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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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bitte?”, jaulte sie.
    “Ich weiß es nicht, da müsst ihr Casey fragen.” Er drehte sich mit einem fragenden Gesicht zu ihr um. “Ist es in Ordnung, wenn sie mit dir fahren?”
    “Klar, kein Problem.”
    “Super!” Die beiden Mädchen rannten über den leeren Parkplatz zum Polizeiwagen. Schnell stiegen sie ein, als fürchteten sie, Casey könnte es sich noch einmal anders überlegen.
    Leise lachend setzte sich Casey hinter das Steuer. “Ich fahre hinter dir her”, rief sie Mark zu.
    Obwohl sie zuvor noch so guter Laune gewesen war, änderte sich das, als sie den Parkplatz des Civic Centers hinter sich gelassen hatte und Mark und den anderen Mädchen folgte. Hinter ihr machten die beiden Teenager Quatsch.
    Sie fuhr mit einer Hand, um mit der anderen das Kennzeichen von Marks Lieferwagen in ihren Notizblock zu notieren. Sie nahm sich vor, die Nummer von der Leitzentrale überprüfen zu lassen. Und wenn sie schon einmal dabei war, konnte sie auch gleich Marks Bruder Matt durchleuchten lassen.

13. KAPITEL
    M it dreizehn Teenagern Pizza essen zu gehen, war viel netter, als Casey es sich vorgestellt hatte. Die Mädchen waren aufgeregt, weil sie gewonnen hatten, und dementsprechend laut. Es war ein entscheidendes Spiel gewesen, alle waren bester Laune. Es machte Spaß, mit ihnen zusammen zu sein.
    Mark bestellte acht große Pizzen und große Krüge Limonade. Casey war beeindruckt von den riesigen Mengen und vermutete, dass er sich verschätzt hatte, aber die Mädchen gingen auf das Essen los wie hungrige Wölfe, und innerhalb kürzester Zeit war alles in ihren Mündern verschwunden.
    Alle redeten durcheinander. Am Tisch herrschte das reinste Chaos, aber Mark schien alles im Griff zu haben.
    Casey beobachtete ihn. Er ging freundlich und geduldig, wohlwollend und etwas onkelhaft mit ihnen um. Er lachte über ihre Albernheiten und scherzte mit ihnen. Mark schien die Zeit mit den Mädchen wirklich zu genießen, während er immer die Balance zwischen Kumpel und Autoritätsperson wahrte.
    Gegen neun Uhr wurden die Mädchen von ihren Eltern aus dem Restaurant abgeholt. Bald waren nur noch Mark, seine Nichte und Casey übrig.
    “Casey und ich gehen auf die Toilette”, erklärte Jennifer plötzlich. Sie nahm Casey am Arm und zog sie hinter sich her. Sobald sie in dem Vorraum der Toiletten waren, drehte sie sich zu Casey um: “Bitte Casey, Sie müssen mir helfen, Sie müssen es einfach tun.” Sie hatte fast Tränen in den Augen.
    “Moment mal, langsam. Natürlich helfe ich dir, aber erst einmal musst du mir sagen, was los ist.”
    “Ich muss
ganz
dringend noch … na … Sie wissen schon … kaufen.”
    Jennifer wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum und sah Casey verzweifelt an.
    “Nein, tut mir leid, ich fürchte, ich weiß nicht, was du sagen willst.”
    Jennifer trippelte von einem Fuß auf den anderen. “Ach, Sie wissen schon …” Sie rümpfte die Nase und sagte: “Das … Produkt für Frauen.” Als Casey sie entgeistert ansah, fügte sie hinzu: “Na, für die Regel.”
    “Ach, jetzt verstehe ich. Okay, aber was soll ich dabei machen? Nebenan gibt es einen Drogeriemarkt, der offen hat. Wenn du kein Geld hast, gibt dir doch bestimmt dein Onkel welches?”
    “Das ist es ja. Ich kann es Onkel Mark nicht erzählen. Ich
kann
einfach nicht!”
    “Warum nicht?”
    “Er ist ein Mann.”
    “Und er ist auch Arzt. Er wird das verstehen.”
    “Aber er ist doch mein
Onkel!
Ich kann mit ihm nicht über so etwas reden. Ich würde
sterben!”
    “Aber sicherlich weiß er doch, dass du schon deine Periode hast?”
    “Nein, oh Gott, hoffentlich nicht!”
    “Und dein Vater, weiß er davon?”
    “Nein, die Hälfte der Zeit ist er nicht zu Hause. Und außerdem denkt Dad immer noch, ich wäre sechs Jahre alt.”
    “Und hast du mit jemandem sonst darüber gesprochen?”
    Jennifer zuckte mit den Schultern. “Nicht wirklich. Das ist auch erst das zweite Mal, dass es passiert. Und außerdem ist die einzige Frau, die es bei uns gibt, Mrs. Otis, die Haushälterin. Und sie ist schon ganz alt. Mindestens fünfzig. Bitte Casey, lenken Sie meinen Onkel für ein Paar Minuten ab. Sagen Sie ihm doch, Sie wollten kurz etwas in der Drogerie besorgen, eine Geburtstagskarte vielleicht. Und dann tue ich so, als hätte ich etwas vergessen – oder als ob ich noch etwas für die Schule einkaufen müsste. Während Sie Onkel Mark ablenken, besorge ich, was ich brauche.”
    Casey seufzte. Sie konnte das Mädchen verstehen. Sie

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