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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Besserwisser in den besseren Teilen der Pubs, die sich von Regierungserklärungen, Gesetzesurteilen, historischen Analysen oder rechtsmedizinischen Nachweisen nicht für dumm verkaufen ließen und wussten, dass sie damit recht hatten!
    Die Schlagzeile der Voice plärrte:
     
    GEISELN ENTHAUPTEN IST OKAY!
    (solange es dem guten Geschmack entspricht)
     
    »Genau der«, sagte Glenister. »Nun, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird er seine letzte Talkshow mitgemacht haben. Vor zwei Tagen soll Gerüchten zufolge Al-Dschasira das Video einer Hinrichtung erhalten haben, einer Enthauptung. Aber diesmal nicht einer westlichen Geisel. Sondern eines Muslimen.«
    »Und? Im Irak haben sie wenig Gewissensbisse, sich gegenseitig umzubringen.« Dann erst wurde ihm bewusst, was sie gesagt hatte. »Sie meinen doch nicht …?«
    »Heute Morgen haben BBC, ITV und Sky Kopien des mutmaßlichen Videos erhalten. Ja, es ist definitiv Mazraani. Er ist seit einigen Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Wir haben ein Team in seine Wohnung in Manchester geschickt. Sie sollten diskret vorgehen, aber der Gestank war schon so stark, dass sich bereits die Nachbarn Sorgen gemacht haben. Er war in seiner Wohnung, er und sein Kopf, nah beieinander, aber ohne sich zu berühren. Plus ein weiterer Mann, der uns nicht bekannt ist.«
    »Großer Gott«, rief Pascoe aus. »Ist der auch enthauptet worden?«
    »Nein. Erschossen. Ich soll nun rüberkommen. Mazraani stand auf meiner Liste.«
    »Das klingt nach großen Problemen«, sagte Pascoe.
    »Mehr als Sie sich denken können«, sagte sie verbissen.
    »Na, danke, dass Sie mich informiert haben …«, begann er.
    »Deshalb habe ich nicht nach Ihnen geschickt«, unterbrach sie. »Das alles wird sowieso in den Zeitungen zu lesen sein. AI-Dschasira hat soeben gemeldet, sie werden das Video heute senden. Nein, was ich sagen wollte, Peter, ich habe Dan Trimble gefragt, ob ich Sie mitnehmen könne. Er hat nichts dagegen, falls Sie sich das zutrauen.«
    Pascoe war wie vor den Kopf geschlagen und machte keinerlei Anstalten, dies zu verbergen.
    »Aber warum …?«, brachte er nur heraus.
    »Peter, ich bin mir natürlich nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, es könnte mit dem zu tun haben, was hier vorgefallen ist. Wenn jemand derart persönlich in einen Fall involviert ist wie Sie, geht das meistens mit einer Beeinträchtigung seines Urteilsvermögens einher. Aber nach allem, was ich von Ihnen erfahren habe, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Ihre Sinne dadurch nur geschärft werden. Wenn es einen Zusammenhang geben sollte, dann sind Sie derjenige, der ihn höchstwahrscheinlich aufspüren kann. Also, was meinen Sie? Nur für ein paar Tage, kann doch nicht schlimm sein, außerdem wären Sie nur knapp eine Fahrstunde entfernt.«
    Pascoe zögerte. Er war immer noch ziemlich perplex über das Angebot.
    Die Ankunft von Freeman verschaffte ihm eine Atempause. Der Mann vom Geheimdienst ließ Glenister eine Akte zukommen und Pascoe einen kurzen, kalten Blick, bevor er wieder verschwand.
    »Sie sagten, Sie hätten es mit dem Chief abgesprochen«, sagte Pascoe. »Was ist mit Ihren Bossen?«
    »Die haben nichts dagegen.«
    Nur widerwillig wollte er diese Einmütigkeit, mit der ihm das Vertrauen ausgesprochen wurde, akzeptieren.
    »Und Freeman? Ich wette, er ist ganz aus dem Häuschen.«
    »Das ist nicht seine Art«, sagte sie lächelnd. »Aber es war tatsächlich Dave, der mich auf den Gedanken gebracht hat. Sie haben bei ihm großen Eindruck hinterlassen.«
    Es wurde immer närrischer.
    Er sagte: »Ich muss erst … mit ein paar Leuten reden …«
    »Ihrer Frau? Sie machte einen sehr vernünftigen Eindruck auf mich. Wenn Sie wollen, rede ich mit ihr und versichere ihr, dass ich gut auf Sie aufpasse.«
    Pascoe lächelte. »Nein, ich kümmere mich schon darum«, sagte er.
    »Sie stimmen also zu. Gut. Dann los, packen Sie Ihre Sachen.«
    Was, fragte sich Pascoe beim Hinausgehen, hätte Glenister wohl gesagt, wenn er ihr erzählt hätte, dass seine eigentliche Sorge Wield galt. Dem musste er nämlich nun eingestehen, absolut falschgelegen zu haben.
    Der Sergeant enthielt sich allerdings jeder Häme. Das war nicht sein Ding. Aber er überraschte Pascoe, als er ihm den Rat mit auf den Weg gab: »Pete, pass dort draußen auf dich auf.«
    »Auf mich aufpassen? Ich fahre nach Manchester, Wieldy, nicht nach Marrakesch.«
    »Und? Auch in Manchester gibt es krumme Scheißer«, sagte Wield. »Sieh dich

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