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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Kingsleys sekundäre Opfer. Sarahs Eltern, der Dichter und der Philosoph wären primäre Opfer, die den schlimmsten Tod verdient haben, den er ihnen zufügen kann.«
    »Ja«, sagt James.
    »Nur dass wir davon ausgehen, dass Sam und Linda Langstrom auf ihre Weise nebensächlich waren«, gibt Alan zu bedenken. »Nachkommen des eigentlichen Übeltäters.«
    »Für den Künstler waren sie nicht nebensächlich«, sagt James. »Es passt in unsere Konstruktion. Wenn nun Großvater Langstrom irgendetwas getan hat, das dem Künstler Schaden brachte, als er noch ein Kind war? Der alte Langstrom lebt nicht mehr, also kann der Künstler sich an ihm nicht mehr rächen. Was macht er also? Er tut sich an Langstroms Nachkommen gütlich.«
    »Das würde bedeuten, dass er die Taten von Großvater Langstrom als besonders verabscheuenswürdig einstuft«, füge ich hinzu.
    »Basierend auf dem, was er Sarah angetan hat, meinst du?«, fragt James.
    »Ja.«
    »Woher weißt du denn, ob der Philosoph und der Dichter, wer immer sie gewesen sein mögen, nicht ebenfalls Kinder hatten? Woher weißt du, dass es nicht noch mehr Sarahs gibt?«
    Ich zögere, während ich über diesen ziemlich unappetitlichen und furchtbaren Gedanken nachsinne. »Ich weiß es nicht. Okay. Also gehen wir für den Moment davon aus, dass der Künstler als Kind zum Waisen gemacht wurde, in die falschen Hände fiel und missbraucht wurde. Die Narben auf seinen Fußsohlen stützen diese Theorie. Sonst noch etwas?«
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, meldet Callie sich zu Wort. »Ich habe einen guten Teil meines Abends damit verbracht, mich in Mr. Vargas’ Computer umzusehen. Es wimmelt nur so von Pornographie aller Art, einschließlich Kinderpornos. Er ist nicht wählerisch, was seine Perversion angeht. Außer den Kinderpornos habe ich Koprophagie und Sodomie gefunden.« Sie verzieht das Gesicht. »Und Emetophilie, das Essen von Erbrochenem.«
    »Okay, das reicht, wir kriegen so langsam eine Vorstellung«, sagt Alan angewidert.
    »Sorry. Das alles schien aber nur Vargas’ eigenem Konsum zu dienen. Es untermauert, was wir bereits von ihm wissen: Er war ein unangenehmes Individuum. Seine E-Mails waren ebenfalls keine Offenbarung. Der Videoclip allerdings schon.«
    »Ein Video? Wovon?«, frage ich.
    Sie deutet auf ihren Monitor. »kommt zu meinem Schreibtisch, und ich zeige es euch.«
    Wir bilden einen Halbkreis. Der Mediaplayer ist bereits gestartet. »Seid ihr bereit?«, fragt Callie.
    »Fang an«, antworte ich.
    Sie klickt auf Play. Einen Augenblick ist der Schirm schwarz. Dann erscheint ein hässlicher Teppich.
    »Den kenne ich«, sage ich. »Das ist der Teppich aus Vargas’ Wohnung.«
    Die Kamera zittert und schwenkt nach oben. Das Bild bewegt sich, als würde ein Betrunkener filmen, als die Kamera auf einem Stativ befestigt wird. Sie kommt zur Ruhe und ist auf das traurige Bett gerichtet, in dem wir Vargas und das Mädchen tot aufgefunden haben. Ein nacktes Mädchen steigt ins Bett, gerade erst am Anfang der Pubertät. Sie nimmt sich einen Moment Zeit, um sich zu positionieren. Sie posiert auf Händen und Knien. Ihre Hände sind mit Handschellen gefesselt.
    »Das ist das Mädchen von gestern Abend«, sage ich.
    Eine Stimme aus dem Off murmelt etwas. Ich kann die Worte nicht verstehen, doch das Mädchen hebt den Kopf und blickt direkt in die Kamera. Ihr Gesicht ist beinahe unterwürfig und unterscheidet sich nicht allzu sehr von ihrer Totenmaske. Sie hat sehr schöne blaue Augen, doch sie sind so hohl wie ein Fass. Voll mit nichts.
    Jose Vargas kommt ins Bild. Er ist angezogen, trägt eine Bluejeans und ein schmutzigweißes T-Shirt. Man sieht ihm sein Alter an. Sein Rücken ist leicht gekrümmt. Er ist unrasiert. Sein Gesicht wirkt müde, doch seine Augen leuchten. Er freut sich auf das, was er gleich tun wird.
    »Ist das eine Gerte in seiner Hand?«, fragt Alan.
    »Ja«, antwortet Callie.
    Die Gerte ist ein dünner Zweig, von einem Baum oder Strauch abgeschnitten. Ich kann an einem Ende noch eine Andeutung von Grün erkennen. Vargas hat sich auf eine altmodische körperliche Züchtigung vorbereitet.
    Er tritt hinter das Mädchen. Beugt sich vor, scheint die Kamera zu überprüfen. Nickt vor sich hin. Mustert das Mädchen mit kritischem Blick.
    »Den Arsch höher, puta! «, ruft er.
    Das Mädchen blinzelt kaum. Sie wackelt ein wenig mit dem Hintern und reckt ihn höher.
    »So ist es besser.« Vargas überprüft erneut Zimmer und Kamera. »So ist es gut.« Ein letztes

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