Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
kann und was nicht. Nicht, solange dein Pesthauch das Glück anderer Menschen zerstört.“ Mit einem Schritt war Roope bei ihm und packte ihn an der Kehle. „Sag mir lieber, wie dein Sippenname lautet , oder hast du keinen?“
„Roope, bitte. Ich hab ’s eilig!“
„Still, Daniel. Oder du machst den Stunt wieder allein.“
Selbst Keph verdrehte genervt die Augen, obwohl er noch in Roopes Klammergriff hing. „Es würde nichts bringen, ihn dir zu nennen. Du könntest ihn nicht aussprechen.“
Roope lachte unheildrohend. „Ich bin Finne. Ich spreche jede Aneinanderreihung menschlicher Laute aus, die es gibt.“
„Das ist es ja! Es ist nicht menschlich!“
Zuerst kam Stille. Dann schnappte Ethan laut nach Luft. Roope zog die Brauen hoch und setzte Keph ab. „Nicht?“
Mit finsterem Blick rieb sich Keph die Kehle. „Nein. Kepheqiah muss dir reichen. Ich verstehe jetzt, warum Mahawaj Baraq ’ el nur aus Hochkulturen rekrutiert hat.“
Roope sah Keph immer noch ungläubig an, dann fiel sein Blick auf Daniels Brust und er pfiff durch die Zähne. „Wo ist deine Hundemarke?“
Bevor Daniel es verhindern konnte, hatte ihm Roope das Hemd hochgezogen. Er pfiff noch mal. „Tatsächlich. Du hast sie nicht.“
„Lucy hat das Amulett geklaut.“
„Bestens. Versprich mir, dieses Drecksding nie wieder umzulegen.“
„Hast du gern Golems in deinem Freundeskreis?“ Zu etwas Ähnlichem würde er werden, sollten ihn Baraq ’ els Häscher erwischen. Roope sah unbeeindruckt an ihm hinab . „Ich nenne dir jetzt die Bedingungen für meine Hilfe, Daniel Levant. Nimm sie an oder kümmer dich allein um deine Katastrophen.“ Er zeigte auf Ethan, Susanna und Ives. „Kehr Baraq ’ el den Rücken und führ dein eigenes Team ins Rennen.“
„Mein Team?“ Etwas Großes, Warmes breitete sich in Daniels Brust aus.
Roope nickte bedächtig. „Du, ich, diese Igelfrau mit bunten Stacheln, der hier und Lucy, von der du ohnehin nicht wirst lassen können.“ Er legte Daniel die Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen. „Du warst lange genug ein überbezahlter Sklave im Dienst eines Teufels. Schüttl e das Joch ab, bevor es dich unter sich begräbt. Um deine Seele zu fangen, muss dich Baraq ’ el erst mal in die Finger bekommen. Das kann er nicht, wenn ich vor dir stehe.“
„Können wir zum Plan Wie-retten-wir- Lucy zurückkommen?“ Ethan hatte hektische rote Flecken im Gesicht. „Mir wird schlecht, wenn ich mir vorstelle, dass dieser Grigorjew ihr im Nacken sitzt. Ich weiß, wozu er fähig ist.“
„Du weißt nicht genug.“ Alle Blicke wandten sich zu Keph. „Er wird nicht sofort agieren können. Der Alterungsprozess ist weit fortgeschritten. Er wird Pausen brauchen, um für Lucinde Kraft zu haben, aber dann …“
Kraft haben für was? Verdammte Angst. Sie sprang Daniel an und krallte sich in sein Herz.
„Roope, du schnappst meinen Körper und fährst ihn nach Tintagel. Mein en Geist schicke ich vorweg. Ich muss wissen, wie es ihr geht.“
„Sonst geht’s noch, was?“ Mit Schwung zog ihn Roope auf die Beine. „Schuhe an, Mantel an und nimm etwas zum Töten mit, oder willst du Grigorjew zu Tode lieben?“
Susannas Augen wurden weit. „Du kannst so was? Wahnsinn!“
Bei Lucy hatte er es nicht gekonnt. Die Sorge um sie breitete sich immer weiter in ihm aus.
Roope hob gebietend die Hand. Dann klappte er seinen Koffer auf. In etwas, das wie ein grob gestrickter, geringelter Schal aussah, steckte ein Schwert. Gerade, zweischneidig und als sich Daniel über den Stahl beugte, konnte er sein Gesicht wie in einem Spiegel betrachten.
„Norischer Stahl.“ Zärtlich streichelte Roope über die Klinge. „Was den Römern zu Siegen gereicht hat, hat auch mich nie enttäuscht.“
Ethan sah Roope über die Schulter. „Willst du damit sagen, dass das Ding über 2200 Jahre alt ist?“
Roope grinste breit. „Theoretisch ist es über 2000 Jahre alt, praktisch kenne ich einen von uns, der schwört, ein Noriker gewesen zu sein, der schon Cäsar persönlich mit diesen Dingern beliefert hat. Ich werfe für ihn meine gezinkten Runen, er schmiedet für mich Waffen.“
Es war unendlich beruhigend, Roope an seiner Seite zu haben.
„Verrate mir, warum du dich immer in die falschen Frauen verliebst, Daniel ?“ Das Öltuch glitt über die scharfe Schneide. „Wenn die Sache hier für Lucy mies endet, lege ich dich in Ketten und lass dich erst dann wieder frei, wenn ich sicher sein kann, dass du dich
Weitere Kostenlose Bücher