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Der Todeswirbel

Der Todeswirbel

Titel: Der Todeswirbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Und da ging mein Temp e rament mit mir durch, und ich erklärte ihm, dass meine Familie sich auf schmutzige Dinge prinzipiell nicht einla s se. Wenn Underhay wirklich noch am Leben sei, so ließe sich das ohne große Schwierigkeiten sicher feststellen. Ich machte kehrt und war eben im Begriff, das Zimmer zu verlassen, als er mir mit einem schmierigen Unterton nachrief: ›Ohne meine Mithilfe werden Sie kaum jemals einen Beweis liefern können.‹ In einem komischen Ton sagte er das.«
    »Und dann?«
    »Dann… offen gestanden: Ich ging heim. Ich merkte, dass ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte, und machte mir schon Vorwürfe, es nicht Onkel Jeremy überlassen zu haben, mit dem Kerl zu reden. So ein Rechtsanwalt ist’s eher gewohnt, mit solchen Typen zu verhandeln.«
    »Um wie viel Uhr verließen Sie den ›Hirschen‹?«
    »Keine Ahnung. Oder doch… warten Sie, es muss g e rade neun Uhr gewesen sein, denn wie ich draußen am Fenster vorbeiging, hörte ich gerade das Zeichen zum Nachrichtenbeginn im Radio.«
    »Machte Arden eine Andeutung über den ›Klienten‹, den er erwartete?«
    »Ich nahm stillschweigend an, es könnte nur David Hunter sein. Wer sollte sonst in Frage kommen?«
    »Er machte nicht den Eindruck, als beunruhige ihn di e ser bevorstehende Besuch?«
    »Im Gegenteil. Er machte einen absolut selbstsicheren Eindruck und tat, als halte er alle Trümpfe in der Hand.«
    Spence deutete mit einer leichten Bewegung auf die Feuerzange auf dem Tisch.
    »Haben Sie diese Feuerzange beim Kamin hängen oder liegen gesehen, Mr Cloade?«
    »Nicht, dass ich mich erinnere. Es war kein Feuer im Kamin.« Rowley versuchte, sich das Hotelzimmer ins Gedächtnis zu rufen, wie er es an jenem Abend wahrg e nommen hatte. »Ich erinnere mich vage, etwas Eisernes liegen gesehen zu haben, aber ob es diese Feuerzange war oder nicht, das könnte ich nicht sagen. Ist er mit diesem Ding –?«
    »Die Untersuchung hat ergeben, dass er von hinten e r schlagen wurde und dass die tödlichen Schläge mit dem Knauf dieser Feuerzange, und zwar von oben nach unten, ausgeführt wurden«, erklärte der Inspektor sachlich.
    »Er war seiner Sache sehr sicher, aber trotzdem…« Rowley brütete einen Moment vor sich hin. »Wer wird einem Menschen den Rücken zuwenden, den man zu erpressen im Begriff steht? Er scheint nicht sehr vorsic h tig gewesen zu sein, dieser Arden.«
    »Wäre er vorsichtiger gewesen, lebte er wahrscheinlich noch«, stimmte der Inspektor trocken zu.
    »Hätte ich mich bloß nicht aufs hohe Roß gesetzt, so n dern wäre dort geblieben. Wer weiß, vielleicht hätte ich etwas erfahren, was uns jetzt nützen könnte. Ich hätte natürlich so tun sollen, als wären wir sehr interessiert daran, ihm für den angebotenen Beweis jede Summe zu zahlen. Aber das ist alles so dumm. Wie können wir schon mit Rosaleen und David Hunter konkurrieren? Sie haben Geld, und wir haben höchstens Schulden.«
    Der Inspektor nahm das Feuerzeug auf.
    »Wissen Sie, wem das gehört?«
    »Es kommt mir bekannt vor.« Eine steile Falte grub sich zwischen Rowleys nachdenkliche Augen. »Aber ich komme nicht darauf, wo ich es gesehen habe.«
    Spence gab Rowley das Feuerzeug nicht in die Hand. Er legte es nieder und nahm den Lippenstift auf.
    »Und das?«
    Rowley schmunzelte.
    »Da bin ich nicht zuständig, Inspektor.«
    Spence schraubte die Hülle ab und malte sich einen kleinen roten Strich auf den Handrücken.
    »Würde zu einer Brünetten passen«, murmelte er.
    »Was für komische Sachen ihr Leute von der Polizei wissen müsst«, bemerkte Rowley. Er erhob sich. »Und Sie haben wirklich keine Ahnung, wer der Ermordete gew e sen sein könnte?«
    »Haben Sie denn irgendeine Idee?«, fragte der Inspe k tor.
    »Nicht die geringste. Der Mann war unsere einzige Möglichkeit, an Robert Underhay ranzukommen«, erw i derte Rowley langsam. »Nach Underhay suchen, ohne jeden Anhaltspunkt, das wäre das Gleiche, wie in einem Heuhaufen nach einer Stecknadel fahnden.«
    »Die Nachricht von diesem Mord wird an die Öffen t lichkeit gelangen. Die Umstände werden in der Zeitung geschildert werden, und es besteht die Möglichkeit, dass Underhay, falls er wirklich noch lebt, davon hört oder liest und sich meldet.«
    »Möglich«, gab Rowley zu. »Unwahrscheinlich, aber möglich.«
    Nachdem Rowley sich verabschiedet hatte, betrachtete der Inspektor sinnend das Feuerzeug. Es trug die Initi a len D.H.
    »Kein billiges Stück«, sagte er zu Sergeant Graves g e

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