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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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lächelte beim Erzählen. “Als er ungefähr vierzehn Jahre alt war, informierte er mich darüber, dass wir heiraten würden, sobald wir mit der Highschool fertig wären.”
    Dieses Mal war Mark an der Reihe loszulachen. “So einfach?”
    “Genau so. Und das haben wir dann auch getan. Mithilfe unserer Eltern und mit dem Geld, das wir uns dazuverdient hatten, haben wir vier Jahre später den Studienabschluss an der Colorado University gemacht. Dann sind wir beide zur Polizei hier in Mears gegangen.” Sie hörte auf zu lächeln, und ihre Stimme wurde ein wenig tiefer. “Tim wurde kurz nach unserem zehnten Hochzeitstag ermordet.”
    “Haben Sie Kinder?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein. Wir wollten Kinder, aber irgendwie ist es dann doch nicht passiert. Ich bereue es jetzt so sehr. Wenn wir ein Kind hätten, hätte ich wenigstens noch einen Teil von Tim bei mir, und er würde in seinem Kind weiterleben. Das würde mir und auch seinen Eltern so viel geben.”
    “Manchmal geschehen die Dinge einfach so, ohne dass man nachvollziehen kann, warum”, sagte Mark sanft. “Uns bleibt dann nichts weiter übrig, als die Tatsachen zu akzeptieren.”
    “Ja, ich weiß.” Erschöpft lächelte sie ihn an. “Ich versuche, mich immer daran zu erinnern. Danke, dass Sie mir zuhören. Es hilft tatsächlich.”
    “Gern geschehen.” Mark legte sein Besteck auf den Teller und nahm einen Schluck Kaffee. “Also waren Sie nie mit einem anderen Jungen zusammen, bevor Sie Tim geheiratet haben?”
    “Nein. Ich glaube kaum, dass man unsere Zeit vor der Hochzeit als miteinander Ausgehen bezeichnen könnte. Wir sind einfach so zusammen aufgewachsen, außerdem war der eine oder andere Bruder von mir immer dabei, wenn wir uns trafen.”
    “Wie war es denn im letzen Jahr? Haben Sie sich da mit jemandem verabredet?”
    “Um Himmels willen, nein! Um die Wahrheit zu sagen, ist mir schon allein der Gedanke, mich in meinem Alter zum ersten Mal zu verabreden, total peinlich. Nein, ich hab’s nicht eilig.”
    “Da kann ich Ihnen nur zustimmen”, sagte Mark lachend. “Wenn man älter als fünf- oder sechsundzwanzig ist, verliert die Singleszene ihren Reiz. Man will dann jemanden finden, den man für immer lieben kann und mit dem man bis zum Ende seines Lebens zusammenbleibt.”
    Casey nahm ihren Becher zwischen beide Hände und wärmte sie daran. Über den Rand hinweg sah sie Mark an. “Woran ist es bei Ihnen gescheitert?”
    “Ich könnte jetzt sagen, dass ich nie genügend Zeit dafür gehabt hatte, eine Freundin zu haben, erst wegen des Studiums und hinterher wegen der Praxis. Aber so stimmt das nicht. Ich habe die Richtige einfach noch nicht gefunden. Aber wenn ich sie finde, werde ich es spüren.”
    “Hm.” Casey trank einen Schluck. “Ich wünsche Ihnen, dass Sie sie bald finden.”
    “Oh, das habe ich vor”, entgegnete er und sah ihr dabei so fest in die Augen, dass ihr Magen anfing zu schmerzen. Dann räusperte er sich und wechselte das Thema. “Meine Nichte spielt morgen Abend. Könnten Sie das schaffen?”
    “Morgen Abend? Das tut mir leid. Jeden Sonntag und Mittwoch esse ich abends mit meinen Eltern.”
    “Jeden
Sonntag und Mittwoch?”
    “Ja. Das erste Kind, das ausgezogen ist, war mein ältester Bruder, Will. Und seitdem essen wir traditionell zweimal in der Woche zusammen, auch um uns einfach zu treffen.”
    “Aha. Das hört sich nett an. Aber meinen Sie nicht, Ihre Familie würde es verstehen, wenn Sie einmal das Essen für diese Sache ausfallen ließen?”
    So wie ihre Eltern vorhin im Gespräch darauf reagiert hatten, hatte er wahrscheinlich recht, aber das wollte sie ihm gegenüber nicht zugeben. “Ja, vielleicht, aber ich möchte nicht riskieren, dass meine Mom enttäuscht ist.”
    “Dann lassen Sie uns mal sehen. Das Team spielt diese Woche am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Wie sieht es denn mit Freitagabend aus?”
    “Das könnte ich wohl schaffen. Vorausgesetzt, Sie sind nicht böse, wenn ich später komme. Dienstags und donnerstags trainiere ich Kampfsport im Polizeisportverein. Ich habe den Sport heute Abend ausfallen lassen und würde ihn gern am Freitag nachholen.”
    “Okay, das wird schon gehen. Das Spiel fängt normalerweise um sechs Uhr an und dauert bis acht. Kommen Sie einfach vorbei, bevor es zu Ende ist. Wir spielen im Bürgerzentrum. Jennifers Team sind die Trailblazers, ihre Trikots sind grün und weiß.”
    “Ich werde Sie schon finden.”
    Mark streckte den Arm aus und drückte

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