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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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betraf.
    Die Luke schloss sich mit einem kaum hörbaren Wusssch. Es war fast ein wenig enttäuschend. Ein gedämpftes Tschunk ertönte, als die Haltebolzen abgesprengt wurden und die Kapsel verschwand, abgeschossen, um Trig und Kale einfach zurückzulassen. Die beiden standen wie angewurzelt da und betrachteten die leere Stelle, wo eben noch die Rettungskapsel gewesen war.
    Kale räusperte sich. Nach einer langen Pause schien er sich daran zu erinnern, dass Trig neben ihm stand.
    »Hey«, sagte er. »Das kriegen wir schon hin.«
    Trig schaute zu ihm auf. Er fühlte sich nicht bloß schwerelos, sondern transparent, kaum anwesend. Es war, als hätte irgendwer seine Seele mit einem Vakuum verbunden und alle Hoffnung herausgesaugt.
    »Komm mit!«, rief Kale. »Ich habe eine Idee.«

20
    TAG DES LEBENS
     
    Zahara brauchte weniger als eine Minute, um festzustellen, dass Han Solo, wer auch immer er sein mochte, einer der ungewöhnlichsten Sträflinge war, denen sie jemals begegnen durfte. Diese Erkenntnis traf sie mit größter Wucht, als sie ihm zu erklären versuchte, was an Bord des Schiffs geschehen war und wie dringend er und der Wookiee ihre Hilfe brauchten, wenn sie weiterleben wollten.
    »Halt, halt, halt!«, rief Han und wedelte ungeduldig mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum. »Wollen Sie damit sagen, dass alle in diesem fliegenden Mülleimer tot sind, abgesehen von uns?« Er sah den Wookiee an, der neben ihm stand, wie um sich von ihm bestätigen zu lassen, was er da gerade gehört hatte. »Kaufst du ihr irgendwas davon ab?«
    Der Wookiee gab ein schwermütiges, grummelndes Knurren von sich. Zahara wusste nicht viel über Shyriiwook, aber auch sein Tonfall verriet ihr etwas, und zwar, dass Chewbacca ungläubig war, schlicht und einfach.
    »Ja«, entgegnete Han. »Ich auch nicht.« Er sah wieder zu Zahara. »Ist das alles, was Sie auf Lager haben, Doc? Oder gibt's da noch eine andere Geschichte, mit der Sie es mal probieren wollen?«
    »Sie werden es noch früh genug mit eigenen Augen sehen. Die Infektion - es handelt sich um irgendeine Art von Virus - besitzt eine geschätzte Todesrate von neunundneunzig-Komma-sieben Prozent.«
    »Klingt, als bekäme da jemand seine Zahlen von einem Droiden.« Han trat einen Schritt zurück, warf zum ersten Mal einen richtigen Blick auf sie und setzte ein anerkennendes Lächeln auf. »Auch wenn ich sagen muss, Doktor, dass Sie alles in allem in ziemlich guter Verfassung zu sein scheinen.«
    Zahara fühlte, wie ihre Wangen erröteten. »Ich bin ... immun.«
    »Nun, dann nehme ich an, dass wir das auch sind, oder?«
    »Die Möglichkeit besteht, aber ich bezweifle es.«
    »Und wie kommt es dann, dass wir noch leben?«
    »Sie waren in Einzelhaft, also isoliert. Aber jetzt, wo Sie hier draußen und den Umgebungseinflüssen ausgesetzt sind, muss ich Ihnen das Antivirus injizieren.« Sie holte die Spritze aus ihrer Tasche, zusammen mit einem Basis-Medikit, das sie stets bei sich trug. »Es wird bloß eine Sekunde dauern. Sie müssen mir nur Ihren Arm zeigen und ...«
    Beim Anblick der Nadel knurrte der Wookiee sie an, ein Laut, der geradewegs durch Zaharas Brusthöhle fuhr, und zum zweiten Mal sah sie seine Hauer aufblitzen, die hellweißen Schneidezähne, während ihr ein Hauch von etwas Wildem in die Nase stieg, das von seinem Fell oder seinem Atem ausging. Sie trat einen Schritt zurück.
    »Ihr braucht diese Injektion«, beharrte sie und wandte sich an Han. »Ihr beide.«
    Han schüttelte den Kopf. »Wookiees stehen nicht besonders auf Nadeln. Und ich auch nicht.«
    »Ich bin Ärztin.«
    »Tja, nun, dann sollten Sie vielleicht ein wenig an Ihrem Umgang mit Ihren Patienten feilen.« Er warf einen Blick auf die Waffe, die immer noch in ihrer Hand lag. »Oder ist Medizin mit vorgehaltenem Blaster mittlerweile zur Standardbehandlungsmethode des Imperiums geworden?«
    »Das ist bloß eine Vorsichtsmaßnahme. Wir können es uns nicht leisten, hier rumzustehen und darüber zu diskutieren. Zu viele Leute sind bereits gestorben.«
    »Hören Sie zu, Doc, ich ...«, sagte Han und hielt dann inne. Als sie sich umdrehte und seinem Blick folgte, sah Zahara, dass er ein ausgestrecktes Bein anstarrte, das hinter der Ecke hervorlugte. Es gehörte einem der Wachmänner, über dessen Leichnam sie hinweggetreten war, um hierherzugelangen. Er reckte den Hals, und sie wusste, dass er auch einige der anderen Leichen sehen konnte.
    Als er sie wieder anschaute, war der Trotz aus seinen Zügen verschwunden

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