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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gewesen, hätte man die beiden Männer für Brüder halten können. Einen Augenblick lang musterte Giordino sein Gegenüber mit einem Anflug von Skepsis. Dann aber streckte er herzlich seine kräftige Rechte aus.
    »Oberst Steiger«, sagte er. »Ich habe den Eindruck, dass wir uns gut miteinander verstehen werden.«
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte der so Begrüßte mit offenem Lächeln.
    »Hast du die Ausrüstung mitgebracht, um die ich dich gebeten habe?« erkundigte sich Pitt.
    Giordino nickte. »Einfach war’s nicht. Was du alles verlangt hast, war nur mit einem tiefen Griff in die Trickkiste zu bewerkstelligen. Wenn der Admiral das rauskriegt, zerfetzt er uns in der Luft.«
    »Wieso hat ein Admiral bei Ihnen das Sagen?« fragte Steiger dazwischen. »Die NUMA hat doch nichts mit der Marine zu tun. Oder?«
    »Nein«, bestätigte Pitt. »Aber der Boss bei der NUMA, Admiral James Sandecker, war früher bei der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten tätig. Er ist immer noch Admiral, auch wenn er seit seiner vorzeitigen Pensionierung keinen militärischen Rang mehr bekleidet.«
    »Warum weiß Admiral Sandecker denn nichts von diesem Flug?«
    »Weil er ein Geizhals ist, der eine unüberwindbare Abneigung gegen kostenaufwendige Geheimprojekte hat, die nicht mit der Militärbürokratie abgestimmt sind«, gab Pitt zur Auskunft.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Giordino mit dem Lastenflugzeug und der Spezialausrüstung von Washington bis hierher geflogen ist, ohne dass die Leitung der NUMA Bescheid weiß, und ohne dass Sie die Suche nach dem Wrack eines Militärflugzeugs mit der Marine abgestimmt haben?«
    »Sie haben es erraten, Steiger.«
    »Wir sind schon ganz schöne Schlitzohren«, bemerkte Giordino mit schuldbewußtem Pokergesicht. »Es ist wie beim Seitensprung. Erst wenn’s verboten ist, macht einem die Sache so richtig Spaß.«
    »Sie sollten sich da nicht mehr Sorgen als nötig machen, Steiger«, warf Pitt ein. »Ein Projekt wie dieses hier läßt sich auf dem offiziellen Wege gar nicht durchführen. Das Ganze erstickt im Dschungel der Bürokratie. Sie kennen doch selbst das Militär.«
    »Was Sie hier anzetteln, Pitt, ist einfach unglaublich«, sagte Steiger mit leiser Stimme und unbewegtem Gesicht. »Es ist unvernünftig, riskant und illegal. Und es bringt mich vor das Kriegsgericht. Ich bin der Komplize!«
    »Nur wenn die Sache auffliegt«, sagte Pitt mit virtuoser Beiläufigkeit, als ob es sich um die Benutzung einer Straßenbahn ohne gültigen Fahrschein handelte. »Wenn Sie beide jetzt die Ausrüstung im Laderaum loszerren würden. Ich gehe und hole den Jeep.« Steiger und Giordino sahen ihm nach, wie er, scheinbar gutgelaunt, zum nahen Parkplatz hinüberging.
    »Kennen Sie und Pitt sich schon lange?« fragte Steiger, als Pitt außer Hörweite war.
    »Das kann man wohl sagen. Wir waren im College in der gleichen Klasse. Haben uns ganz schön viel verdroschen damals.«
    »Sie haben ihm als der Kräftigere gezeigt, was eine Harke ist, nehme ich an…«
    »Das ist mir leider nicht gelungen«, grinste Giordino. Er öffnete die Tür zum Laderaum der Frachtmaschine. »Einmal dachte ich fast, ich hätte ihn kleingekriegt. Ich hatte ihm tüchtig eins auf die Nase gegeben, so dass er blutete. Und außerdem hatte ich ihm ein herrliches Veilchen am Auge beigebracht. Als ich schon dachte, ich wäre der Sieger, trat mir der Bursche vorn Boden her so fest in die Eier, dass ich eine Woche lang nicht gehen konnte.«
    »Das klingt ein bißchen so, als ob er heimtückisch ist, als ob er nicht offen kämpft.«
    »Nein«, entgegnete Giordino und kniete sich auf die Ladefläche, um den Knoten eines Seils zu lösen. »Pitt ist nur bekannt dafür, dass er auch aus einer ziemlich beschissenen Situation heraus wieder auf die Beine kommt. Es macht ihm Spaß, Probleme zu lösen, an denen andere scheitern, auch wenn er in der Wahl der Mittel etwas unkonventionell ist. Aber er tut nichts Unrechtes. Er hat ein Herz für Kinder und Tiere, und er ist der Typ, der alte Damen am Arm nimmt und die Treppe raufbringt, damit sie nicht stolpern. Soweit ich weiß, hat Pitt noch nie in seinem Leben einen Cent geklaut. Er liebt das Leben hart und gefährlich, das ist alles.«
    »Meinen Sie nicht, dass er diesmal zu weit gegangen ist?«
    »Sie meinen seine fixe Idee mit diesem Geisterflugzeug?«
    »Genau.«
    Giordino, der gegrinst hatte, wurde ernst. »Ich will Ihnen mal etwas sagen, Mr. Steiger. Und Sie können mir später sagen, ob ich recht

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