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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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kontraproduktiv erweisen. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass es im Allgemeinen nicht gut war, jemanden im Team zu haben, der persönliche und eigennützige Motive verfolgte.
    »Natürlich können Sie einiges beitragen«, sagte sie beruhigend. »Aber nur, wenn Sie vollkommen fit sind. Und Peter, Folgendes noch: Wenn ich bei Ihnen zu Hause anrufe und feststelle, dass Sie in der Arbeit sind, dann war’s das. Ich mag niemanden im Team, der Anweisungen nicht befolgen kann. Und fahren Sie vorsichtig, wenn Sie sich auf den Heimweg machen.«
    War sie nun eine Freundin oder nicht? Er wusste es nicht, aber er musste so tun, als wäre sie es.
    »Mach ich«, sagte er. »Und passen Sie auf Warzenschweine auf.«
    Ihr Gelächter, als er sich entfernte, klang ehrlich.
    Aber was anderes hatte er auch nicht erwartet.

Fünfter Teil
    Denn Gott ist ähnlich einem geschickten Geometer,der, obwohl er eher und mit einem Schlage seines Zirkels eine gerade Linie zu beschreiben oder zu teilen vermöchte, dies vielmehr mittels eines Kreises oder umständlicher, doch gemäß den grundlegenden und festgelegten Prinzipien seiner Kunst tun wird.
     
    Sir Thomas Browne,
    Religio Medici

1
    Essen umsonst
    In den folgenden Tagen waren die Zeitungen voll mit Berichten über Templer und Terroristen, erst ab der Wochenmitte fiel es dann selbst den kreativen Spekulationskünstlern der Boulevardpresse schwer, ohne harte Fakten den Anschein des Neuen zu wahren.
    Die Sicherheitsmaßnahmen am Wochenende im Mid-Yorkshire Central Hospital wurden durchwegs wohlwollend besprochen, aber im Großen und Ganzen fehlte es ihnen an neuem Stoff. Die Damen und Herren von der Presse, immer auf der Suche nach der nächsten Story, stürzten sich deshalb sofort auf die Tatsache, dass zwei Polizisten, die in den Anschlag in der Mill Street verwickelt gewesen waren, dort als Patienten lagen. Doch nur die Voice, die sich beim Erfinden von Märchen stets besonders hervorgetan hatte, kam dieses eine Mal der Wahrheit ausnahmsweise mit ihrer Theorie nahe, auf einen der beiden Beamten sei ein Mordanschlag verübt worden, ohne dies jedoch durch irgendwelche Fakten stützen zu können. Die offizielle Begründung für den Alarm lautete, es sei versucht worden, aus der Krankenhausapotheke Medikamente und Drogen zu stehlen. Das glaubte zwar keiner, aber es konnte auch keiner das Gegenteil beweisen, und eine unwiderlegbare Lüge gewinnt sehr schnell größere Glaubwürdigkeit als die unbewiesene Wahrheit.
    Pascoe, der wusste, dass die Hyänen der Voice in den Krankenhauskorridoren lungerten und jedem, der ihnen über den Weg lief, mit Geldbündeln vor der Nase wedelten, fragte sich nur, wie die CAT es geschafft hatte, den mürrischen Mr. Mills, der sich mit Hector das Zimmer geteilt hatte, unter Verschluss zu halten.
    Vielleicht hatten sie ihn mit Ffion Lyke-Evans zusammengesperrt.
    Als Ellie erfuhr, dass Ffion in Isolierhaft saß, empörte sie sich ihretwegen, was wenigstens von Pascoe ein wenig den Druck nahm.
    Bei seiner Rückkehr aus Northumberland hatte er sich dafür entschieden, Ellie alles zu erzählen, einzig aus dem zu missbilligenden sexistischen Grund, dass simple Fakten niemals so schlimm sein konnten wie weibliche Phantasie. Leider musste er schnell feststellen, dass gleiche Informationen nicht unbedingt zu gleichen Schlussfolgerungen führen. Während es für ihn ganz klar war, dass er sich (a) bei dem Angriff auf Youngmans Cottage niemals in Gefahr befunden hatte und dass er (b) nur dann herausfinden konnte, was wirklich hinter dem Anschlag stand, der Andy Dalziel in ein lebensbedrohliches Koma geworfen hatte, wenn er die CAT-Operationen aus größtmöglicher Nähe begleitete, so war es für Ellie ebenso klar, dass, falls an seiner Verschwörungstheorie überhaupt etwas dran war, er bei seinem beharrlichen inoffiziellen Herumschnüffeln nur sein eigenes körperliches wie berufliches Wohlergehen aufs Spiel setzte
     
    »Triff dich sofort mit Trimble«, drängte sie. »Oder schreib dem Polizeichef. Geh an die Öffentlichkeit, damit du nicht mehr das alleinige Ziel abgibst.«
    »Du meinst, das würde helfen?«, erwiderte er. »Wenn ich keine Ahnung habe, wie hoch das geht, wie viele in den obersten Zirkeln diese sogenannten Templer decken?«
    Worauf sie entgegnete: »Und du meinst, das soll mich beruhigen?«
    Was sie allerdings beruhigte, war sein starker Verdacht, seine Ad-hoc-Versetzung zur CAT würde damit ihr Ende haben.
    Am Montag wollte er eigentlich zur

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