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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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werde nicht für ihn spionieren oder diese Untersuchung unterwandern. Darauf haben Sie mein Wort. Allerdings … Lewis wird tun, was der Sheriff von ihm verlangt.”
    “Danke, Deputy. Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen. Ich werde darauf achten, was ich in der Gegenwart von Deputy Manning äußere.” Und auch in deiner, setzte Casey für sich hinzu.
    “Das ist sicherlich eine gute Idee.” Travis nickte, lächelte sie düster an und verließ den Raum, wahrscheinlich um Kaffee zu holen wie die anderen.
    “Was hältst du davon?”, fragte Dennis. “Glaubst du ihm?”
    “Wegen Lewis? Oh ja. Die Frage ist nur, ob Travis seine Loyalität heuchelt oder nicht.”
    “Glaubst du, er führt uns hinters Licht?”
    “Wer weiß? Vielleicht sagt er ja die Wahrheit. Aber auf der anderen Seite ist der Sheriff nicht blöd. Er muss doch wissen, dass ich weder ihm noch seinen Männern vertraue. Travis’ Hilfsbereitschaft und seine angebliche Abneigung gegen den Sheriff könnte auch ein cleverer Schachzug sein.”
    “Also, was wirst du jetzt machen?”
    “Vorsichtig sein. Wir passen auf, was wir in seiner Gegenwart sagen und geben nur das heraus, was der Sheriff unbedingt wissen muss.”
    “Bingo. Wir lassen beide so weit wie möglich im Dunkeln.”
    Sie schafften die Schachteln und Akten ins Großraumbüro und stellten sie auf ihre Tische. Casey holte Kaffee für sich und ihren Partner, setzte sich an ihren Platz und nahm die Unterlagen zur Hand.
    “Bevor ich damit anfange, kontrolliere ich lieber noch einmal Dr. Adams’ Alibi”, kündigte Dennis an und griff nach dem Hörer.
    Eine halbe Stunde später legte er seufzend wieder auf. Man hatte ihn von einer Person zur anderen durchgestellt und wiederholt in die Warteschleife gelegt. “Es sieht so aus, als hätte Dr. Adams die Wahrheit gesagt. Das St. Mary’s Hospital hat bestätigt, dass er gestern von sechzehn Uhr dreißig bis nach einundzwanzig Uhr eine Operation durchgeführt hat. Er kann Becky nicht umgebracht haben.”
    “Das überrascht mich nicht. Es wäre zu einfach gewesen.” Casey starrte auf einige der Tatortfotos des zweiten Mordes. Immer wieder sortierte sie sie von vorn nach hinten, ihren Mund zum Schmollen verzogen. “Irgendetwas stimmt hier nicht. Diese Frau ist keine Prostituierte”, dachte sie laut nach.
    Dennis sah von seinem Schreibtisch auf und schaute auf die Fotos. “Wie kommst du darauf?”
    “Sie ist zu gut angezogen.”
    “Ich hasse es, deine Seifenblase platzen zu lassen, Tiger, aber da draußen gibt es einige Callgirls mit Niveau.”
    “Ich weiß, aber auch die Niveauvollste trägt nicht solche Schuhe. Das sind Umbragos.” Casey tippte auf ein Foto, auf dem ein Fuß des Opfers zu sehen war. “Guck mal hier. Ich habe genau dieselben Schuhe in einem Hochglanzmagazin letzten Monat gesehen. Leider kann ich mir so etwas nicht leisten. Ein paar Schuhe von dieser Marke kosten zwischen achthundert und zweitausend Dollar.”
    “Für ein Paar Schuhe?!”, rief Dennis aus.
    Casey nahm den Telefonhörer in die Hand.
    “Wen rufst du an?”
    “Deine Frau. Wenn sich jemand damit auskennt, dann sie.”
    Mary Kate ging bereits beim ersten Klingeln ans Telefon, und Casey musste lächeln. Ihre Cousine war so verzweifelt gelangweilt, dass sie sich durch jede Kleinigkeit ablenken ließ. Ihr Mobiltelefon lag auf einem Tischchen direkt neben dem Sofa. Außerdem befanden sich dort weitere unverzichtbare Gegenstände wie die Fernbedienung, ein Schminktäschchen, ein Necessaire, ein Handspiegel und eine große Tüte mit Lakritztoffees, auf die sie ununterbrochen Appetit hatte.
    “Hallo?”
    “Mary Kate. Gut. Ich bin froh, dass du zu Hause bist.”
    “Sehr witzig, Casey.”
    “Tut mir leid, ich konnte nicht anders. Hör mal, Sweetie, ich brauche deine Hilfe.”
    “Wobei?”
    “Bei einem Fall.”
    Bevor ihre Cousine auch nur ein Wort sagen konnte, spürte Casey, dass Mary Kate aufhorchte. “Du brauchst
meine
Hilfe? Bei einem Mordfall? Oh, das ist aufregend. Was kann ich tun?”
    “Das ist ein wenig abwegig, aber ich muss die Spur verfolgen. Ich habe hier ein Opfer, das Umbragos trägt. Ich hoffe, dass sie sie hier irgendwo gekauft hat. Kennst du einen Laden in Mears, der die hat?”
    “Da gibt es nur zwei Schuhgeschäfte”, schoss die Antwort aus Mary Kate heraus. “Vanders verkauft nur Prêt-à-porter, und was die Maßgeschneiderten anlangt – weißt du, wenn sie einen Abdruck von deinen Füßen machen und dann in Italien extra den Leisten

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