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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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seltsame, traurige Wohnung. Die einzigen Dinge von Wert, die ich bisher gesehen habe, sind das Ledersofa, der Fernseher und der Computer. Alles andere ist billig, vomSperrmüll geklaubt und alt, abgenutzt und mit einer dicken, fettigen Schmutzschicht überzogen.
    »Ich rieche irgendwas«, murmelt Barry und nickt in Richtung der Tür zum anderen Schlafzimmer. Sie ist geschlossen.
    Ich nähere mich vorsichtig, und da ist er wieder: der kupferartige, klebrige, süßliche Geruch. Centstücke in meinem Mund.
    »Ich mache jetzt die Tür auf«, flüstert Barry.
    »Okay.« Ich packe meine Waffe fester. Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Barry und Callie sehen so nervös aus, wie ich mich fühle.
    Barry packt den Knauf, zögert eine Sekunde, dann stößt er die Tür weit auf, während er in einer fließenden Bewegung die Waffe hebt.
    Der Geruch von Blut schießt heraus und umhüllt uns, zusammen mit dem Gestank von Schweiß, Fäkalien und Urin. Ich sehe die versprochenen Worte an der Wand über dem Bett:
    DIESER ORT = GERECHTIGKEIT!
    Sie sehen verwegen und stolz aus, beinahe freudig.
    Unter den Worten liegt etwas, das einmal ein Mann gewesen ist. Neben dem Mann liegt eine junge Frau. Ihre Haut ist unnatürlich weiß, wie Alabaster.
    Wir senken die Waffen. Die Bedrohung war da, doch sie ist längst verschwunden.
    Dieses Schlafzimmer ist eine Fortsetzung des Motivs der gesamten Wohnung: traurig und klein. Auf einem Stuhl in einer Ecke hängt schmutzige Kleidung. Das Bett ist breit, doch es besteht aus nichts weiter als einer Matratze auf einem Metallrost in einem Metallrahmen. Kein Kopfstück, kein Fußteil. Keine Nachtschränke.
    Auf dem Bett liegt ein nackter Mann mit aufgeschnittener Leibeshöhle. Seine Eingeweide sind ausgenommen. Er ist Latino, ein kleiner Mann; ich schätze ihn auf nicht mehr als eins siebzig. Er ist mager, zu mager. Wahrscheinlich ist er derRaucher. Sein dunkles Haar ist von grauen Strähnen durchsetzt; wahrscheinlich ist er irgendwo zwischen fünfzig und fünfundfünfzig Jahre alt.
    Das Mädchen ist eine Weiße und sieht aus wie ein Teenager, sechzehn, vielleicht achtzehn Jahre. Sie hat ein einigermaßen hübsches Gesicht und schmutzig-blonde Haare. Kleine, hübsche Brüste. Sommersprossen auf den Schultern. Der Schambereich ist rasiert. Mit Ausnahme der durchschnittenen Kehle erscheint sie unverletzt. Mir fällt auf, dass ihre Augen geschlossen sind, wie die von Laurel Kingsley. Sie sieht nicht aus, als wäre sie mit dem Mann verwandt, und ich frage mich, was sie in dieser Wohnung gemacht hat, in dieser traurigen kleinen Wohnung bei diesem älteren Mann mit seinen Hochglanzmagazinen und der Vaseline auf dem Wohnzimmertisch.
    Noch etwas fällt mir auf, eine vage Ähnlichkeit zwischen diesem Tatort und dem Haus der Kingsleys: Beide Male hat der Täter die Kinder nicht angetastet, während die Erwachsenen aufgeschlitzt und ausgeweidet sind.
    Er tötet die Kinder, doch er verstümmelt sie nicht. Warum?
    »Die Wohnung ist zu klein«, sagt Callie. »Wir sollten das Zimmer nicht betreten, bevor die Spurensicherung hier war.«
    »Einverstanden«, sagt Barry und steckt seine Pistole ins Halfter zurück. »Das war eindeutig unser Freund, Smoky, meinen Sie nicht auch?«
    »Ohne jeden Zweifel.«
    Das Gesicht des Mannes ist in einem Schrei erstarrt, einem grauenhaften Brüllen. Das Gesicht des Mädchens ist ruhig, passiv, was ich viel unheimlicher finde und sehr viel erschütternder.
    »Okay, Smoky. Von diesem Augenblick an bin ich offiziell überlastet und ersuche offiziell um Hilfe«, sagt Barry.
    Ich zwinge mich, den Blick von den leeren Gesichtszügen des toten Mädchens abzuwenden. »Du weißt, was das bedeutet«, sage ich zu Callie.
    Sie seufzt und bläst die Wangen auf. »Ich wecke Gene, und wir machen uns an die Arbeit.«
    Gene Sykes ist der Leiter des Kriminallabors beim FBI Los Angeles. Er und Callie haben in der Vergangenheit bereits häufiger zusammengearbeitet. Das werden sie nun wieder tun, und ich weiß, dass sie in dieser Wohnung jede Spur finden werden, die es zu finden gibt.
    »Warte«, sage ich, als mir ein Gedanke kommt. »Welches Zeitfenster siehst du zwischen diesen Morden hier und den Kingsley-Morden?«
    »Nach dem Zustand der Leichen zu urteilen würde ich sagen, dieser Tatort hier ist vielleicht einen Tag alt«, sagt Callie.
    »Also hat er zuerst hier gemordet und ist dann zu den Kingsleys gefahren. Eigenartig.«
    »Wieso?«, fragt Barry.
    »Ritueller Serienmord folgt normalerweise einem

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