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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Leute von der Air Force. Er war im Ersten Weltkrieg selbst Flieger.«
    »Nein, so was!« grinste Pitt boshaft. »Jede Wette, er erzählt, daß er mit Richthofen zusammen geflogen ist.«
    »O nein. Er war nie in Frankreich. Er hat hier in Griechenland gekämpft.«
    Pitts Spottlust war wie weggeblasen. Eine böse Ahnung beschlich ihn. Nervös umklammerte er die Tür, so fest, daß seine Knöchel weiß wurden. »Hat dein Onkel schon einmal von einem gewissen Kurt Heibert gesprochen?«
    »Oft. Sie sind immer zusammen Patrouille geflogen.« Sie legte den ersten Gang ein. Dann lächelte sie ihn an und winkte ihm noch einmal kurz zu. »Bis heute abend. Komm nicht zu spät. Tschüs.«
    Bevor Pitt noch etwas erwidern konnte, brauste sie schon in Richtung Norden davon. Er sah ihr so lange nach, bis ihr schwarzes, im Wind wehendes Haar hinter einer Kuppe verschwunden war.
    Es wurde unangenehm heiß. In Gedanken versunken, drehte er sich um und ging nach Brady Field zurück. Er war erst ein paar Schritte gegangen, als er plötzlich im Sand neben der Straße Fußspuren entdeckte. Jemand mit genagelten Schuhen war dort gegangen.
    Pitt kniete sich nieder, um die Abdrücke genauer zu untersuchen. Sie ließen sich leicht von seinen und Teris Spuren unterscheiden, denn beide waren sie barfuß gewesen. Pitts Blick wurde nachdenklich. Jemand ist Teri nachgeschlichen, überlegte er. Er hielt die Hand schirmend vor die Augen und sah nach der Sonne. Es war noch ziemlich früh am Morgen, und er hatte Zeit.
    Also beschloß er, der Spur noch etwas nachzugehen.
    Sie führte zum Strand hinunter, bog jedoch auf halber Höhe zu den Felsen ab. Hier verlor sie sich. Pitt kletterte die Felsen wieder hinauf. Oben setzten sich die Spuren fort und führten, ein gutes Stück vom Ausgangspunkt entfernt, zur Straße zurück. Pitt mußte sich durch ein dichtes Dorngebüsch kämpfen. Der Schweiß rann ihm von der Stirn, und er kratzte sich blutig. Doch endlich stand er wieder auf der Straße. Hier endeten die Fußstapfen. Dafür nahm eine breite Reifenspur ihren Anfang.
    Die Reifen hatten ein merkwürdiges, rhombenförmiges Profil, das im Staub am Fahrbahnrand gut zu erkennen war.
    Pitt breitete sein Handtuch auf der Straße aus, setzte sich hin und überlegte.
    Derjenige, der Teri gefolgt war, hatte hier geparkt, war dann zu Teris Wagen zurückgegangen und ihr den Pfad zum Strand hinunter nachgeschlichen. Doch noch bevor der Spion unten angekommen war, hatte er Stimmen vernommen. Er hatte sich im Dämmerlicht hinter den Felsen versteckt und von dort aus Pitt und Teri beobachtet. Als es hell geworden war, hatte er sich im Schutz der Felsen aus dem Staub gemacht.
    So weit gut. Aber etwas machte Pitt Kopfzerbrechen. Warum und von wem war Teri beobachtet worden? Möglicherweise war es natürlich nur ein Spanner gewesen. Pitt mußte lächeln. In diesem Fall war ihr Verfolger voll auf seine Kosten gekommen.
    Ein anderer Punkt aber machte ihm größere Sorgen. Er überprüfte noch einmal die Reifenspuren. Für ein normales Auto waren sie zu breit. Sie stammten von einem größeren Fahrzeug, wahrscheinlich von einem Lastwagen.
    Seine Blicke glitten von der Reifenspur zum Strand zurück.
    Er schätzte die Entfernung; es waren höchstens achtzig Meter.
    Und eben das vermochte er nicht zu begreifen: Ein Lastwagen steht an Punkt A. Achtzig Meter weiter sitzen am Strand an Punkt B zwei Leute.
    Warum hören sie es nicht, wenn der Lastwagen in der morgendlichen Stille anfährt?
    Pitt zuckte die Achseln und gab die Grübelei auf. Dann stand er auf, schlug sein Handtuch über die Schulter und ging pfeifend zum Flugfeld zurück.

3. Kapitel
    Der junge, blondhaarige Matrose machte die Leinen los, und der acht Meter lange Katamaran, das Rettungsboot der
First Attempt,
legte langsam von dem behelfsmäßigen Anlegeplatz ab, den man in der Nähe von Brady Field eingerichtet hatte.
    Gemächlich tuckerte er über die blaue Wasserfläche auf die
First Attempt
zu. Der bullige Vierzylindermotor beschleunigte auf knappe acht Knoten und ließ die vertrauten Dieselabgase über das Deck wehen. Es war kurz vor neun, und die Sonne brannte bereits unbarmherzig vom Himmel. Selbst die leichte Brise, die von der See her aufkam, brachte keine Erfrischung.
    Pitt stand da und sah zu, wie die Küste hinter ihnen zurückblieb, bis die Anlegestelle zu einem kleinen, schmutziggrauen Fleck zusammengeschrumpft war. Dann ließ er sich mit seinen 85 Kilo auf der Heckreling nieder. Er spürte das

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