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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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bewegt sich«, sagte Tuck.
    »Nein, tut es nicht. Oh, tut es doch«, sagte Gabe.
    Wieder ertönten ein paar Schreie, diesmal auch Männerschreie zwischen den Frauen und Kindern. Die Hand versuchte wegzukriechen und zog den Arm hinter sich her.
    »Wie frisch muss das Ding sein, damit es das kann?«, fragte Tuck.
    »Das ist nicht frisch«, erklärte Joshua Barker, eines der wenigen Kinder im Raum.
    »Hi, Josh«, sagte Theo Crowe. »Ich hab dich gar nicht kommen sehen.«
    »Sie waren draußen in Ihrem Wagen und haben am Bong gezogen, als wir gekommen sind«, sagte Josh fröhlich. »Frohe Weihnachten, Constable Crowe.«
    »Okay«, sagte Theo. Er dachte kurz nach, oder zumindest kam es ihm kurz vor. Dann zog er seine Gore-Tex-Jacke aus und warf sie über den zuckenden Arm. »Alles klar, Leute. Ich muss euch ein kleines Geständnis machen. Ich hätte es euch schon längst erzählen sollen, aber ich konnte selbst nicht glauben, was ich gesehen habe. Es wird Zeit, dass ich euch allen gegenüber ehrlich bin.« Theo hatte inzwischen Übung darin, bei den Treffen der Anonymen Narkotiker peinliche Dinge über sich zu erzählen, und diese Beichte schien ihm noch leichter zu fallen, da er ziemlich stoned war. »Vor ein paar Tagen habe ich einen Mann getroffen, oder zumindest habe ich ihn für einen Mann gehalten, aber in Wahrheit war er so was wie ein unzerstörbarer Roboter. Ich habe ihn angefahren, mit meinem Volvo, mit ungefähr achtzig, und er schien es kaum zu merken.«
    »Der Terminator?«, sagte Mavis Sand. »Den würde ich ficken.«
    »Fragt mich nicht, wie er hergekommen ist oder was er eigentlich wirklich ist. Ich denke, wir haben wohl alle im Laufe der Jahre festgestellt, dass sich eine Krise am besten überstehen lässt, wenn man die naheliegendste Erklärung für das Unerklärliche akzeptiert. Jedenfalls glaube ich, dass dieser Arm möglicherweise zu dieser Maschine gehören könnte.«
    »Bullshit!«, hörte man eine laute Stimme von draußen vor den Türen.
    Im selben Moment flogen die Türen auf, der Wind peitschte herein und brachte einen grauenhaften Gestank mit sich. Dort stand – umrahmt vom Eingang der Kapelle – der Weihnachtsmann und hielt Brian Henderson im roten Star-Trek- Hemd an der Kehle. Hinter ihm wankten dunkle Gestalten, stöhnten irgendwas von IKEA, während der Weihnachtsmann einen stupsnasigen 38er Revolver an Brians Schläfe hielt und abdrückte. Blut spritzte über die vordere Wand, und der Weihnachtsmann warf Marty am Morgen den Leichnam zu, der sofort damit begann, das Hirn aus dem Einschussloch des toten Brian zu saugen.
    »Fröhliche Weihnachten, ihr Arschgeigen!«, sagte der Weihnachtsmann.

16
Ge …
    … arscht.

17
Er weiß, ob du artig warst oder nicht …
     
    Zwar mochte sie entsetzt darüber sein, was da im Eingang der Kapelle vor sich ging, angesichts der Schüsse, des Hirnauslutschens und der Drohungen, doch dachte Lena Marquez unwillkürlich: Wie unangenehm – meine beiden Exmänner sind hier. Dale stand im Weihnachtsmannkostüm da, war voller Blut und Schlamm und brüllte laut vor Zorn, während sich Tucker Case umgehend in den hinteren Teil des Raumes zurückzog und unter einen der Klapptische beim Buffet verkrümelte.
    Es wurde geschrien und herumgerannt, aber die meisten standen nur da, vor Schreck wie gelähmt. Und Tucker Case gab den vollendeten Feigling. Sie schämte sich so.
    »Schlampe!«, brüllte der tote Dale Pearson und deutete mit der kleinen 38er auf sie. »Jetzt du!« Er steuerte über den Holzfußboden auf sie zu.
    »Pass auf, Lena!«, hörte sie jemanden hinter sich rufen. Sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um, dass sie ausweichen konnte, als sich der Buffettisch hinter ihr aufbäumte und die Teller mit der Lasagne herunterrutschten. Die Brenner unter den Auflaufformen gossen blaue Flammen über Tisch und Boden, als Tucker Case mit dem ganzen Ding aufstand und einen Schlachtruf ausstieß.
    Theo Crowe sah, was vor sich ging, und riss einen ganzen Schwung von Leuten beiseite, als Tuck durch den Raum stürmte, mit der Tischplatte vor sich, und auf die Untoten zuhielt. Dale Pearson feuerte auf den nahenden Tisch, wurde drei Schüsse los, bevor Tuck ihn rammte.
    »Crowe, die Tür, die Tür!«, rief Tuck und trieb Dale und seine untoten Spießgesellen in den Regen hinaus. Der blau brennende Alkohol fraß sich an Dales weißem Bart hinauf und ergoss sich gleichzeitig über Tucks Beine, während er ins Dunkel stampfte. Theo trabte durch den Raum und langte nach

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