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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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geht zum Tatort, sammelt dort Hinweise und puzzelt sie zusammen. Danach kommst du zu einem Ergebnis und sagst: Bei Gott, Watson, ich weiß, wer es getan hat!”
    “Wirklich?”, fragte Casey lächelnd. Sie entspannte sich zum ersten Mal, seitdem er durch die Tür gekommen war.
    “Na … vielleicht nicht
ganz
so. Jedenfalls nicht mit diesem britischen Akzent”, fügte er hinzu und lächelte auch ein wenig. “Was ich sagen will: Ich habe mir bislang keine Gedanken darüber gemacht, dass du dich auch körperlich auseinandersetzen musst. Ich nehme an, ich dachte, dass du den Kriminalfall löst und dann jemand anderen hinschickst, um den Beschuldigten festzunehmen.”
    Als das Gespräch begann, hatten sie an den äußeren Enden des Dreisitzers gesessen, aber nun waren sie enger zusammengerückt, ohne dass es Casey aufgefallen war. Sein linkes Knie berührte ihre Hüfte, und nun bewegte er seine Hand von der Sofalehne, um mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen.
    Sie bemerkte, dass seine Iris dunkler wurde, als er beobachtete, wie ihre feuerroten Locken sich um seine Finger schmiegten, als seien sie lebendig. “Es hat mich nicht abgestoßen, was du getan hast, Casey”, murmelte er mit einer dunklen Stimme, sodass sie Gänsehaut bekam. “Ich hatte einfach unheimliche Angst, als ich verstand, dass es zu deinem Beruf dazugehört, sich täglich einer großen Gefahr auszusetzen.”
    “Und was ist dabei rausgekommen … bei deinen … Gedanken?”
    Mark entfuhr ein kleiner Ton, eine Mischung aus Lachen und Seufzen. “Es geht, glaube ich, mehr darum, was ich daraus gelernt habe. Was ich über mich gelernt habe. Ich bin langsam zu der Überzeugung gekommen, dass ich eigentlich keine Entscheidung treffen musste. Dafür war es schon zu spät. Du bist mir in der kurzen Zeit schon so wichtig geworden, dass es kein Zurück mehr gibt. Die letzten sechzehn Tage, in denen wir uns nicht gesehen haben, waren einfach die Hölle.”
    Seine Finger waren noch näher gekommen und streichelten ihren Nacken. Sie spürte, wie seine Fingerspitzen warm und weich über ihre empfindliche Haut strichen. Casey erschauerte und schloss die Augen. Sie musste ein Stöhnen unterdrücken. Bis zu diesem Moment hatte sie keine Ahnung gehabt, dass ihr Nacken zu ihren erogenen Zonen gehörte.
    Er drehte sie ganz sanft zu sich hin und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. “Ich bin in dich verliebt, Casey.”
    Sie riss die Augen auf. Sie wusste nicht, wie sie auf dieses Geständnis reagieren sollte. Was hatte sie erwartet? Dass er ihr vorschlug, sich ein bisschen besser kennenzulernen, um dann zu sehen, wie es mit ihnen weiterging? Oder dass er mit ihr schlafen wollte? Vielleicht. Aber mit Sicherheit hatte sie nicht mit einer Liebeserklärung gerechnet.
    “W-was? Mark, das ist nicht dein Ernst. Du kannst dich doch nicht in mich verliebt haben! Wir haben uns erst vor drei Wochen kennengelernt.”
    “Drei Wochen, drei Tage, vier Stunden und …” er sah auf seine Armbanduhr, “siebzehn Minuten, um genau zu sein”, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
    “Ich weiß vielleicht nicht, welche Sorte Müsli du zum Frühstück isst, ob du Oper oder Countrymusic lieber magst, ob du die Zahnpastatube zudrehst und ob du ein Tag- oder eher ein Nachtmensch bist, aber ich weiß die Dinge über dich, die zählen. Ich weiß, dass du süß und klug und ehrlich und warmherzig bist, dass du viel Wert auf deine Arbeit und deine Familie legst. Ich weiß, dass du intuitiv handelst, dass du analytisch und fleißig bist. Du respektierst deinen Körper, kümmerst dich um deine Gesundheit und machst Sport, um dich fit zu halten. Und vor allen Dingen weiß ich, dass du so hübsch bist, dass es mir den Atem verschlägt.”
    “Ich … ich … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.”
    “Du musst auch gar nichts sagen. Ich erwarte auch nicht, dass du mir sofort mit Liebe begegnest. Ich weiß, dass das seine Zeit braucht und dass du noch nicht so weit bist. Alles, worum ich dich bitten möchte, ist, dass du mir eine Chance gibst, deine Liebe zu gewinnen.”
    Casey starrte ihn an. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie musste zugeben, dass sie die Vorstellung, dass Mark ihr den Hof machte, aufregend und verlockend fand. Was sie nicht verstehen konnte, war, warum er sich ausgerechnet sie ausgesucht hatte. Warum sollte ein so unglaublich gut aussehender erfolgreicher Mann wie Mark sich in sie verlieben? Er konnte wahrscheinlich jede Frau haben, die er wollte. Warum ausgerechnet in

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