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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Schiefer, ebenso hart war sein Blick.
    Diese Augen sahen Pascoe einen Moment lang an, bevor sie sich Glenister zuwandten.
    Auch Pascoe drehte sich zu ihr, den Kopf geneigt, die Lippen wütend geschürzt, die Augenbrauen fragend nach oben gezogen.
    »Jungs«, sagte sie. »Hört mal alle zu. Das ist DCI Pascoe. Wenn er um etwas bittet, dann gebt es ihm. Es ist nicht nötig, ständig zu mir zu laufen, als wäre ich eure Mom, die euch die Nase putzen muss. Okay?«
    »Ja, Ma’am«, erwiderten die anderen beiden mit einer Zackigkeit, die, mutmaßte Pascoe, Resultat vergangener Weigerung ihres Bosses war, nichts anderes als laute, klare Antworten hören zu wollen. Der Blonde hingegen reagierte nur, indem er die Datei aufrief. Dann stand er auf und bot Pascoe seinen Stuhl an.
    »Peter«, sagte Glenister, »darf ich Ihnen Dave Freeman vorstellen. Angeblich spricht er auch.«
    Ein Lächeln berührte Freemans Lippen, ohne dort Halt zu finden, und er sagte: »Hallo.«
    »Hallo«, antwortete Pascoe und setzte sich.
    Obwohl nicht in derselben Superliga wie Edgar Wield, der sich Gerüchten zufolge in die Downing Street einhacken und herausfinden konnte, welche Antifalten-Creme der Premierminister benutzte, betrachtete sich Pascoe IT-mäßig durchaus als erste Liga. Behutsam näherte er sich der Datei, stellte fest, wie umfassend und ausufernd sie war, und spürte eine leichte Nervosität in sich aufsteigen, als er bemerkte, wie er beobachtet wurde; schließlich verrannte er sich in irgendwelchen Bildern der Ruinen, Einzelaufnahmen und Filmsequenzen. Er verweilte dort, als wären sie genau das, was er sehen wollte, bevor er sein eigentliches Ziel ansteuerte, eine lange Liste aller identifizierten Dinge, die aus den Ruinen geborgen worden waren.
    Nachdem er sie zweimal durchgescrollt hatte, fragte er: »Wo ist die Waffe abgeblieben?«
    »Wie bitte?«, kam es von Freeman über seiner Schulter.
    Pascoe kostete den kurzen Moment des verblüfften Erstaunens aus, bevor er sich auf dem Stuhl herumdrehte und nach Glenister Ausschau hielt, die sich mittlerweile an die Wandtafel begeben hatte.
    »Wo ist die Waffe abgeblieben?«, wiederholte er. »Hector hat gemeldet, einer der Männer, die er gesehen hatte, habe eine Waffe getragen. Hier ist nirgends eine verzeichnet.«
    »Peter«, sagte die Frau, »Ihre Loyalität zu Constable Hector ist bewundernswert, aber Sie haben doch selbst zugegeben, dass er, was die Einzelheiten betrifft, nicht der verlässlichste Zeuge ist. Und war nicht Hectors Beteiligung der Grund, warum Mr. Dalziel so überzeugt war, es befinde sich kein bewaffneter Täter im Haus, so dass er sich zu seiner fahrlässigen Handlungsweise erst hatte hinreißen lassen?«
    Fahrlässig. Scheiß auf Dalziel, Scheiß auf Hector, Scheiß gleich auf die ganze Polizei in Mid-Yorkshire. Er glaubte, die Botschaft verstanden zu haben. Er erhob sich und sagte zu Freeman: »Danke, Dave.«
    »Kein Problem, Pete.«
    Pete. War dieser Jungspund ihm gleichrangig? Oder nur ein vorlauter Sergeant?
    Weder noch, fiel ihm ein. Das C in CAT stand für combined. Freeman war vom Geheimdienst. Wusste Dan Trimble, dass Glenister Personal aus nicht polizeilichen Stellen mitgebracht hatte? Natürlich, gab er sich wütend gleich selbst die Antwort. Er wurde noch ebenso paranoid wie Andy Dalziel, wenn es um die Geheimdienste ging. Glenister beobachtete ihn, als würden ihm seine Gedanken auf der Stirn geschrieben stehen.
    Brüsk stellte er sie zur Rede. »Also, wie sieht das Spiel jetzt aus?«
    »Ziemlich komplex. Wir arbeiten uns gleichzeitig vor und zurück und versuchen herauszufinden, woher der Sprengstoff, von dem wir nichts gewusst haben, stammte und was damit geplant gewesen war. Ich will Ihnen sagen, was wir machen, Peter. Ich werde Ihren PC an unser Netzwerk anschließen lassen, dann haben Sie alles an Ihren Fingerspitzen und müssen nicht ein Loch in den Gang laufen, wenn Sie mal wieder ein Update brauchen. Natürlich können Sie jederzeit vorbeikommen, wenn Sie es für nötig halten. Aus verständlichen Gründen brauchen wir natürlich zwischen uns und der Dienststelle eine kleine Firewall. Aber Sie sind für uns feuerfest. Und ich hoffe doch, dass der Datenverkehr in beide Richtungen läuft. Zögern Sie nicht, uns alles zu schicken, was Sie für hilfreich erachten. Sie sind hier der Mann vor Ort. Ihr Input kann unschätzbar sein.«
    Das war das Stichwort zum Abtreten, wie er es nie besser gehört hatte.
    Doch trotz ihrer lebhaft vorgetragenen

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