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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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für dich anfertigen –, die musst du bei Panache bestellen. Normale Umbragos sind schon teuer, aber um dir die Maßanfertigungen leisten zu können, musst du steinreich sein. Stinkreich!”
    “Danke, du hast mir sehr geholfen. Ich melde mich später noch einmal.”
    Casey legte auf, schob die Fotos zusammen und steckte sie in ihre Blazertasche. “Komm, lass uns gehen.”
    “Wohin?”, fragte Dennis sie im Aufstehen.
    “Wir gehen shoppen.”
    “Wie kann ich Ihnen helfen?”, fragte die Verkäuferin. Ihr Tonfall und ihre hochgezogenen Augenbrauen zeigten deutlich, dass sie sicher war, Casey und Dennis hätten sich im Geschäft geirrt. Sie beäugte Caseys dunkelbraune Hose, ihren Blazer sowie ihr grünes Strickoberteil und Dennis’ Anzug von der Stange kritisch.
    Panache war das einzige wirkliche Luxusgeschäft in Mears. Sechs oder sieben Jahre zuvor hatte es eröffnet, um die Bedürfnisse der reichen Rentner und Geschäftsleute zu befriedigen. Hier gab es alles, was die Neureichen, die in Mears in den letzten Jahren ihre Zelte aufgeschlagen hatten, brauchten.
    Die Inneneinrichtung des Geschäftes war opulent: Marmorsäulen, tiefblauer Teppichboden, Accessoires in den unterschiedlichsten dunklen Blautönen und silberfarbene Details bestimmten das Interieur. Durch die Luft wehte ein exotischer Duft, und aus den Lautsprechern erklang leise Violinmusik.
    Casey war nie zuvor hier gewesen; ihr Gehalt erlaubte es ihr höchstens, die Nase gegen die Schaufensterscheibe zu drücken. Dieser Meinung war offensichtlich auch die Verkäuferin.
    Angesichts der hochnäsigen Haltung der Dame stellten sich Caseys Nackenhaare auf, aber sie hielt sich zurück. Die Schuhabteilung bei Vanders hatte nichts ergeben. Panache war ihre einzige Hoffnung.
    “Das hoffe ich”, gab Casey zurück. Sie zeigte der Frau ihre Dienstmarke und stellte sich und Dennis vor. Sofort verschwand der arrogante Gesichtsausdruck der Frau. Sie war sichtlich geschockt.
    Die Verkäuferin presste die Hand gegen ihre Brust. “Oh Gott. Sie sind … Sie sind die Kommissarin, die die Morde an den Frauen untersucht, oder? Sie waren doch gestern Abend in den Nachrichten! Ich … ich kann mir beileibe nicht vorstellen, wie ich Ihnen helfen kann, Detective.”
    “Ich möchte, dass Sie sich ein Foto ansehen und mir sagen, ob diese Frau eine Kundin von Ihnen ist”, sagte Casey und zog das Foto aus der Innentasche ihres Blazers.
    Sie reichte ihr ein Bild des Opfers. Die Verkäuferin schnappte nach Luft. “Das ist Mrs. St. Martin! Sie ist eine unserer besten Kundinnen! Ich bin zwar die Geschäftsführerin hier, aber Mrs. St. Martin bediene ich immer persönlich. Ist sie … oh mein Gott! Ist sie eine der Frauen, die umgebracht wurden?”
    Casey nahm das Foto wieder an sich. “Haben Sie vielleicht die Adresse von Mrs. St. Martin?”
    Die Frau rang die Hände. Sie konnte den Blick nicht von dem Foto lösen, bis das Stück Papier wieder in der Tasche von Casey verschwunden war.
    “Oh … ja. Ja, die haben wir. Ich … ich hole sie Ihnen.”
    Die Adresse gehörte zu den nobelsten in Mears. Mountain Laurel war ein exklusives Viertel, dessen riesige Villen von einem privaten Wachdienst bewacht wurden.
    Um überhaupt auf das Anwesen zu gelangen, musste man ein bewachtes Tor passieren. Die Wache wollte Casey und Dennis zunächst nicht hereinlassen, auch nicht, nachdem die beiden ihre Dienstmarken gezeigt hatten.
    Genervt griff Casey nach dem Türöffner, aber Dennis war schneller.
    “Lass nur, Tiger, ich mach das schon.”
    Er stieg aus dem Auto, stellte sich aufrecht hin und drückte seine Schultern durch. Die Wache schaute ihn erst autoritär, dann erschrocken, dann geschockt an.
    Dennis neigte sich zu ihm hinunter und raunte: “Hören Sie, Sie Wichtigtuer. Sie haben fünf Sekunden, um dieses Tor zu öffnen. Sonst lasse ich Sie verhaften, weil Sie die Arbeit der Polizei behindern. Verstanden?”
    “Ja, Sir.”
    “Gut. Ich bin froh, dass wir uns einigen konnten.” Er stieg ins Auto und legte den ersten Gang ein.
    “Gut gemacht, Hulk”, neckte Casey ihren Partner, als er den Zivilwagen durch die bewaldete Gegend lenkte.
    “Danke. Ab und zu macht es den Job einfach leichter, dass ich wie ein Tanker gebaut bin. Ich muss in den seltensten Fällen wirklich handgreiflich werden, um jemanden zu Tode zu erschrecken. Du hingegen hättest dem Kerl einen Arschtritt verpassen müssen, um von ihm ernst genommen zu werden.”
    “He! Ich kann auch einschüchternd sein!”
    “Ja,

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