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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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–, Andy Dalziel würde sterben, hatte er sich bei seiner, wie es anfangs schien, simplen, unerbittlichen Suche nach Gewissheiten immer weiter vorangepflügt.
    Ach, welch vage Antwort erhält die Seele …
    Er hatte Ereignisse geschaffen, und die von ihm geschaffenen Ereignisse hatten wiederum andere bewirkt, so dass letztlich kein gerader Weg herausgekommen war, dem er hatte folgen können, sondern ein Weg, dessen Windungen und Kehren auf sein Betreiben hin erst entstanden waren. Bei seinem Versuch, von der Wirkung eine Linie zurück zu ihrer Ursache zu ziehen, war er selbst zu einer Ursache geworden und wusste jetzt nicht mehr, ob der Ort, an dem er sich befand, ein Ort war, der überhaupt existieren würde,wenn er seine Suche nicht begonnen hätte; er wusste nicht, ob er der Ritter mit dem Sankt-Georgs-Kreuz war, der zur Rettung eilte, oder einfach nur ein taumelnder Quichotte, der eher Verwirrung schuf als sie löste.
    Nichts wäre ihm lieber gewesen, als an einem ruhig gelegenen Rastplatz anzuhalten, sich zu entspannen und alles, was geschehen war, alles, was er wusste oder dachte oder zu wissen glaubte oder einfach nur mutmaßte, vor seinem geistigen Auge vorüberziehen zu lassen, bis die Oberfläche ganz ruhig wurde und man bis auf den Grund sehen konnte.
    Aber dazu fehlte ihm die Zeit.
    Die erste Ursache, Dalziels Tod, war jetzt keine Ursache mehr.
    Natürlich hatte er nur Wields Bericht aus zweiter Hand, der ihm versicherte, dass der Dicke nicht nur aufgewacht sei, sondern sich auch bei geistiger Gesundheit befinde. Irgendwie hatte er das Gefühl, alles würde gut werden.
    Aber wie oft geschah es, dass der Ausgangspunkt einer Ereignisfolge irrelevant wird, bevor das Ende in Sichtweite kommt?
    Zwecklos, sich zu sagen, dass er, wäre Dalziel bereits am Tag nach der Explosion aufgewacht, jetzt nicht hier wäre und nicht wie ein Verrückter zu einem Treffen rasen würde, das, betete er inständig, sich als ein Rendezvous mit ein paar harmlosen Windmühlen herausstellen würde.
    Als er durch Skipton fuhr, klingelte sein Autotelefon.
    »Ja!«, bellte er, um den Empfänger zu aktivieren.
    Es war Glenister. Sie war angearscht, was ihre Stimme noch schottischer als sonst klingen ließ.
    »Was zum Teufel ist da los? Wir haben soeben erfahren, dass Youngman festgenommen wurde. Ihr Name wurde erwähnt. Peter, man hat Sie gewarnt, sich da rauszuhalten. Meinen Sie immer noch, den verdammten Lone Ranger spielen zu müssen?«
    Ihre Erregung zeitigte die homöopathische Wirkung, seine eigene etwas zu mildern.
    »Hallo, Sandy«, sagte er ruhig. »Wollte Sie gerade anrufen.«
    Das war noch nicht einmal gelogen. Auf der Fahrt hatte er sich zunehmend Sorgen über die Konsequenzen gemacht, falls in Marrside etwas passieren würde und er über seine Verdachtsmomente keine Meldung erstattet hatte. Sein Gewissen würde damit nur schwer zu Rande kommen, seine Karriere es auf keinen Fall überstehen.
    »Ach, schön! Dann habe ich Ihnen jetzt die Mühe erspart. Klären Sie mich auf!«
    »Die Einzelheiten«, begann er, »heben wir uns für später auf, okay? Ich bin auf dem Weg nach Bradford. Es gibt Grund zu der Annahme, eine Frau namens Kilda Kentmore könnte einen Anschlag auf Scheich Ibrahim planen. Sie ist eins-siebenundsiebzig groß, schlank, schmales Gesicht, schwarze Haare. Sie könnte eine Handfeuerwaffe bei sich führen, was aber unwahrscheinlich ist, zu schwer zu verbergen. Nein, wenn, dann wird sie einen Sprengsatz dabeihaben, und ich denke, sie versteckt ihn in einer Kamera. Sie ist Profi-Fotografin, wahrscheinlich besucht sie Sarhadis Hochzeitsempfang. Sie dürfte nicht eingeladen sein, aber sie kennt ihn, weshalb es ihr leichtfallen sollte, Zugang zu erhalten.«
    Eine Pause, dann kam es ungläubig von Glenister: »Sie wollen mir weismachen, dass eine westliche Selbstmordattentäterin zu Kalim Sarhadis Hochzeit unterwegs ist? Großer Gott, Pete, diese Templer sind verrückt, aber so verrückt bestimmt auch wieder nicht.«
    »Die anderen haben ihr Handeln mit irgendwelchen halb garen Vorstellungen von Bürgerjustiz begründet«, erwiderte Pascoe. »Diese hier aber ist vollkommen durchgeknallt. Ich glaube, sie will sterben. Hören Sie, die Sache ist kompliziert.
    Legen Sie auf und alarmieren Sie Ihre Leute. Ich bin mir ziemlich sicher, sie will nicht zur Moschee, sondern direkt zur Walima im Marrside Grange Hotel, sagen Sie Ihren Leuten bei der Moschee also, Sie sollen sich sofort dahin begeben.«
    Eine weitere Pause, die

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