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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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hast gar keine andere Wahl.
    »Bringen Sie mich nach oben!«, sagte er. »Ich muss mit Vesek reden.«

12
    TIEFSTE MITTERNACHT
     
    Die Rodianer waren krank.
    Trig beobachtete sie in der Zelle gegenüber der ihren, wie sie hingestreckt auf ihren Pritschen lagen und nur sporadisch ihre Lage veränderten. So nervenaufreibend es auch gewesen sein mochte, als sie da standen und ihn anstarrten. fand Trig diese neue Entwicklung sogar noch beunruhigender. Ihre Atmung klang fürchterlich, ein verschleimtes Rasseln. Das Husten war noch schlimmer. Hin und wieder stöhnte einer von ihnen auf oder stieß ein leises, verzweifeltes Wimmern aus.
    »Siehst du irgendwas?«, fragte Kale.
    »Nö.«
    Ein Wachmann eilte in einem orangefarbenen Bioschutzanzug vorbei, gefolgt von zwei weiteren. »Hey!« Trig hämmerte gegen die Gitterstäbe. »Was geht da draußen vor?«
    Die Wachen marschierten einfach weiter. Trig drehte sich um und sah seinen Bruder an. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Kale zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.« Er rollte sich auf seiner Pritsche herum und schloss die Augen, und einen Moment später schlief er bereits. Trig lauschte seinem Schnarchen.
    »He, du da«, flüsterte eine Stimme.
    Trig lehnte sich vor. Die Stimme kam aus der Zelle neben ihrer.
    »He«, antwortete er und reckte den Hals, doch er war außerstande, um die Ecke zu sehen. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Dein Name ist Trig Longo, nicht wahr?«, fragte die Stimme in der Zeile nebenan. »Ja.«
    »Und dein Bruder ... ist Kale, richtig?«
    »Das stimmt«, sagte Trig. »Und wie nennt man dich?«
    Die Stimme ignorierte die Frage. »Auf euch ist ein gewaltiges Kopfgeld ausgesetzt«, flüsterte sie. »Zehntausend Credits.«
    Trig antwortete nicht. Noch während er von den Gitterstäben zurücktrat, spürte er. wie sich ein kaltes, glitschiges Gefühl in seiner Magengrube breitmachte. Die Stimme sprach einfach weiter.
    »Zehntausend Credits, das ist ne Menge Geld. Das Problem ist nur, dass keiner es kassieren wird.«
    »Warum nicht?«, fragte Trig.
    »Weil ich derjenige bin, der das Kopfgeld ausgesetzt hat«, meinte die Stimme, »und ich euch beide eigenhändig umbringen werde!«
    Trigs gesamter Körper wurde taub. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass er diese nuschelige Aussprache kannte, die aufgrund der Verletzungen des Mundes, die entstanden waren, als Kale die Piercings rausgerissen hatte, ihm h undeutlicher klang.
    »Ich habe um eine Verlegung gebeten, bloß damit ich euch nahe sein kann«, erklärte Aur Myss' Stimme. »Hab die richtigen Räder geschmiert, könnte man sagen. In der Sekunde, in der sie diese Türen aufmachen, werde ich dich und deinen Bruder mit meinen bloßen Händen in Stücke reißen. Und das ist bloß der Anfang.«
    »Warum hältst du nicht einfach die Klappe?«, entgegnete Kale von seiner Pritsche aus und erschreckte Trig damit. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass sein Bruder zuhörte oder
    auch nur wach war.
    Myss kicherte. Trig wurde klar, dass der Bandenboss vermutlich derjenige war, den er bereits zuvor kichern gehör! hatte, als Wembly durchgekommen war und für Ruhe gesorgt hatte. »Wie wollt ihr es haben?«, fragte er. »Schnell und schmutzig, könnte ich mir denken. Wir können es irgendwo machen, wo wir ungestört sind. Später werden die Wachen eure Leichen finden, aber das dürfte eine Weile dauern. Nicht, dass es irgendwen kümmern wird - jedenfalls nicht mehr, als es sie gejuckt hat, als Sartoris euren alten Herrn ...«
    »Halt die Klappe!«, zischte Kale. Jetzt sprang er von der Pritsche und gesellte sich zu Trig an den Gitterstäben, um eine Hand durch die Stäbe nach draußen zu stoßen und blindlings in Richtung der Stimme zu schlagen, als wäre es ihm irgendwie möglich, auszuholen und Myss zu erwischen.
    »Kale, nicht!«, rief Trig, und als Kale schließlich bewusst wurde, was er da tat und den Arm zurückzureißen versuchte, war es zu spät. Myss packte ihn jetzt aus der angrenzenden Zelle und riss sein Gesicht ruckartig nach vorn gegen die Stäbe. Trig konnte ihn kichern und grunzen hören, während er Kale festhielt. In der Zelle gegenüber hatte sich einer der angeschlagenen Rodianer tatsächlich aufgesetzt, um das Geschehen mit einem vagen Ausdruck benommenen Interesses zu verfolgen.
    »Kannst es wohl nicht erwarten, was?«, fragte die Stimme. »Willst du es jetzt sofort hinter dich bringen? Ist es das? Willst du, dass ich ...«
    Ein scharfes Klatsch ertönte, und die Stimme brach mit einem

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