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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Erde niedersehkte. Pitt war froh, dass er es für heute hinter sich hatte. Sein Gesäß war gefühllos vom langen Sitzen auf der vibrierenden Sitzfläche, er hatte Kopfschmerzen von dem über Stunden und Stunden ertragenen lauten Motorengeräusch, und er war erschöpft von den Nachwirkungen der gewagten Flugmanöver, die der Pilot trotz Seitenwind, Böen und Luftlöchern ausgeführt hatte. So war es kein Wunder, dass er sich freute, als unten in der immer näher kommenden Waldlandschaft die vertrauten Umrisse von Lauras Blockhaus sichtbar wurden. Wenig später landete der Pilot den Helikopter auf der neben dem Blockhaus gelegenen Bergwiese.
    Pitt beobachtete, wie die Landekufen in das weiche Gras sanken und wie die Rotorblätter über ihnen zum Stillstand kamen. Er klickte seinen Sicherheitsgurt auf, öffnte die Tür und kletterte hinaus. Seine Muskeln schmerzten. Unwillkürlich machte er einige Lockerungsübungen.
    »Starten wir morgen zur gleichen Zeit wie heute früh, Mr. Pitt?« fragte der Pilot.
    Pitt fiel auf, dass er die Mundart von Oklahoma sprach. Er nickte.
    »Morgen möchte ich, dass wir mehr in Richtung Süden suchen. Das untere Ende des Tals interessiert mich besonders.«
    »Sollten Sie nicht auch oberhalb der Baumgrenze suchen?«
    »Nein. Wenn ein Flugzeug dort abgestürzt wäre, dann wäre es nicht dreißig Jahre lang unentdeckt geblieben.«
    »Das würde ich nicht sagen, Mr. Pitt. Ich erinnere mich an denAbsturz eines Übungsflugzeugs der Luftwaffe, das in den Bergen bei San Juan einen Berggipfel rammte. Der Aufprall verursachte einen Erdrutsch, und die in Bewegung geratenen Erdmassen begruben das Flugzeugwrack. Auch die Crew liegt noch dort, tot, in einem Grab aus Stein. Wenn Sie über die Stelle hinwegfliegen, sehen Sie nichts. Es ist ein Berg wie jeder andere.«
    »So etwas könnte natürlich auch bei dem Flugzeug passiert sein, das ich suche«, gab Pitt zu. Seine Stimme klang müde. »Wenn Sie mich fragen, dann ist das sogar die einzige Möglichkeit«, beharrte der Pilot. »Ein kleines, leichtes Flugzeug kann bei einem Absturz vom Baumbestand für alle Ewigkeit zugedeckt werden. Aber nicht ein viermotoriges Großflugzeug. Weder Tannen noch Espen können ein Flugzeug dieser Größenordnung so der Sicht entziehen, dass man es von Suchflugzeugen aus nicht erkennen könnte. Selbst wenn Suchflugzeuge das Wrack aufgrund ungünstiger Umstände im Moment übersehen sollten, wäre in den Folgejahren längst ein Jäger oder irgendein Bergwanderer darüber gestolpert.«
    »Mir ist jede Theorie recht, die sich im Endeffekt als zutreffend erweist«, beendete Pitt die Unterhaltung achselzuckend. Er beobachtete Laura, die den Lärm der landenden Maschine gehört hatte und nun vom Blockhaus über die Wiese auf den Helikopter zulief. Pitt schlug die Kabinentür zu, gab dem Pilot mit der Hand das Startzeichen und wandte sich Laura zu, ohne sich noch einmal nach dem Hubschrauber umzusehen, dessen Motor hinter ihm auf Touren gebracht wurde. Sekunden später startete der Pilot, und dann war der Hubschrauber über den Wipfeln der nahen Bäume verschwunden.
    Atemlos von dem raschen Lauf in der dünnen Luft warf sich Laura in Pitts Arme. Sie sah hübsch und lebenslustig aus. Während Pitt sie streichelte, musterte er mit Genugtuung ihre reizvolle Figur, die von den enggeschnittenen weißen Jeans und dem roten Rollkragenpullover, den sie trug, mehr betont als verdeckt wurde. Ihr rassig wirkendes Gesicht erstrahlte in dem schmeichelnden Licht der Abendsonne. So liebte er sie. Pitt nahm sie fest in die Arme, öffnete ihren erwartungsvollen Mund mit drängenden Lippen und sah ihr in die Augen. Laura – so hatte er schon bei den ersten Umarmungen mit Erstaunen festgestellt – gehörte zu den wenigen Frauen, die sowohl beim Küssen als auch bei noch intimeren Zärtlichkeiten die Augen offenhielten. So als ob sie von dem, was mit ihr vorging, auf keinen Fall etwas versäumen wollte, dachte Pitt schmunzelnd.
    Eine brüske Bewegung von Laura riß ihn aus seinen Gedanken. »Du stinkst!« sagte sie und hielt ihn mit gespielter Entrüstung auf Armlänge von sich. »Tut mir leid«, erklärte Pitt. »Wenn man den ganzen Tag in einem engen, stickig heißen Hubschrauber herumfliegt, riecht man eben so.«
    »Wenn du nur nach Mann riechen würdest, wäre es ja in Ordnung«, sagte Laura lächelnd. »Aber mir ist zu viel Öl und Benzin dabei.«
    »Dann muß ich mich wohl duschen.«
    Laura sah auf ihre Armbanduhr. »Später. Wenn du dich

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