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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fassade zur Schau trug.
    »Begleiten Sie mich hinein, und zeigen mir, wo Admiral Bass liegt?« bat Pitt. »Gern, Mr. Pitt.«
    Er geleitete sie die Stufen hinauf und öffnete ihr die gläserne Eingangstür. Gemeinsam gingen sie die langen, nach Desinfektionsflüssigkeit duftenden Korridore entlang, »Kann er sprechen?« fragte Pitt.
    Heidi Milligan machte eine besorgte Miene. »Die Ärzte sind nicht sehr begeistert von der Idee. Aber Walter bat selbst um das Gespräch mit Ihnen, nachdem ich ihm Ihren Brief gegeben hatte.«
    »Ich hätte das Gespräch nicht vorgeschlagen, wenn es nicht so wichtig wäre«, sagte Pitt. Sie sah zu ihm hinüber. »Ich verstehe.«
    Sie waren vor der Tür von Bass’ Krankenzimmer angekommen.
    Heidi öffnete die Tür und bedeutete Pitt mit einem Kopfnicken, zum Bett des Kranken vorzugehen, das an der Fensterseite des großen Einzelzimmers stand.
    Pitt hasste Krankenhäuser. Der Geruch nach Äther, die bedrükkende Stimmung, die nüchtern – herablassende Geschäftigkeit derÄrzte und Schwestern – all das war ihm zuwider. Er war entschlossen, zu Hause, in seinem eigenen Bett, zu sterben, wenn es einmal soweit war.
    Sein Entschluss wurde bekräftigt von dem erschreckenden ersten Eindruck, den der Kranke, dessen Zimmer er soeben betreten hatte, auf ihn machte. Admiral Bass war kaum noch wiederzuerkennen. Die wächserne Farbe seines Gesichtes unterschied sich kaum noch von dem aseptischen Weiß der Bettwäsche, mit der das Krankenlager bezogen war. Man hatte den Kranken an ein Atemgerät angeschlossen. Sein rasselnder Atem ging im Takt mit dem regelmäßigen leisen Zischen der makabren Mechanik. Eine Reihe von dünnen und dicken Schläuchen führte von aufgehängten Tropfern und medizinischen Geräten zu verschiedenen Klebepflastern an den Armen des Kranken und unter die Bettdecke. Der einst muskulöse Mann schien zum Skelett abgemagert.
    Ein Arzt, der beim Eintreten von Heidi und Pitt mit wartend verschränkten Armen am Fenster gestanden hatte, kam auf die beiden Besucher zu und ergriff Pitt mit einer besorgten Geste am Oberarm. »Ich bezweifle, ob er noch Kraft genug hat, mit Ihnen zu sprechen«, flüsterte er.
    Bass schien das Flüstern gehört zu haben. In einer mühsamen Bewegung wandte er seinen Kopf in die Richtung, wo Pitt stand, dann machte
er
eine schwache Bewegung mit den mageren langen Fingern seiner Hand. »Kommen Sie näher, Pitt«, röchelte er.
    Der Arzt, der neben Pitt stand, hob resigniert die Schultern. »Gehen Sie nur«, sagte er. »Ich bleibe in der Nähe, für alle Fälle.« Er ging zur Tür und verließ den Raum.
    Pitt zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an die Längsseite des niedrigen Bettes. Dann beugte er sich vor und brachte seinen Mund in die Nähe von Bass’ Ohren. »Was haben die ST-Geschosse für eine Flugmechanik?« fragte er. »Was geschieht auf der Flugbahn der Geschosse?«
    »Rotation… durch… Luftwiderstand«, flüsterte Bass.
    »Ich verstehe«, sagte Pitt. »Das Geschoß ist konisch gerillt. Beim Flug wird es durch den Luftwiderstand in eine zentrifugale Bewegung gesetzt.«
    Der Kranke deutete ein Nicken an. »Die Drehung… aktiviert… einen Generator. Der Generator… speist… einen automatischen Höhenmesser.«
    »Höhenmessung durch Barometer?«
    »Nein«, flüsterte Bass kaum vernehmbar. »Für einen Barometer… ist die Flugbahn meist zu flach. Deshalb hat das Geschoß… eine Höhenmessung… durch Radar…«
    »Wie kann ein Radar-Höhenmesser denn die hohen Beschleunigungskräfte beim Abfeuern der Geschosse aushaken?« fragte Pitt. Bass brachte die Andeutung eines Grinsens zustande. »Habe… das Ding… selbst konstruiert. Sie können sich drauf verlassen, Pitt. Es funktioniert.«
    Der Admiral schloss die Augen. Er schien völlig erschöpft von der Anstrengung, die ihm das Gespräch bereitete. Heidi Milligan kam ans Bett und berührte Pitt an der Schulter.
    »Vielleicht sollten Sie besser am Nachmittag wiederkommen, wenn er wieder etwas ausgeruht ist.« Pitt schüttelte den Kopf. »Dann ist es zu spät!« flüsterte er.
    »Sie werden ihn umbringen«, sagte Heidi. Sie hatte Tränen in den Augen.
    Pitt wandte sich wieder zu dem Kranken, dessen Hand in einer mühsamen Bewegung über die Bettdecke strich und Pitt am Handgelenk ergriff. Bass öffnete die Augen. Sein Blick flackerte. »Ich musste nur… etwas… zu Kräften kommen… Bleiben Sie hier… und… hören Sie zu! Ich… befehle es Ihnen.«
    Pitt beugte sich voller Anteilnahme

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