Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
Meinung nach denn tun sollen? Mit einem Foto von Tür zu Tür gehen? Hier leben mehr als hunderttausend Menschen. Wir haben nicht so viele Leute, um solche Aktionen durchzuführen. Sie hatte nun mal keine Papiere dabei, wie das erste Opfer auch.”
    Casey schlug die Akte des ersten Mordes auf und überflog die erste Seite. “Hier steht, dass ihr Name Selma Hettinger ist. Woher wissen Sie das?”
    “Einer unserer Deputys hat sie erkannt. Außerdem hatten wir einen Treffer bei der Überprüfung der Fingerabdrücke. Sie war einige Male im Knast.”
    “Weswegen?”, fragte Casey zähneknirschend. Wenn sie jedes bisschen Information aus diesem Typen herauspressen musste, war er keine große Hilfe. Wahrscheinlich war das genau der Plan des Sheriffs.
    Wieder zuckte der Assistent mit den Schultern. “Das Übliche halt – Betrug, Erregung öffentlichen Ärgernisses. Sie hing herum. Wenn sie keinen Freund hatte, der sie aushielt, arbeitete sie in einer der Kaschemmen in der Innenstadt als Thekenkraft. Ab und an spazierte sie auch zur Congress Avenue.”
    “Der Sheriff nimmt also an, dass die zweite Frau auch eine Prostituierte war? Die erste war eine, also musste die zweite auch eine sein?”
    “Hey, das ist logisch. Serientäter suchen sich normalerweise immer dieselbe Sorte Opfer aus. Sieh dir doch nur mal Ted Bundy an. Wenn du die Bilder seiner Opfer nebeneinander hängst, sehen sie aus wie Schwestern.”
    Das stimmte, wie Casey und alle anderen Beamten in den USA wussten. Dennoch – Casey spürte intuitiv, dass die Verbindung der Opfer nicht darin bestand, dass sie anschaffen gingen.
    Zunächst einmal stammte Becky Belcamp aus einer stabilen bürgerlichen Familie. Sie hatte hart gearbeitet. Und außerdem wies die fehlende Übereinstimmung der Fingerabdrücke darauf hin, dass die zweite Frau niemals festgenommen wurde. Sie wirkte wie zwischen fünfunddreißig und vierzig Jahre alt. Die Chance, dass eine Prostituierte so alt werden würde, ohne jemals festgenommen worden zu sein, ging gegen null.
    Casey blätterte die Akten weiter durch. “Ich sehe hier nirgendwo eine Notiz, dass die Kleidung des Opfers forensisch untersucht wurde.”
    “Warum auch? Außer ihrem Blut gab es keine Spuren.”
    “Vielleicht war da nichts, was mit bloßen Augen erkennbar war, aber was ist mit Fasern, Samen und so weiter? Ich möchte, dass jedes einzelne Kleidungsstück der beiden ersten Opfer markiert und zur forensischen Untersuchung ins Labor geschickt wird.”
    “Ich kümmere mich darum”, bot Hector an.
    “Gut. Und besorgt euch von der Zulassungsstelle eine Liste, auf der alle weißen, beigefarbenen, silbernen und grauen Lieferwagen verzeichnet sind. Teilt sie unter euch vieren auf. Findet heraus, wer die Wagen fährt und was die Leute zum Zeitpunkt des Mordes gemacht haben.”
    “Oh nein”, stöhnte Lewis. “Es gibt mindestens tausend solcher Wagen. Ich hasse diese Fisselarbeit.”
    “Der Großteil der Arbeit eines Kommissars ist Fisselarbeit, Deputy. Also, los jetzt. Ihr vier könnt hier im Konferenzraum arbeiten. Während Sie herumtelefonieren, sehe ich mir noch einmal diese Akten an. Vielleicht wurde irgendetwas übersehen.”
    “Ich muss mich erst noch vorher mit einem Kaffee stärken”, sagte Lewis und machte sich auf den Weg in die Teeküche.
    “Ja, ich auch”, stimmte Hugh zu, und er und Hector folgten ihrem Kollegen, während Travis am Tisch sitzen blieb.
    Casey und Dennis fingen an, ihre Unterlagen und die persönlichen Sachen der Opfer zusammenzupacken, die sie aus dem Lager des Sheriffs angefordert hatten.
    “Detective, könnte ich Sie einen Moment sprechen?”, fragte Travis, als er sicher war, dass die anderen außer Hörweite waren.
    “Klar.”
    Er sah sich um, ob jemand zuhörte. “Ich möchte Sie nur warnen. Achten Sie darauf, was Sie zu Lewis sagen. Er gehört zu den alten Kumpels des Sheriffs, die er mitgebracht hat, nachdem er gewählt worden war. Ich bin mir nicht sicher, ob er jemals zuvor bei der Polizei gearbeitet hat.”
    “Verstehe. Seit wann sind Sie in der Abteilung des Sheriffs, Travis?”
    “Seit elf Jahren. Wie die meisten hier, halte ich nicht viel vom neuen Chef, aber ich habe zu viele Jahre in diesen Job investiert, als dass ich einfach alles hinschmeißen und woanders neu anfangen könnte. Sie sollten wissen, dass der Sheriff Lewis und mir aufgetragen hat, ihn zu informieren, sowie wir etwas gefunden haben – und Sie darüber im Dunkeln zu lassen. Ich werde das nicht tun. Ich

Weitere Kostenlose Bücher