Der Todeskreuzer
2-1B genügend Zeit gegeben, hier runterzukommen, und normalerweise war er so pünktlich ...
Ihm ist irgendwas zugestoßen.
Da war sie wieder, diese Stimme in ihrem Kopf, die, die sich niemals irrte. Sie fragte sich, ob sie verschwinden sollte, ob sie überhaupt hier runter hätte fahren sollen.
Du bist so weit gekommen.
Mit echtem Widerwillen beugte sie sich vor und nahm einer der toten Wachen den Blaster aus der Hand. Die Waffe war kalt und fühlte sich schwerer an, als sie in Erinnerung hatte. Zahara hatte die erforderliche Waffenausbildung mitgemacht, bevor sie sich zum Dienst auf der Sühne verpflichtete, und sie war imstande, den Sicherheitsmechanismus ausfindig zu machen und den Blaster auf Betäuben umzustellen.
Es gab drei Einzelhaftzellen.
Jede besaß eine massive Metalltür, mattgrau und sarggroß, mit einer Kontrolltafel und einem Schlitz für die Schlüsselkarte rechts daneben.
Zahara ging zur ersten Tür. Sie bemerkte, dass sie den Atem anhielt. Ihr Körper fühlte sich schwerelos an, als wären ihre Beine unter ihr einfach verschwunden. Schwach konnte sie den heißen Kupfergeruch der eigenen Furcht riechen, der von ihrem Leib ausging, eine unangenehme, unnötige Erinnerung daran, wie wenig es sie wirklich danach verlangte, irgendwas hiervon zu tun.
Du musst das nicht machen.
Doch, muss ich, dachte sie und führte die Schlüsselkarte zum Schlitz. Ihre Hand zitterte, und sie brauchte einen Moment, um die Karte richtig einzuführen und reinzudrücken.
Die Tür glitt auf.
Sie riss den Blaster hoch und zielte in das Halbdunkel. Licht von draußen warf ihre Silhouette in die Zelle wie einen mit sehr scharfen Scheren forsch aus schwarzem Stoff geschnittenen Umriss. Als sie hineinschielte, konnte sie eine leere Sitzbank ausmachen, einen Tisch - aber abgesehen davon war der stille, zwei Mal zwei Meter messende Würfel vollkommen leer. Da drin war niemand.
Sie trat zurück und wandte sich der zweiten Zelle zu, schob die Karte in den Schlitz und ...
Das Geräusch aus dem Innern der Zelle klang wie ein überraschtes, wütendes Knurren. Zahara sprang zurück, und mit einem Mal lag der Blaster unsicher und schwerfällig in ihrer Hand. Irgendwie war sie außerstande, den Abzug zu finden, als der Zelleninsasse auf sie zustürmte. Das Ding war riesig, groß genug, dass es sich ducken und seine Schultern einziehen musste, um durch die Zellentür zu passen, mit scharfen weißen Zähnen und Augen, in denen eine gewisse Intelligenz schimmerte.
Rückwärts taumelnd, versuchte Zahara »Stehen bleiben!« zu sagen, doch die Worte blieben ihr fast im Halse stecken. Es war, als würde man versuchen, in einem Traum aufzuschreien, bemüht, Worte durch kraftlose, erstickte Lungen zu pressen.
Das Ding blieb direkt vor ihr stehen und hob den zotteligen Kopf, vielleicht, weil es den Blaster sah. Es war ein Wookiee, erkannte sie, und im selben Moment wurde sie sich eines hämmernden Geräuschs aus der letzten verbliebenen Zelle bewusst, begleitet von gedämpften Rufen von der anderen Seite der Tür.
»Stehen bleiben!«, sagte sie wieder, diesmal deutlicher. Sie zielte mit dem Blaster nach oben. »Keine Bewegung!«
Der Wookiee gab einen Ächzlaut von sich. Zahara hob die Schlüsselkarte und fragte sich, wie sie beide Sträflinge mit einem Blaster in Schach halten sollte. Aber jetzt war es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen.
Die letzte Zellentür öffnete sich ratternd und offenbarte eine Gestalt, die unmittelbar dahinterstand. Zaharas Blick schnellte zu dem Wookiee zurück, der sich jedoch nicht von der Stelle gerührt hatte. Als sie wieder zu dem anderen Häftling hinüberschaute, erkannte sie, dass sie sich einem dunkelhaarigen Mann gegenübersah, vermutlich Ende zwanzig, der eine schlecht sitzende Gefängnisuniform trug. Er sah sie mit dunklen, fragenden Augen an. »Was geht hier unten vor?«
»Ich bin Dr. Cody«, sagte sie, »leitende Stabsärztin. Es hat einen ...«
»Dann bringen Sie uns also nicht das Abendessen?«
»Was? Nein.« Sie hatte Feindseligkeit. Verwirrung oder Verachtung erwartet, doch die Kavaliersattitüde des Häftlings hatte sie bereits aus der Fassung gebracht. »Ich fürchte, es hat einen Zwischenfall gegeben.« Sie hob den Blaster, und der Wookiee warf seinen Kopf zurück und stieß einen unruhigen, wehklagenden Ruf aus, der tief aus seiner Brust kam und die Luft um sie herum zum Vibrieren zu bringen schien.
»Okay, okay«, meinte der Mann. »Nehmen Sie den Blaster
runter, ja? Sie
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