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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Anweisungen.«
    »Meine Unterhosen soll ich nicht ausziehen? Es gibt Leute, die sind überrascht, was ich da drin alles versteckt habe.«
    »Nein. Lassen Sie sie an. Aber ich hoffe nicht, dass Uniformen Sie anmachen«, sagte Pascoe. »Wenn bei Ihnen was zuckt, wird bei meinen Scharfschützen auch was zucken.«
    Wieder war er das Chamäleon und schlüpfte in die Rolle, die am besten geeignet war, um die Sache durchzuziehen.
    Youngman lachte. »Bin schon unterwegs. Bis gleich.«
    Die Leitung war tot. Kurz darauf ging die Eingangstür auf.
    »Komme jetzt raus«, rief eine Stimme. Dann erschien Youngman, die Hände über dem Kopf, nackt bis auf die Unterhose. Er marschierte sechs Schritte weit und legte die Parodie eines militärischen Halts hin.
    »Okay, Sergeant«, sagte Pascoe. »Jetzt sind Sie dran.«
    Es gab das übliche Geschrei und Gebrülle und Türenauftreten und Geklapper von Schritten, was damit endete, dass Youngman mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag, die Hände auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt, und Axon bei Pascoe Meldung erstattete: »Cottage ist sauber, Sir. Niemand sonst anwesend.«
    »Gute Arbeit, Sergeant«, sagte Pascoe. »Jim, Sie und Ihre Jungs durchsuchen das Haus. Ich hoffe doch, Mr. Youngman, dass hier keine unschönen Überraschungen auf uns warten.«
    Youngman rollte sich auf den Rücken und sah grinsend zu ihm auf.
    »Würde mir nicht im Traum einfallen, Chief Inspector.«
    »Gut.« Er beugte sich nach unten und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Aber wenn sich herausstellt, dass Sie lügen, werde ich Ihnen die Eier abschneiden.«
    »Das sind harte Worte, Mr. Pascoe. Aber wären Sie auch wirklich dazu in der Lage?«
    »O ja«, sagte Pascoe und richtete sich auf. Der Liegende betrachtete ihn nachdenklich, dann sagte er: »Ja, vielleicht könnten Sie es, aber das werden wir heute nicht mehr herausfinden. Keine unschönen Überraschungen. Von Ihnen natürlich mal abgesehen. Habe Sie frühestens in einer Stunde erwartet … Moment, ich hab’s. Maurice, richtig? Er war bei Ihnen zum Essen, und Sie haben ihn zum Plappern gebracht. Hab ihn gleich für etwas schlaff gehalten, aber nicht gedacht, dass er Kilda mit reinreißen könnte.«
    »Manchmal ist das Gewissen eben stärker als die Familienbande«, sagte Pascoe bewusst salbungsvoll. Die Rolle des harten Mannes würde er nie und nimmer durchhalten können, wenn die Sache erst mal ihren offiziellen Lauf nahm. Außerdem zweifelte er nicht, dass Youngman durch seine Ausbildung Verhörtechniken widerstehen konnte, die weit über das hinausging, was er in petto hatte. Sollte er doch denken, dass er ein aufgeblasener Idiot sei, sollte er sich nur überlegen fühlen …
    Aber er bemerkte sofort, dass er auch damit keinen Deut weiterkam.
    Youngman grinste ihn nur an und zwinkerte ihm übertrieben zu. »O ja, ich sehe selbst, was ich über Sie gehört habe. Es stimmt schon, Mr. Pascoe, auf Sie muss man aufpassen.
    So, das war’s dann von mir. Mehr gibt es nicht, nur Name und Kennnummer.«
    »Sie sind kein Kriegsgefangener«, sagte Pascoe.
    »Nein? Wenn es so ist, sollten Sie mir dann nicht was über das Recht auf Aussageverweigerung erzählen? Ein Recht, das ich verdammt noch mal ausüben werde, bis mein Anwalt hier ist.«
    Für jemanden, der fast nackt zu Füßen dessen lag, der ihn gefangen genommen und genügend Beweise in der Hand hatte, um ihn für sehr lange Zeit wegzusperren, klang er bemerkenswert unbesorgt.
    Er wusste, dass die CAT ihn sofort in ihre Zuständigkeit übernehmen würde, sobald sie Wind davon bekam, dachte sich Pascoe. Und er glaubte wohl, dass er bei ihnen einen wesentlich besseren Deal herausschlagen konnte, als er von Pascoe erwarten durfte. Also wieder den harten Mann gemimt. »Schaffen Sie ihn in einen Wagen«, sagte er zu Sergeant Axon. »Und wickeln Sie ihm eine Decke um. Jede Bewegung, die er macht und von Ihnen nicht genehmigt ist, behandeln Sie als Fluchtversuch. Sprechen Sie eine Warnung aus, dann erschießen Sie ihn. Genehmigung erhalten Sie von mir.«
    Er ging ins Haus, wo Collaboy und einige uniformierte Polizisten mit der Durchsuchung begonnen hatten. Der DI war nicht sehr glücklich.
    »Sollen wir das wirklich tun, Pete?«, fragte er. »Will die CAT nicht einen sauberen Tatort? Wenigstens sollte ich die Spurensicherung rufen.«
    »Das hier ist kein Tatort, Jim«, krittelte Pascoe. »Und was die CAT anbelangt, übernehme ich die volle Verantwortung. Ich war, seitdem ich wieder im Dienst bin, zu ihr

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