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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ausstrahlung des gepflegten Landhauses vermutlich langweilig. Pitt trank seinen Irish Coffee, dann trat er auf die nächtliche Terrasse hinaus. Im Osten war ein klarer Vollmond aufgegangen, der ein silbriges Licht auf die hohen alten Pinien warf. Er setzte sich in einen der leeren Schaukelstühle, die auf der Terrasse standen, stützte seine Beine am Geländer ab und wartete darauf, was Admiral Bass als nächstes tun würde.
    Eine Viertelstunde verging. Dann hörte Pitt, wie das typische Geräusch weiblicher Absätze sich näherte. Er wandte den Kopf. Heidi Milligan war hinter ihn getreten. »Gefällt es Ihnen in Virginia?«
    »Ich genieße diesen Abend«, antwortete Pitt. »Und das Essen? Ich hoffe, Sie waren zufrieden.«
    »Das kann man wohl sagen. Wie das bei kleinen Jungen so ist: die Augen sind immer größer als der Mund. Ich habe mehr in michhineingestopft, als für meine schlanke Linie gut ist. Übermitteln Sie bitte Ihrem Küchenchef mein Kompliment.«
    Heidi Milligans Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem strahlenden Lächeln. »Dazu brauche ich gar nicht in die Küche zu gehen«, sagte sie. »Der Küchenchef steht vor Ihnen.«
    Pitt lächelte und machte eine entschuldigende Geste. »Ich bin und bleibe ein eingefleischter männlicher Chauvinist. Immer diese Unsitte, Frauen keine Spitzenleistungen zuzutrauen.«
    Die Frau war um ihn herumgegangen und setzte sich auf das Geländer. Ihr Gesicht war wieder ernst geworden. »Sagen Sie bitte, Mr. Pitt, warum sind Sie hier?«
    Pitt stoppte die sanfte Bewegung seines Schaukelstuhls und sah ihr in die Augen. »Fragen Sie, weil Sie den Erfolg Ihrer Zeitungsanzeigen kontrollieren wollen?«
    »Nein, natürlich nicht. Es tut mir leid, wenn ich neugierig erscheine. Aber Walter war so aufgeregt, als er von der Arbeit aus dem Park zurückkam. Vielleicht lag es daran, dass Sie …«
    »Sie meinen, dass er sich über etwas aufgeregt hat, was ich gesagt habe?« vollendete Pitt ihren Satz. »Ich weiß es nicht.«
    »Leben Sie mit Admiral Bass zusammen?«
    Mit dieser Frage hatte Pitt das Startsignal für einen längeren Monolog von Heidi Milligan gegeben. Sie erzählte, dass sie als Angestellte des Verteidigungsministeriums in der Marinewerft von Norfolk arbeitete. Wie sie sagte, fehlten noch elf Jahre bis zu ihrer Pensionierung. Ihr Mann, von dem sie sich hatte scheiden lassen, war Oberst in der Marine gewesen und hatte sie während ihrer ganzen Ehe wie einen Schiffsjungen herumkommandiert.
    Wegen einer Gebärmutteroperation konnte sie keine Kinder bekommen. Nein, sie lebte nicht dauernd mit dem Admiral zusammen. Sie hatte ihn kennen gelernt, als er bei einem von der Marine veranstalteten Seminar einen Vortrag hielt. Wenn sie dienstlich abkömmlich war, ging sie Admiral Bass bei der Bewirtschaftung des »Anchorage House« zur Hand. Die Verbindung zwischen Bass und ihr sei, wie sie andeutete, »keine Liebe fürs Leben«. Plötzlich unterbrach sie ihren Redefluss und schaute auf ihre Armbanduhr.
    »Ich muss mich um einige späte Gäste kümmern, die jetzt ankommen.« Sie lächelte. Wie vorhin schon wich der unbeschwerte Gesichtsausdruck aber bald wieder einer sorgenvollen Miene. »Wenn Sie sich hier auf der Terrasse langweilen, sollten Sie einen Spaziergang zum Hügel hinter dem Haus machen. Die Aussicht bei Vollmond ist herrlich.«
    Die Empfehlung, fand Pitt, war in einem sehr bestimmten Ton gegeben worden. Es war ein Befehl gewesen, keine Bitte. Heidi Milligan hatte recht gehabt. Die Aussicht vom Hügel, von dem Pitt auf die im Tal blinkenden Lichter von Lexington hinabblickte, war wirklich atemberaubend. Der Mond strahlte über das weit geschwungene stille Tal, und die Straßenlampen des fernen Ortes glitzerten in der Abendluft wie die Sterne einer Lichtjahre entfernten Galaxis. Pitt hatte den Anblick, zu dem er von Heidi Milligan beordert worden war, einige Minuten lang genossen, als er plötzlich spürte, dass jemand hinter ihm stand. »Admiral Bass?« fragte er, ohne sich umzudrehen.
    »Heben Sie Ihre Hände hoch, und rühren Sie sich nicht!« hörte er Bass mit brüsker Stimme sagen. Pitt gehorchte.
    Er war erstaunt, dass er nicht nach Waffen abgetastet wurde. Statt dessen zog der Admiral ihm die Brieftasche aus dem Anzug, klappte sie auf und betrachtete den Inhalt im Licht einer mitgebrachten Taschenlampe. Nach einigen Minuten löschte er die Taschenlampe und steckte die Brieftasche wieder in Pitts Brusttasche.
    »Sie können jetzt die Hände runter nehmen, Mr. Pitt,

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