Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007
sich Bin Laden im Sudan aufhielt, entzog ihm der saudische König die Staatsbürgerschaft und schickte einen Boten, der ihm den Pass abnehmen sollte. Bin Laden schleuderte ihn dem Mann entgegen.„Nimm ihn meinetwegen, wenn Du denkst Du könntest dadurch bestimmen, was ich tue oder lasse!“, rief er.
Jeden Morgen besuchte Bin Laden zusammen mit einigen Anhängern die Moschee, verweilte dort eine Zeit lang bei den Geistlichen und frühstückte oft auch mit ihnen, bevor er sich in sein Büro begab.
Gegenüberliegende Seite oben: Sawahiri und Bin Laden auf einer Pressekonferenz in Afghanistan im Mai 1998. In Afghanistan verknüpften sich die Schicksale Bin Ladens und Sawahiris untrennbar, und ihre Organisationen, al-Qaida und al-Dschihad, schlossen sich zusammen.
Osama Bin Laden kehrte 1996 nach Afghanistan zurück. Dort trat er regelmäßigmit der Kalaschnikow AK-47 auf, die er im Dschihad gegen die Sowjets als Auszeichnung erhalten hatte.
Taliban-Kämpfer 2001 unterwegszur Front im Kampf gegen die Nordallianz. Die Taliban entstanden 1994 aus dem Chaos der Mudschahidin-Herrschaftund brachten schnell einen großenTeil Afghanistans unter ihre Kontrolle. Zunächst wussten Bin Laden und seine Gefolgsleute nicht recht, was sie von ihnen halten sollten - es hieß sogar, sei seien Kommunisten.
Unten: Der Dar-ul-Aman-Palast in Kabul. Er stand während des Bürgerkriegs nach dem Rückzug der Sowjets zwischen den feindlichen Linien. Nach 25 Jahren Krieg lag Afghanistan weitgehend in Trümmern.
Oben: Die Überreste der amerikanischen Botschaft in Nairobi, auf die am 7. August 1998 ein Bombenanschlag verübt wurde - der erste dokumentierte Terroranschlag al-Qaidas. Bei dem Angriff wurden 213 Menschen getötet und mehrere tausend verletzt. Mehr als 150 Menschen verloren ihr Augenlicht durch umherfliegende Glassplitter.
Rechts: Auf die amerikanische Botschaft in Daressalam, Tansania, wurde neun Minuten später ein Anschlag verübt. Dabei starben elf Menschen, 85 wurden verletzt.
Links: Die US Regierung unter Präsident Clinton ließ als Vergeltungmehrere Ausbildungslager der al-Qaida in Afghanistan sowie die Pharmafabrik al-Schifa in Khartoum (hier abgebildet) zerstören. In der Anlage wurde ein Nachtwächter getötet; später stellte sich heraus, dass die Fabrik nichts mit der Herstellung chemischer oder biologischerWaffen zu tun hatte.
Die USS Cole nach dem Selbstmordanschlag zweier al-Qaida-Kämpfer in einem kleinen Fischerboot am 12. Oktober 2000. Durch diesen Anschlag, bei dem 17 Seeleuteums Leben kamen, wäre das als unverwundbar geltende Schiff der US-Marine beinahe versenkt worden. „Der Zerstörer stand für die Hauptstadt des Westens“, erklärte Bin Laden, „und das kleine Boot stand für Mohammed.“
Michael Scheuer, der bei der CIA die Alec Station einrichtete, die sich mit Osama Bin Laden befasste. Er und John O’Neill vom FBI waren erbitterte Konkurrenten.
Richard A. Clarke, 1998 bis 2003 Chefkoordinator der amerikanischen Antiterrorpolitik, schlug O’Neill als seinen Nachfolgervor - was vermutlichzu dessen Sturz führte.
Valerie James lernte John O’Neill 1991 in einer Bar in Chicago kennen und spendierte ihm einen Drink, weil er „so anziehende Augen hatte“. O’Neill war damals noch verheiratet, was er all den Frauen verschwieg, mit denen er ausging.
Während er in Chicago eine Affäre mit Valerie hatte, bat O’Neill Mary Lynn Stevens in Washington D.C. um eine „exklusive Beziehung“.
In Washington begann O’Neill auch ein Verhältnis mit Anna DiBattista. „Dieser Bursche wird dich nie heiraten“,warnte sie ihr Priester.
John O’Neill verabschiedete sich mit einer kleinen Feier von Daniel Coleman und seinen FBI-Kollegen vor seinem Ausscheiden aus der Bundespolizei am 22. August 2001. Am nächsten Tag trat er seinen neuen Job im World Trade Center an.
Oben: Nachdem er von mutmaßlichen al-Qaida-Mitgliedern im Jemen die Namen der Flugzeugentführer in Erfahrunggebracht hatte, reiste Ali Soufan (links, mit Spezialagent George Crouch) nach Afghanistan. Hier steht er in den Ruinen des einstigen Verstecks von Bin Laden in Kabul.
O’Neills Beerdigung war jene katastrophaleFügung des Zufalls, die er stets gefürchtet hatte. Hier verlassen seine Mutter Dorothy und seine Ehefrau Christine die St. Nicholas of Tolentine Church in Atlantic City. Sie waren zwei von tausend Trauergästen.
Die Überreste des World Trade Centers brannten hundert Tage lang. John O’Neills
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