Der Tod trägt dein Gesicht

schlecht.”
    Als sie in der Schlange anstanden, scherzte Mark mit den Frauen, die das Essen auffüllten, und mit der Kassiererin. Casey entging nicht, dass alle in der Cafeteria sie mit großem Interesse ansahen.
    Sie setzten sich an einen Tisch in der Ecke, um so weit weg wie möglich von den anderen Gästen zu sein. Casey hatte dennoch das Gefühl, dass alle neugierig herüberspähten.
    “Ich habe heute auf Sie im Park gewartet”, sagte Mark, sobald sie sich gesetzt hatten.
    Casey erschrak. Aufgrund der ganzen Aufregung der letzten Stunden hatte sie kurzzeitig vergessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen war. Sie legte sich eine Papierserviette auf den Schoß. “Ich musste leider heute Morgen das Joggen ausfallen lassen. Es gab ein Problem auf dem Revier, um das ich mich kümmern musste”, erklärte sie.
    “Sie mussten die Waldbrände löschen, die der Sheriff mit seiner Pressekonferenz ausgelöst hatte, nicht wahr?”
    Sie sah ihn mit einer gespannten Miene an. “Sie haben es gesehen?”
    “Ja. Ich muss schon zugeben, dass ich extrem ungehalten war. Aber dann sah ich die Erklärung, die der Sheriff heute Nachmittag abgegeben hatte, seine Entschuldigung. Alle hohen Beamten der County standen dabei, das hat mich beruhigt. Mir wurde klar, dass der Sheriff eigenmächtig gehandelt und wie immer das Maul zu weit aufgerissen hatte.” Mark lachte in sich hinein. “Crawford war scheinbar sehr unglücklich damit. Zurechtgewiesen zu werden bekommt einem Menschen wie ihm nicht sehr gut.”
    Sie suchte Marks Blick. “Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich dem Sheriff niemals Informationen zukommen lassen würde, die für unseren Fall von großer Wichtigkeit sind. Auch Dennis würde das nie tun. Es gibt nur drei Leute, die Ihren Namen wissen: Lieutenant Bradshaw, unser Chef, Dennis und ich.”
    “Das freut mich zu hören. Danke.”
    Einige Minuten saßen sie schweigend da und aßen, bis Mark sagte: “Ich wusste ja gar nicht, dass Dennis mit Ihrer Cousine verheiratet ist.”
    “Und ich wusste nicht, dass Sie einen Zwillingsbruder haben. Sind Sie eineiige Zwillinge?” Schon allein der Gedanke, dass es einen weiteren Mann geben könnte, der genauso gut aussah wie Mark, irritierte sie.
    “Nein, wir sind zweieiig. Man kann zwar sehen, dass wir Brüder sind, aber das war’s auch schon. Wie lange sind Dennis und Mary Kate schon verheiratet?”
    “Ein bisschen länger als drei Jahre. Dennis ist seit ungefähr vier Jahren Kommissar, und seit knapp drei Jahren ist er mein Partner. Nachdem wir eine Weile zusammengearbeitet hatten, hatte ich ihm meine Cousine vorgestellt. Kein Mensch hätte gedacht, dass er bei Mary Kate eine Chance gehabt hätte, weil sie so hübsch ist und so weiter, aber sie haben sich sofort ineinander verliebt.”
    “Dann haben Sie sie verkuppelt”, stellte Mark grinsend fest und spießte ein Stück Salat mit seiner Gabel auf.
    “Ich habe sie lediglich einander vorgestellt und den Rest dem Zufall überlassen.” Sie lachte. “Sie hätten mal Dennis’ Gesichtsausdruck sehen sollen, als wir zum ersten Mal zu dritt waren und er Mary Kate sah. Der Ärmste! Er sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen. Eigentlich hätte ich mir das vorher denken können. Die meisten Männer sind hin und weg von Mary Kates Schönheit.”
    “Hm. Ihre Cousine ist attraktiv.”
    “Attraktiv!”, rief Casey und setzte sich aufrechter hin. “Haben Sie Probleme mit Ihren Augen? Sie ist göttlich. Und wenn sie auch manchmal ein wenig anstrengend ist, ist sie so nett und aufmerksam wie sie hübsch ist.”
    Mark schluckte seinen Bissen hinunter. “Verdammt. Jetzt verstehe ich auch, warum Dennis Sie Tiger nennt. Sie gehen gleich auf die Barrikaden, wenn jemand etwas gegen die Menschen sagt, die Sie lieben, was?”
    Casey war die Situation peinlich, und sie sah hinunter auf ihren Teller. “Ich glaube, das stimmt. Entschuldigen Sie.”
    “Schon gut. Ich bewundere das.” Er lehnte sich vor. “Aber lassen Sie uns das aus der Welt schaffen, okay? Ich hatte nicht vor, Ihre Cousine zu beleidigen – oder so etwas. Mary Kate ist, wie Sie sagen, eine schöne Frau, und ich verstehe, warum sie Dennis aus den Schuhen geworfen hat. Aber sie ist nicht mein Typ.”
    Casey starrte ihn von der anderen Seite des Tisches an, ihr Glas in der Hand. Sie zwinkerte mit den Augen. “Nicht Ihr Typ?” Noch nie hatte sie einen Mann getroffen, der älter als fünfzehn und von Mary Kate nicht bezaubert war.
    “Nein.