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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Minerva nach flog, machte nicht den Versuch, allzu nah dranzubleiben. In einer Weitausgelegten Spirale schraubte er sich nach unten. Dr. Weir war aus dem kalten Frachtraum in die Wärme der Kanzel zurückgekommen. Er konnte nicht mehr helfen. Tausend Meter.
    Immer tiefer fiel die Minverva mit ihrer tödlichen Fracht auf das Meer zu. Pitt bemerkte, dass der Fallschirm bei dem steilen Abwärtsflug des Hubschraubers gefährlich nahe an die Rotorblätter geriet, aber er entschloss sich, das zu verschweigen. Steiger hatte bereits genug am Hals. Wenn er ihn mit einer Warnung nach der anderen eindeckte, würde er nur nervös werden.
    Steiger spürte, wie die zunehmende Fallgeschwindigkeit den Hubschrauber in Vibration versetzte. Das Windgeräusch war zu einem wilden Fauchen angewachsen. Den Bruchteil einer Sekunde lang war er versucht, das gefährliche Manöver abzubrechen, um der unerträglichen Spannung ein Ende zu bereiten. Aber dann dachte er – zum ersten Male an diesem Tag – an seine Frau und seine Kinder. Ein unbändiger Lebenswille durchströmte ihn. »Stoppt den Vogel jetzt!« schrie Pitt in das Mikrofon. Steiger riß den Steuerknüppel zu sich zurück. Sechshundert Meter Höhe.
    Der Druck, der durch die plötzliche Beendigung des Sturzfluges auf die Struktur des Hubschraubers ausgeübt wurde, war so stark,dass das Ächzen und Quietschen der metallenen Verbindungen deutlich zu hören war. Die Fallschirmleinen, die den Laserstrahlen widerstanden hatten, wurden von den Beschleunigungskräften zu langen dünnen Schnüren auseinandergezogen. Einen Augenblick lang sah es – von der Catlin aus betrachtet – so aus, als würde der schwere Stahlkörper der Giftgranate zurückschnellen und dem Rumpf der Minerva einen tödlichen Schlag versetzen. Dann aber rissen die Leinen. Das ST-Projektil fiel dem offenen Meer entgegen. »Ihr seid die Granate los!« schrie Pitt ins Mikrofon.
    Steiger war zu erschöpft um zu antworten. Sandecker, der beim Sturzflug fast ohnmächtig geworden war, rappelte sich auf und schlug Steiger auf die Schulter.
    »Auf zu dem Norwegerschiff!« sagte er. Seine Stimme klang müde und glücklich.
    Pitt achtete nicht auf die Minerva, die in Richtung auf das Passagierschiff abdrehte und einer sicheren Landung entgegen flog. Er hatte nur Augen für das blau schimmernde Projektil, das dem offenen Meer mit einer Geschwindigkeit von einhundertzwanzig Metern pro Sekunde entgegen fiel. Da die Granate für eine Fallgeschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde konstruiert war, passierte sie die kritische Dreihundertfünfzigmetermarke, ohne zu explodieren. Pitt beobachtete mit großer Genugtuung, wie das Projektil vom wartenden Abgrund der See verschlungen wurde.
    Der Präsident beobachtete den Bildschirm, der den Potomac-Fluß zeigte. Es machte ihn traurig, ein Schiff sterben zu sehen. Schweigend verfolgte er die Übertragung von den Löschversuchen, mit denen sich eine Reihe von Feuerwehrbooten an dem brennenden Rumpf der »Iowa« versuchten. Außer dem Präsidenten saßen nur noch Timothy March, der Verteidigungsminister, und Dale Jarvis in der unterirdischen Kommandozentrale. Die Generäle waren bereits in ihre Büros im Pentagon zurückgekehrt, um dort die geeigneten Untersuchungen anzuregen, geeignete Berichte und Memoranden zu verfassen und geeignete Fehlinformationen über das Geschehen zu verbreiten. In ein paar Tagen würde der Schock, dendie Vorkommnisse der Öffentlichkeit versetzt hatten, vergessen sein. Zeitungen und Fernsehen würden sich wieder ihrem blutigen Tagesgeschäft widmen. Wobei es den Medien eigentlich ziemlich egal war, wessen Blut vergossen wurde.
    Der Präsident hatte gegen das Abflauen des öffentlichen Interesses an den verschwundenen und wieder gefundenen bakteriologischen Waffen wenig einzuwenden. Nun, da die Angelegenheit ausgestanden war, gehörte sie sorgsam und elegant unter den Teppich gekehrt.
    »Man hat mir übrigens durchgegeben, dass Admiral Bass im Krankenhaus gestorben ist«, fuhr Jarvis in dem Dreiergespräch fort, das nun schon seit einer Viertelstunde währte.
    »Bass muss ein sehr starker Charakter gewesen sein, dass er das fürchterliche Geheimnis der Cargo 03 über all die Jahre bei sich behalten hat«, kommentierte der Präsident die Mitteilung. »Dieser Alptraum ist Gott sei Dank zu Ende,« murmelte March. »Aber da ist doch noch die Insel Rongelo«, sagte Jarvis.
    »In der Tat, da ist noch die Insel Rongelo«, stimmte der Präsident zu. Er schien

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