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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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überlebst.“ Roope sah hoch, nur kurz, dann putz t e er weiter an seinem Schwert.
    Daniel kniete sich neben ihn. „Ich habe dir nie gedankt.“
    „Das sollte unter Freunden auch nicht nötig sein.“ Seine Pranke legte sich schwer in Daniels Genick. „Ich hänge an dir. Das habe ich immer. Versprich mir nur, dass du mir im Ernstfall vertraust.“
    Daniel nickte. Roope war der Einzige, dem er blind vertraute.
    „Ich halte es für keine gute Idee, nach so kurzer Zeit wieder den Geist von dem Körper zu lösen. Es ist gefährlich, Daniel. Wir sollten ihr mit dem Wagen folgen und schneller sein als der Nephilim.“
    „Was ist das für ein Gefasel von den Nephilim?“ Hektisch ging Ethans Blick zwischen Keph, Roope und Daniel hin und her. „Die Nephilim, die Tiere und Menschen fraßen, Kriege führten und das Land verwüsteten?“
    „Kennst du noch andere?“ Kephs überheblich sonore Stimme entlockte Roope ein Schnaufen.
    „Die Nephilim, die ertränkt wurden?“ Ein Hoffnungsschimmer glomm in Ethans Augen auf.
    „Die Nephilim, die der Flut entkamen und sich weiter mit den Menschen fortgepflanzt haben. Wir haben es mit ihren Nachkommen zu tun, aber böses Blut ist böses Blut.“
    Ethan nickte. Dann wurde seine Nase weiß. „Ihr seid irre . Alle miteinander.“
    Sie redeten hier, während Lucy in Gefahr war. „Schluss jetzt. Susanna, du fährst. Roope, komm. Ihr anderen wartet hier auf Ruben und beantwortet keine Nachrichten von Mahawaj.“ Früher oder später würde er ein Spezial-Team schicken. Zum Eliminieren ungehorsamer Meister und ihrer Helfer. Bis dahin wollte Daniel Lucy in Sicherheit wissen. Die Angst schärfte seinen Geist. Auf Roopes Bedenken konnte er keine Rücksicht nehmen. Wenn er erst unterwegs war, musste sich der Finne um seinen Körper kümmern. Daniel zählte stumm bis drei, dann schoss er aus sich heraus. Er sah seinem zusammenbrechenden Körper zu, wie er von Roope aufgefangen wurde.
    „Idiootti!“ Roope brüllte , aber es war zu spät.
    Es war anders als letztes Mal. Besser. Roope half beim Fokussieren, seine Stärke versprach Sicherheit. Für einen Moment schwebte er unentschlossen über ihm, dann raste er davon. Er fühlte, wie Roope die Muskeln anspannte, wie es eng um seine Brust wurde. Dann spürte er nichts mehr, was seinen Körper betraf. Nur noch Freiheit.
    Lichter unter ihm. Ein gewundenes Band. Die Straße, Felder, einzelne Autos. Daniel hielt sich dichter über der Erdoberfläche, als bei seiner Reise nach Tampere. Würde er Grigorjew fühlen, wenn er an seinem Auto vorbeiflog? Würde er den Dämon spüren? Lautlos schwang er sich höher, streifte die Wolken, ließ sich fallen, streifte die Nebelschwaden über dem Moor, ohne ihre kalte Nässe zu fühlen. Aus der Ferne brüllte eine Bassstimme. Daniel hörte sie über Kanäle, die dort zusammenliefen, wo sein Herz hätte sein müssen , aber das quetschte Roope ein. Er hatte seine Eskapaden auffangen müssen. Er konnte nicht erwarten, dass Daniel die Gelegenheit zu Loopings ungenutzt verstreichen ließ. Sollte der Finne zeigen, wie stark er war.
    Noch schneller. Ein Sog nach vorn, der nicht enden wollte. Am Horizont glitzerte das Meer.
    Lucy. Wo bist du?
    Es zog ihn zu dem Ort an der Küste, dicht an der Halbinsel musste es sein. Ein Wäldchen am Stadtrand. Er umkreiste die Bäume. Auf einem hockten eine Handvoll Raben auf einem Bein, den Kopf unter dem Flügel. Daniel zog den Kreis enger. Einer der Vögel krächzte und flatterte. Daniel fuhr in ihn hinein und der Schwung riss den Raben in die Luft. Er taumelte, fing sich wieder. Der Rabengeist machte Platz, überließ Daniel die Führung.
    Der Fußweg lag unter ihm. Nur Moos, Felsen und Stein. Keine Hütte. Er kreiste höher. Lucys leuchtende Augen, der Spott auf ihrer Zunge, ihr Liebesblick, als sie sich ihm ergab. Das Rabenherz zitterte in seiner Brust. Er musste vorsichtig sein, durfte ihm nicht schaden. Er brauchte es noch. Für solch starke Emotionen war es nicht geschaffen.
    Da! Eine Bruchsteinmauer, ein Dach, dicht an die Felswand geschmiegt, ein weiteres Dach. Aus den Fenstern schien Licht. War sie noch wach?
    Als er sich flügelschlagend auf dem Mauervorsprung am Fenster niederließ, streiften die Flügel die Scheibe. Lucy saß vor dem Kamin , d ie Beine angezogen, das Kinn auf die Knie abgelegt und starrte in die Flammen. Sie hörte das Geräusch am Glas und sah auf. Daniel saß ganz still. Zögernd kam sie zu ihm. Sie öffnete das Fenster, Daniel blieb, wo er

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