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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Laufenden gehalten werden.«
    »Unverzüglich.«
    »Warte!«, bat Zahara. »Darum kümmere ich mich selbst.« Sie wartete nicht darauf, dass der Chirurgiedroide anfing, den Technikern Anweisungen zu geben. Ihre Gesichter waren mit Veseks Blut gesprenkelt, und jetzt wirkten sie erschrocken, mehr verängstigt als krank.
    »Sie«, sagte sie und las den Namen auf seinem Dienstabzeichen, »Greeley, wie viele Männer sind an Bord des Sternenzerstörers gegangen?«
    »Zwei Fünferteams«, antwortete Greeley. »Aber ...«
    »Wo sind die anderen fünf Männer?«
    »Die sind vor uns zurückgekommen.«
    Auf dem Bett gab Vesek ein kehliges, stöhnendes Geräusch von sich, verlagerte sein Gewicht und rollte sich auf die Seite, sodass er ihnen seinen Rücken zuwandte. Die anderen beiden Männern starrten ihn mit derselben Miene sich unkontrolliert ausbreitender Panik an, als der Droide sie wegführte.
    »He, Doc, was ist hier eigentlich los?«
    Sie wandte sich um und sah, dass Gat, der Devaronianer, aufgestanden war und sich seinen Weg zu ihr herüber bahnte. Er musterte den Wachmann in dem blutbesudelten Krankenbett und spielte mit dem unbewussten Ekel von jemandem an seinem kaputten Horn herum, der mit der Zunge einen lockeren Zahn anstupst.
    »Nichts, weswegen du dir Sorgen machen müsstest.«
    »Ich hab gehört, wie Sie irgendwas wegen der Glocke gesagt haben.«
    »Ich gehe bloß auf Nummer sicher«, erwiderte Zahara, »bis wir besser wissen, womit wir es hier zu tun haben.«
    Der Devaronianer schob den Kopf vor und nickte dann.
    »Falls ich irgendwas tun kann, sagen Sie Bescheid, in Ordnung?«
    »Danke, Gat. Ich werde das im Hinterkopf behalten.« Ohne nachzudenken legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und spürte, dass von der anderen Seite des Raums ein Augenpaar auf ihr ruhte.
    Austin starrte sie an.
    Er lächelte.
     
    Sie kehrte zu ihrem Arbeitsplatz zurück, aktivierte die Computerkonsole und verfolgte, wie Kloths Antlitz auf dem Bildschirm vor ihr materialisierte. Irgendeine Kontraststörung sorgte dafür, dass das Bild zu hell war, was es ausgebleicht und einfarbig wirken ließ. Kloth saß an seinem Schreibtisch, und das Sichtfenster hinter ihm wurde teilweise von der gewaltigen Masse der Unterseite des Sternenzerstörers direkt über ihnen verdunkelt. Das Schiff verbarg mehr Sterne, als sie erwartet hatte, und vermittelte den sonderbaren Eindruck, als seien sie an ihrem Zielort angekommen.
    »Dr. Cody, was gibt's?«
    »Ich bin hier unten mit fünf Männern des Enterkommandos«, berichtete sie. »Wie geht es ihnen?«
    »Nicht gut. Ich bringe sie in der Quarantäneglocke unter. Wo ist Captain Sartoris?«
    »In seinem Quartier, nehme ich an. Aber, Dr. Cody ...« »Er muss ebenfalls herkommen«, sagte sie. »Was ist mit den anderen fünf?«
    »Das ist das Problem.« Kloth schüttelte den Kopf, und zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass die Blässe in seinem Gesicht nichts mit dem Kontrast des Monitors zu tun hatte. »Das zweite Team ist überhaupt nicht zurückgekehrt.«

11
    ROTE KARTE
     
    Sartoris träumte, als ein Klopfen an der Tür ihn weckte.
    In dem Traum streifte er noch immer auf dem Zerstörer umher, allein. Der Rest seiner Gruppe - Austin, Vesek, Armitage, die Techniker und Truppler - waren tot und erledigt. Irgendetwas an Bord des Zerstörers hatte sie sich geschnappt, einen nach dem anderen. Das Verschwinden jedes Mannes wurde von einem Schrei markiert, gefolgt von einem widerwärtigen Knacken, das Sartoris gleichermaßen zu hören wie zu fühlen schien.
    Sartoris blieb in Bewegung, versuchte, das quälende Jucken zu ignorieren, das sich wie ein Ausschlag über der Haut seines Bauchs ausgebreitet hatte. Er wusste, dass es bloß eine Frage der Zeit war, bevor das Ungetüm - was auch immer es war - kommen würde, um ihn zu holen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er einen Blick auf sein wahres Gesicht erhaschte, sofern es eins besaß. Vielleicht hatte es gar keins; vielleicht war dieses Ding bloß das personifizierte Übel, eine hirnlose, gefräßige Leere, die alles Leben in sich aufsaugte.
    Vor ihm lag ein Labyrinth von Gängen, und Sartoris' Schritte gerieten ins Stocken. Er hatte sich verirrt, und er wusste es. Er war sich nicht einmal sicher, ob er sich dem Ding näherte oder sich davon entfernte. Die Haut rings um seinen Unterleib juckte schlimm, und er blieb stehen, um sie zu kratzen, und dabei spürte er, dass sich etwas ins Fleisch selbst gegraben hatte, wie eine Tätowierung oder ein Netz

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