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Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Titel: Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Niedlich
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klar.
    Die ganze Sache war abgekartet. Simone war gar nicht betrunken und hatte extra so eine Szene gemacht, damit möglichst viele Leute im Hotel sich daran erinnern würden, wenn sie schließlich Anja dazu brachte, nachzufragen. Und es war ihr gelungen. Nur weil ich sie acht Jahre früher für Anja verlassen hatte.
    „Hinterhältiges Miststück“, sagte ich laut.
    Anja schaute mich fragend an. Ich erklärte ihr meine Theorie und ergänzte, wie ich Simone kennengelernt hatte, sie erst für eine überarbeitete, aber normale Frau hielt, was sich nach dem Vorfall in der Disco änderte. Erst als ich Anja davon erzählte, wurde mir klar, dass sich Simone nach dem Discoabend in eine psychotische Furie zu verwandeln schien. Vielleicht hätte ich sie damals doch zu einem Psychologen schicken sollen.
    Anja schien sich während meiner Ausführungen immer weiter zu entspannen, und irgendwann saß sie mir gegenüber auf dem Bett und nickte ernst mit dem Kopf.
    „Ich glaube dir“, sagte sie recht nüchtern.
    „Gott sei Dank“, meinte ich erleichtert. „Ich hatte schon Angst, dass diese Psychotussi es schafft, uns auseinanderzubringen.“
    „Nein, sie schafft das nicht“, sagte Anja, schaute aber immer noch betrübt drein. „Ich schätze, das haben wir schon selbst geschafft.“
    Ich war verwirrt. „Wie bitte?“
    „Im Grunde beweist das Ganze doch nur, dass wir uns beide nicht mehr vertrauen. Du willst seit Wochen keinen Sex mehr mit mir, wegen dieser Geschichte mit der Pille. Und ich war völlig bereit zu glauben, dass du eine Affäre hättest.“
    „Ja, aber das ist doch nun geklärt.“
    „Ist es das? Ich habe mich in den letzten Wochen mehr über dich geärgert, als ich glücklich gewesen wäre. Und dir ging es offenbar nicht anders.“
    „Aber deswegen werfe ich doch nicht gleich die Flinte ins Korn. Das ist doch verrückt.“
    „Ich fände es besser, wenn du heute auf der Couch schlafen würdest“, sagte sie.
    Ich war sprachlos. Für einen Moment konnte ich mich gar nicht bewegen. Schließlich versuchte ich sie zu umarmen, aber sie wies mich zurück. Perplex schnappte ich mir mein Bettzeug und zog ins Wohnzimmer um.
    Aus einer Nacht auf der Couch wurden zwei Nächte. Aus zwei Nächten wurde eine Woche. Da ich Spätschichten hatte, bekam ich Anja und Tobias kaum noch zu sehen.
    Nach einem Monat meinte sie, dass wir uns trennen sollten.

Kapitel 51
    Es halfen keine Blumen, keine Geschenke oder netten Gesten. Anja war überzeugt davon, dass die Chemie zwischen uns einfach nicht mehr stimmen würde. Manchmal, wenn ich Anja so reden hörte, kam es mir vor, als hörte ich die Stimme ihrer Souffleuse, Anjas Mutter. Diese hatte nun nach Jahren endlich Oberwasser und konnte behaupten, dass sie es ja immer schon gewusst habe. Sie stellte Anja einem netten jungen Anwalt vor, der nicht nur auf Familienrecht und somit Scheidungen spezialisiert, sondern auch noch gut aussehend, Single und der Sohn einer Bekannten war.
    Ich musste mir eine eigene Wohnung suchen und fand eine, die zumindest halbwegs in der Nähe von unserer gemeinsamen Wohnung war, in der Anja mit Tobias blieb. So machte ich des Öfteren nach dem Dienst noch einen Abstecher, um Tobias zu besuchen.
    Ich nahm das Einsiedlerdasein, das ich vor der Beziehung mit Anja geführt hatte, wieder auf. Die Kontakte zu Freunden, die ohnehin zum Großteil von Anjas Seite stammten, rissen ab. Es gab fast nur noch die Arbeit und gelegentliche Besuche bei Tobias für mich. Ich wurde immer unglücklicher, was mir bei meinen kleinen Versuchen, Anja wieder für mich zu gewinnen, nicht half. Im Grunde blieb mir wieder einmal nur der eine Freund, der von Zeit zu Zeit versuchte, mich auf andere Gedanken zu bringen.
    „Wir sollten mal wieder bowlen gehen“, sagte Tod eines Abends, als ich mir vor dem Fernseher Mühe gab, Gefallen an einer Flasche Whiskey zu finden, was mir aber nicht gelang. „Dazu müsstest du dich allerdings anziehen und wieder wie ein Mensch aussehen.“
    Zur Antwort grunzte ich nur.
    „Willst du die Zeit vor deinem Tod tatsächlich als besserer Gammler verbringen?“, fragte er.
    „Warum nicht? Es interessiert doch keinen.“
    „Mich interessiert es. Und Anja vermutlich auch. So wird sie sich bestimmt nicht wieder in dich verlieben.“
    „War es nicht das, was du immer wolltest?“
    Tod schaute mich einen Moment traurig an. „Nein, ganz und gar nicht. Ich hatte mir für dich ein besseres Leben gewünscht. Und daher auch einen besseren Tod.“
    „Ich

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