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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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solltest es tun.«
    »Nein, nein, nein, nein, nein, nein!«, sagte Tuck. »Und noch mal nein.«
    »Nein«, sagte Lena, um ihren Mann zu unterstützen.
    »Hey, Leute … habt ihr mir vielleicht was zu erzählen?«, fragte Theo. Er nahm Mavis das Brotmesser weg und schob es sich hinten in den Gürtel.
    »Ich glaube, du warst da schon auf dem richtigen Weg, was diesen Killer-Roboter anging«, sagte Tuck.
    Lena stand auf und stellte sich zwischen Theo und Tuck. »Es war ein Unfall, Theo. Ich habe Weihnachtsbäume ausgegraben, wie jedes Jahr, und Dale kam vorbei, betrunken und wütend. Ich weiß nicht genau, wie es passiert ist. Eben wollte er mich noch erschießen, und schon hatte er diesen Spaten im Hals. Tucker hatte nichts damit zu tun. Er kam nur zufällig vorbei und wollte helfen.«
    Theo sah Tuck an. »Und dann hast du ihn zusammen mit seiner Waffe begraben?«
    Unter Schmerzen kam Tuck auf die Beine und stellte sich hinter Lena. »Wie sollte ich das voraussehen? Wie konnte ich ahnen, dass er sauer und hirnhungrig aus seinem Grab steigt und ich lieber seine Waffe vor ihm hätte verstecken sollen? Das hier ist Ihre Stadt, Constable, erklären Sie es mir! Wenn man Leichen vergräbt, kommen sie normalerweise nicht zurück, um einem am nächsten Tag das Hirn wegzufuttern.«
    »Hirn! Hirn! Hirn!«, riefen die Untoten draußen vor der Kapelle im Chor. Dann fingen sie wieder an, gegen die Mauern zu klopfen.
    »Aufhören!«, schrie Tucker Case, was sie zur allgemeinen Überraschung auch taten. Tuck grinste Theo an. »Da hab ich wohl Scheiße gebaut.«
    »Was meinst du?«, sagte Theo. »Wie viele?«
    »Sie sollten seinen Kopf über der Spüle abschneiden«, sagte Joshua Barker. »Dann gibt es nicht so eine Sauerei.«
    Wortlos beugte sich Theo vor, nahm Joshua bei den Oberarmen und hob ihn hoch, dann marschierte er los und überreichte ihn seiner Mutter, die aussah, als stünde sie noch immer unter Schock. Theo hielt seinen Zeigefinger an Joshs Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Theo sah ernster aus, furchteinflößender, mehr Herr der Lage, als man ihn je zuvor gesehen hatte. Der Junge verbarg das Gesicht an der Brust seiner Mutter.
    Theo wandte sich zu Tuck um. »Wie viele?«, wiederholte Theo. »Dreißig, vielleicht vierzig habe ich gesehen.«
    »In etwa«, erwiderte Tuck. »Sie befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Verwesung. Einige sehen aus, als wären sie nichts als Knochen, andere wirken noch relativ frisch. Keiner von ihnen macht den Eindruck, als wäre er sonderlich schnell oder kräftig. Dale vielleicht, und ein paar von den Frischeren. Es ist, als müssten sie erst wieder laufen lernen oder so.«
    Von draußen hörte man ein lautes Knacken, und alle zuckten zusammen – eine Frau sprang einem Mann kreischend buchstäblich in die Arme. Alle gingen in die Hocke, lauschten einem Baum, der durch dicke Äste fiel, und warteten darauf, dass er durch die Deckenbalken krachte. Die Lichter gingen aus, und die ganze Kirche erbebte, als die mächtige Kiefer am Waldboden aufschlug.
    Augenblicklich knipste Theo eine Taschenlampe an, die er in weiser Voraussicht eingesteckt hatte. Über der großen Tür gingen kleine Notlichter an, so dass alle lange Schatten warfen.
    »Die dürften ungefähr eine Stunde halten«, sagte Theo.
    »Unten im Keller müssten noch mehr Taschenlampen sein. Erzähl weiter! Was hast du sonst noch gesehen, Tuck?«
    »Na ja, sie sind hungrig und genervt. Ich hatte ganz schön damit zu tun, dass sie mir nicht das Hirn rauslutschen. Sie scheinen mir ausgesprochen hartnäckig zu sein, was diese Sache mit den Gehirnen angeht. Danach wollen sie – glaube ich – zu IKEA.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Val Riordan, die elegant frisierte Psychiaterin, und meldete sich damit zum ersten Mal zu Wort, seit das Ganze angefangen hatte. »Es gibt keine Zombies. Ich weiß nicht, was eurer Ansicht nach hier vor sich geht, aber da draußen gibt es keine Horde hirnfressender Zombies.«
    »Da muss ich Val Recht geben«, sagte Gabe Fenton, wobei er sich neben sie stellte. »Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für den Zombieismus – abgesehen von ein paar Experimenten mit Kugelfisch-Toxinen in der Karibik, bei denen die Leute in einen todesähnlichen Zustand mit kaum merklicher Atmung und extrem flachem Puls verfielen, aber Tote sind niemals … also … auferstanden.«
    »Ach ja?«, sagte Theo und warf einen wortreichen, wenn auch toten Blick in die Runde. »Hirn!«, rief er.
    »Hirn! Hirn!

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