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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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schüttelte ohne zu zögern den Kopf. »Du?«
    »Nein.« Trig wich ein Stück zurück und sah Kale in die Augen. »Aber wenn du anfängst, dich schlechter zu fühlen, musst du es mir sofort sagen, okay?«
    »Klar.«
    »Ich mein's ernst.«
    »Mache ich«, versprach Kale. »Aber das wird nicht passieren.«
    »Das weißt du nicht.«
    »Vertrau mir, in Ordnung?«
    Trig nickte. Aber er wusste, dass er recht hatte. Er setzte sich wieder hin, das Kinn auf die Hände gestützt, und blickte quer über den Gang zu den hustenden Rodianern hinüber.
    In der angrenzenden Zelle klang es, als würde jemand einen Atemzug nehmen, seine Position verlagern und ein leises, geduldiges Seufzen ausstoßen.
    »Ich krieg dich, Jungchen!«, flüsterte Aur Myss. »Wenn die Zeit kommt, warte ich schon auf dich.«

13
    MOLEKÜLE
     
    Zahara regulierte gerade den Luftzustrom ihrer Atemmaske, als sie gewahrte, wie der 2-1B hinter ihr auftauchte. »Dr. Cody?«
    »Jetzt nicht.«
    »Es ist wichtig.«
    Sie hörte ihn kaum. Der zurückliegende Nachmittag erschien ihr als dunkler, blutiger Schemen. Überall um sie herum war die normalerweise relativ ruhige Krankenstation vollgestopft mit kranken Sträflingen und Wachen. Jedes Bett war belegt, und noch mehr Männer lagen auf dem Boden. Der Raum war erfüllt von Husten, rasselnden Atemzügen, piepsenden Monitoren und den anhaltenden Rufen nach Hilfe.
    Was auch immer das Enterkommando von dem Zerstörer mit zurückgebracht hatte, es hatte sich so rasch an Bord der Sühne ausgebreitet, dass sie und Batzen bereits den Überblick über die neuen Patienten verloren hatten. Captain Sartoris war in Begleitung seiner eigenen Wachleute erschienen, und der Chirurgiedroide hatte ihn geradewegs in die Quarantäneglocke geführt. Zu wissen, dass Sartoris da drinnen saß und darauf wartete, dass sie ihn untersuchte, war genau die Extradosis Anspannung, die sie im Augenblick wirklich nicht brauchte.
    Der Direktor hatte sich in einem fort von seinem Büro aus mit ihr in Verbindung gesetzt, um sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Er konnte nicht begreifen, warum es ihr nicht einmal möglich war zu diagnostizieren, was hier im Argen lag, ganz zu schweigen davon, es zu heilen. Bislang war sie zu beschäftigt damit gewesen, sich einfach bloß um die Patienten zu kümmern, sie zu isolieren und ihre Symptome zu behandeln, die je nach Spezies von Entzündungen der oberen Atemwege über Fieber und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Krämpfen, Halluzinationen. Blutungen und Koma reichten. Und trotzdem stand der 2-1 B jetzt neben ihr und erwartete ihre volle Aufmerksamkeit.
    »Hör zu«, sagte Zahara. »Was auch immer es ist, es wird einfach warten müssen, bis ...«
    »Es geht um Gat«, fiel ihr der Droide ins Wort. »Er ist tot.«
    Zahara drehte sich um und runzelte die Stirn. »Was?«
    »Er hatte gerade einen Anfall und hat einen Atemstillstand erlitten. Es tut mir leid, Sie zu stören, aber ich dachte, Sie würden das gern erfahren.«
    Zahara nahm einen langsamen Atemzug, verharrte einen Herzschlag lang und nickte, bevor sie die Luft wieder entweichen ließ. Sie folgte dem Droiden quer durch die Krankenstation zu Gats Bett. Der Devaronianer lag mit blasser Haut auf der Seite, die Augen geöffnet und bereits glasig. Sie betrachtete das ausdruckslose Gesicht, das abgerissene Horn und den erschlafften Kiefer. Was auch immer an Gutem in ihm gesteckt hatte - das seltene Maß an Anstand und Humor, das ihn unter ihren Patienten einzigartig gemacht hatte -, war vollkommen verschwunden. Sie beugte sich vor und schloss seine Augen.
    »Und der Direktor wartet darauf, wieder mit Ihnen zu reden«, ergänzte Batzen, dem es tatsächlich gelang, bedauernd zu klingen.
    Zahara wusste, was Kloth wissen wollte. »Wie schlimm ist es?«, fragte sie den Droiden.
    »Bislang zwölf Todesfälle.«
    »Einschließlich des gesamten Enterkommandos?«
    »Mit Ausnahme von Captain Sartoris und des IVB Vesek«, erwiderte der Chirurgiedroide, »ja.«
    »Und die beiden sind noch in der Glocke?«
    »Das ist korrekt. Dennoch hat sich der Krankheitserreger bereits überall auf der Sühne verbreitet. Ich erhalte Meldungen über Symptome aus allen Bereichen des Schiffs -von Insassen, von Wachen, von Dienstpersonal. Die Infektionsrate beträgt annähernd einhundert Prozent. Unsere Medikamente und Vorräte werden allenfalls für eine weitere Woche reichen, falls sich nichts ändert. Allerdings ...« Der Droide hielt inne und verlieh seiner Stimme einen

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