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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem anderen Schiff kollidiert.«
    »Zweifellos befindet sich an Bord des Bootes ein Lotse, der den Hafen wie seine eigene Westentasche kennt«, meinte Zacynthus nachdenklich.
    »Ein erstklassiger Lotse ist für ein solches Unterfangen natürlich unabdinglich«, pflichtete ihm Pitt bei. »In der Dunkelheit auf diese Weise ein U-Boot durch das seichte Gewässer zu dirigieren ist kein Kinderspiel.«
    »Das nächste Problem wäre dann, einen Platz ausfindig zu machen, wo das Heroin gefahrlos entladen und fortgeschafft werden kann«, setzte Zac seine Überlegungen fort.
    »Wie wäre es mit einer leerstehenden Lagerhalle«, warf Giordino ein. Er hatte die Augen geschlossen und sah aus, als ob er schliefe, doch Pitt kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß ihm kein Wort entgangen war.
    Pitt lachte. »Der Bösewicht, der um leerstehende Lagerhäuser herumschleicht, ist mit Sherlock Holmes ausgestorben.
    Grundbesitz im Hafen steht hoch im Kurs. Ein leerstehendes Gebäude würde sofort Verdacht erregen. Nebenbei wird, wie Zac dir sicher bestätigen kann, eine Lagerhalle von der Zollfahndung immer als allererstes durchsucht.«
    Ein dünnes Lächeln umspielte die Lippen des Inspektors.
    »Major Pitt hat recht. Alle Docks und Lagerhäuser werden von unserem Dezernat und vom Zoll scharf überwacht, von der Hafenpolizei gar nicht zu reden. Nein, von Till hat sich auch hier einen raffinierten Trick einfallen lassen, so raffiniert jedenfalls, daß er all die Jahre hindurch gut und reibungslos funktioniert hat.«
    Er machte eine längere Pause und fuhr dann leise fort: »Nun, wir haben jetzt wenigstens eine Spur. Zwar nur die Anfänge einer Spur, aber mit ein bißchen Glück werden sie uns am Ende zu von Till führen.«
    »Offenbar haben Sie sich die Meinung des Majors zu eigen gemacht. Wäre es da nicht das beste, wenn Darius unsere Kollegen in Marseille informierte?« Zenos Stimme klang, als wäre er noch sehr im Zweifel.
    »Nein. Je weniger sie wissen, desto besser.« Zac schüttelte den Kopf. »Ich möchte von Till nicht mißtrauisch machen. Die
Queen Artemisia
muß das Heroin ungehindert nach Chicago bringen können.«
    »Nicht schlecht«, grinste Pitt. »Sie möchten das Heroin als Köder verwenden?«
    »Es liegt doch nahe«, nickte Zac, »daß jede größere Rauschgiftgang ihre Vertreter nach Chicago schickt, wenn das U-Boot dort einläuft.« Er sog an seiner Pfeife. »Das Rauschgiftdezernat wird ihnen einen herzlichen Empfang bereiten.«
    »Vorausgesetzt, Sie wissen, wo das Rauschgift gelöscht wird«, fügte Pitt hinzu.
    »Das werden wir schon herausbekommen«, versetzte Zacynthus zuversichtlich. »Die
Queen
wird frühestens in drei Wochen in das Gebiet der Großen Seen einlaufen. Damit bleibt uns Zeit genug, jedes Pier, jeden Hafen und jeden Yachtklub entlang der Küste zu filzen. Ganz unauffällig, versteht sich, und ohne das geringste Aufsehen zu erregen.«
    »Das wird nicht einfach sein.«
    »Sie unterschätzen die Polizei«, erwiderte Zacynthus gekränkt. »Wir sind zufällig Experten auf diesem Gebiet. Aber Sie können beruhigt sein. Mit letzter Sicherheit werden auch wir den Platz der Übergabe nicht ermitteln können. Wir werden uns damit begnügen müssen, ihn einigermaßen einzugrenzen. Aber das U-Boot läßt sich ja auch mittels Radar bis zu seinem endgültigen Ziel verfolgen. Und im geeigneten Moment schlagen wir dann zu.«
    Pitt maß ihn mit einem skeptischen Blick. »Sie nehmen viel zuviele Dinge als selbstverständlich an.«
    Zacynthus sah erstaunt auf. »Sie überraschen mich, Major. Sie selbst haben mich doch auf diese Fährte gesetzt. Auf die erste erfolgsversprechende Fährte nebenbei, auf die unser Dezernat und INTERPOL im Laufe einer zwanzig Jahre währenden Suche gestoßen sind. Sollten Sie an Ihrer eigenen Theorie schon wieder zweifeln?«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin sicher, daß ich bezüglich des U-Bootes recht habe.«
    »Woran stören Sie sich dann also?«
    »Sie spielen ein Vabanquespiel, wenn Sie erst in Chicago aktiv werden wollen.«
    »Wissen Sie einen besseren Ort, um die ganze Bande auf einmal in die Hand zu kriegen?«
    »Zac, es können hundert Dinge passieren, bis die
Queen Artemisia
in Chicago ankommt«, redete Pitt leise und eindringlich auf den Inspektor ein. »Sie selbst haben vorhin gemeint, daß drei Wochen Zeit genug wären. Warum wollen Sie sie ausschließlich darauf verwenden, die Küste rings um Chicago abzusuchen? Ich fände es wesentlich ratsamer, erst noch ein

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