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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dieses angesehenen Senators herum.«
    Felicia spürte ein Frösteln. »Ich bitte dich, Frederick, lass diesen unguten Plan fallen!«
    »Ich denke gar nicht daran!« sagte Daggat mit zynischem Lächeln. »Ich tue, was gut für unser Land ist.«
    »Du meinst, du tust, was gut für Frederick Daggat ist!«
    Er nahm sie zärtlich am Arm und geleitete sie aus dem Büro hinaus. »Du wirst sehen, dass mein Plan funktioniert, und dass ich Recht hatte.« Er drehte das Licht aus. »Lass uns jetzt rasch noch etwas zu Abend essen«, sagte er gutgelaunt. »Nachher werden wir dann Lauras Liebesnest präparieren.«

38
    Admiral James Sandecker war ein kurzatmiger, dicker Mann mit rotem Haar und galliger Miene. Als sein Abschied in der Marine bevorstand, hatte er seine ganzen politischen Verbindungen eingespannt, um Leiter der soeben gegründeten Nationalen Unterwasser- und Marine-Arbeitsgemeinschaft, der NUMA, zu werden.
    Der Job erwies sich als Senkrechtstart. In nur sieben Jahren gelang es Sandecker, das unbedeutende Achtzig-mann-unternehmmen zu einem einflussreichen Apparat von fünftausend Wissenschaftlern und Technikern auszubauen. Das Budget, das der NUMA zur Verfügung stand, hatte sich im letzten Geschäftsjahr auf vierhundert Millionen Dollar erhöht.
    Seine Kritiker pflegten zu sagen, dass Sandecker ein Angeber sei, der viele seiner ozeanographischen Bergungsprojekte mehr aus Sucht nach Publizität denn aus wissenschaftlichem Interesse unternehme. Die Befürworter von Admiral Sandecker pflegten ins Feld zu führen, dass unter seiner Initiative das früher sehr elitäre Gebiet der Ozeanographie zu einer populären Wissenschaft geworden sei. Wie auch immer man zu Sandecker stand, so war es doch eine Tatsache, dass er ebenso untrennbar zur NUMA gehörte wie weiland der legendäre J. Edgar Hoover zum FBI.
    Sandecker nahm einen letzten Schluck aus einer Flasche Seven-Up, zog an dem Rest einer Zigarre und betrachtete die ernsten Gesichter von Admiral Bass, Oberst Steiger, Al Giordino und Dirk Pitt.
    »Was ich nicht verstehe«, fuhr er fort, »ist dieses völlige Desinteresse beim Pengaton. Es wäre doch nur logisch, wenn Oberst Steigers Bericht über die Entdeckung der Cargo 03 und die Fotos den Verantwortlichen einen großen Schrecken eingejagt hätte. Oberst Steiger berichtet aber, dass die Entscheidungsträger im Pentagon die ganze Episode am liebsten sofort vergessen würden.«
    »Es gibt einen logischen Grund für das Desinteresse im Pentagon«, warf Bass ungeduldig ein. »Die Generäle O’Keefe und Burgdorf wissen nicht, dass die Cargo 03 in ihren Metallbehältern den bakteriologischen Kampfstoff ST beförderte.«
    »Wieso sollten sie darüber nicht Bescheid wissen?«
    »Als damals die Einzelheiten über die fürchterlichen Auswirkungen des Kampfgiftes und über den Tod von Dr. Vetterly und seinen Wissenschaftlern bekannt wurden, waren die Beteiligten sich darüber einig, dass alle Unterlagen über die Angelegenheit sofort vernichtet werden sollten.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass das Pentagon damals nicht über die Hintergründe des ST-Projektes informiert worden ist?« fragte Sandecker ungläubig.
    »Genau. Ich erhielt von Präsident Eisenhower persönlich die Weisung, in meinem Bericht an das Pentagon das Scheitern der Versuche und die endgültige Einstellung der Experimente bekanntzugeben. In meinem Bericht stand, dass Dr. Vetterly die Formel für die Herstellung des ST mit in den Tod genommen hatte.«
    »Und das Pentagon schluckte die Story?«
    »Das Pentagon hatte keinen Grund, mir nicht zu glauben«, sagte Bass. »Außer Präsident Eisenhower, Verteidigungsminister Wilson, mir selbst und zwei Wissenschaftlern wusste niemand, was Dr. Vetterly entdeckt hatte. Für das Pentagon war das Ganze nur ein unbedeutendes Experiment in dem ungeliebten Bereich der chemisch-biologischen Kriegführung. Man war dort froh, dass die Sache in einer Sackgasse geendet war und dass keine neuen Budgetgelder dafür angefordert wurden.«
    »Was könnte denn Präsident Eisenhower für einen Grund gehabt haben, die normale Kommandostruktur der Militärs zu umgehen?«
    »Eisenhower war ein Feldherr von altem Schrot und Korn. Er verabscheute Massenvernichtungswaffen aus tiefster Seele.« Bass schien in seinem Stuhl zusammenzuschrumpfen, während er versuchte, seine Erinnerung an die Geschehnisse zu ordnen. »Ich bin
    der letzte Überlebende jener Personen, die über das ST-Projekt Bescheid wissen«, fuhr er schleppend fort. »Anders, als ich

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