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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Stimme hinter Pitt klang eisig. Eine Gewehrmündung bohrte sich ihm in den Rücken.
    Langsam ließ er die Harpune zu Boden sinken. »Gut. Jetzt sagen Sie Ihren Leuten, sie möchten ihre Waffen ebenfalls zu Boden sinken lassen. Und keine Tricks! Sonst muß ich sie mit einer Handgranate eines Besseren belehren.«
    Pitt nickte den fünf Männern zu. »Sie haben gehört, was er gesagt hat. Lassen Sie die Harpunen fallen… die Messer auch. Es ist wohl sinnlos, diesen Herrschaften Widerstand zu leisten. Tut mir leid, Leute. Es sieht so aus, als hätte ich euch in die Höhle des Löwen gelockt.«
    Mehr gab es nicht zu sagen. Pitt hatte die fünf in eine Falle geführt, aus der es höchstwahrscheinlich kein Entrinnen gab.
    Von Till hatte ihn zum zweitenmal überlistet. Auf Befehl verschränkte Pitt die Hände hinter dem Kopf und drehte sich langsam um.
    »Major Pitt, Sie sind wirklich ein ungewöhnlich lästiger junger Mann.«
    Breitbeinig stand Bruno von Till an Deck des U-Boots und grinste boshaft. Die Augen unter seinem kahlen Schädel waren nichts als zwei schmale Schlitze. Einmal mehr fiel Pitt auf, wie unglaublich widerwärtig ihm dieser Mann war. Dann erst bemerkte er, daß der Deutsche gar kein Gewehr in der Hand hielt; er hatte beide Hände in den Taschen seiner Jacke vergraben.
    Das Gewehr trug der Mann neben ihm – ein baumlanger Koloß mit einem erstaunlich häßlichen, rohen Gesicht. Von Tills Grinsen ging in ein spöttisches Lächeln über. Sarkastisch sagte er: »Verzeihen Sie, daß ich Sie einander nicht vorstelle, Major.«
    Er wies auf seinen Nebenmann. »Aber soweit ich unterrichtet bin, kennen Sie und Darius sich ja bereits.«

17. Kapitel
    »Sie scheinen überrascht, mich hier zu treffen, Major«, meinte Darws mit leiser, höhnischer Stimme. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, Ihnen unter so glücklichen Umständen wieder zu begegnen.« Er stieß seine Waffe gegen Pitts Kehle. »Keine falsche Bewegung, bitte. Ich müßte Sie sonst, ohne lange zu fackeln, umlegen – und das brächte mich um das große Vergnügen, persönlich an Ihnen spezielle Rache zu nehmen. Ich sagte Ihnen ja bereits, daß ich mit Ihnen und Ihrem häßlichen kleinen Freund noch ein Hühnchen zu rupfen hätte. Nun ist es so weit. Ihr werdet mir beide für meine Schmerzen büßen.«
    Pitt tat sein Bestes, möglichst gelassen zu wirken. »Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen; aber Giordino ist heute zu Hause geblieben.«
    »Dann müssen Sie doppelt bezahlen.«
    Darius lächelte gehässig, dann senkte er die Waffe und schoß, ohne mit der Wimper zu zucken, Pitt ins Bein. Der trockene Knall wurde von den Felswänden in einem donnernden Echo zurückgeworfen. Pitt geriet ins Taumeln und wurde zwei Schritte zurückgeschaudert.
    Ein brennender Schmerz jagte durch sein Bein. Irgendwie – er begriff es selbst nicht – schaffte er es jedoch, stehen zu bleiben.
    Das Geschoß hatte sich dicht am Knochen vorbei durch die Muskeln gebohrt und war auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Aus dem winzigen roten Einschußloch sickerten ein paar Tropfen Blut. Das Brennen der Wunde flaute rasch ab, und der Schock ließ das Bein taub werden. Die wahren Schmerzen, das wußte Pitt, standen ihm erst noch bevor.
    »Laß gut sein, Darius«, sagte von Till vorwurfsvoll. »Wir wollen uns nicht in lauter Gemeinheiten verzetteln. Schließlich haben wir wichtigere Dinge zu erledigen. Nachher kannst du deine Wut weiter an ihm auslassen. Sie müssen Darius’ Grobheiten entschuldigen, Major Pitt. Aber im Grunde sind Sie selbst schuld. Ihr hinterhältiger Tritt in seine empfindlichste Körperpartie wird ihn wohl noch gut zwei Wochen humpeln lassen.«
    »Mir tut bloß leid, daß ich nicht zweimal so fest zugetreten habe«, entgegnete Pitt mit zusammengebissenen Zähnen.
    Von Till beachtete ihn nicht weiter. Er wandte sich an die Männer im Wasser: »Lassen Sie Ihre Taucherausrüstungen auf den Grund sinken, meine Herren. Dann kommen Sie herauf an Deck. Aber ein bißchen flott, wenn ich bitten darf. Die Zeit ist knapp.«
    Thomas setzte seine Tauchermaske ab und warf von Till einen haßerfüllten Blick zu. »Wir fühlen uns ganz wohl hier unten.«
    Von Till zuckte die Achseln. »Na schön, dann muß ich meiner Bitte eben etwas mehr Nachdruck verleihen.« Er drehte sich um und rief: »Hans, das Licht!«
    Eine ganze Batterie von Flutlichtscheinwerfern leuchtete auf.
    Gleißend weißes Licht erfüllte die Höhle. Pitt bemerkte nun, daß das

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