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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Krankenschwester im County Hospital gewesen war.
    Alle in der Kapelle sahen sich irgendwie an und nickten, zuckten mit den Schultern, seufzten erleichtert.
    »Das wussten wir schon!«, rief Mavis. »Das ist nichts Neues!«
    »Oh, tut mir Leid«, sagte die tote Krankenschwester. Es folgte eine Pause, dann: »Okay, also … Wally Beerbinder ist schmerzmittelabhängig.«
    »Wally ist nicht hier«, erwiderte Mavis. »Er verbringt Weihnachten bei seiner Tochter in L. A.«
    »Mehr weiß ich nicht«, sagte die Krankenschwester. »Soll jemand anders was sagen.«
    »Tucker Case glaubt, seine Fledermaus kann sprechen«, rief Arthur Tannbeau, der tote Orangenfarmer.
    »Wer möchte Weihnachtslieder singen?«, fragte Tuck. »Ich fang an. › Oh du fröhliche …‹«
    Und so sangen sie lauthals, um die Geheimnisse der Untoten zu übertönen. Sie sangen, bewegt vom Geist der Weihnacht, laut und falsch, bis der Rammbock gegen die Eingangstüren schlug.

18
Deine mickrigen Wurmgottwaffen haben keine Chance gegen mein überlegenes Weihnachts-Kung-Fu
     
    Molly schlich zur Hintertür der Hütte hinaus und draußen an der Wand entlang, bis sie die kräftige Gestalt vor ihrem Panoramafenster stehen sah. Die Leitungsdrähte drüben an der Straßen sprühten keine Funken mehr, und Mond und Sterne konnten das Dunkel nicht durchdringen. Seltsamerweise konnte sie den Mann vor ihrem Fenster deutlich erkennen, denn er war von schwachem Lichtschein umgeben.
    Radioaktiv, dachte Molly. Er trug den langen, schwarzen Mantel der Sandpiraten. Was aber trieb einen Wüstenräuber in ein solches Unwetter hinaus?
    Sie ging in Hasso-No-Kamae -Stellung, Rücken gerade, das Schwert hoch erhoben und über der rechten Schulter leicht geneigt, Handschutz auf Mundhöhe, linker Fuß vor. Sie war drei Schritte davon entfernt, dem Eindringling den Todesstoß zu versetzen. Das Schwert lag wunderbar in ihrer Hand, ausgeglichen, federleicht. Sie spürte die feuchten Kiefernnadeln unter ihren nackten Füßen und wünschte, sie hätte Schuhe angezogen, bevor sie in die Nacht hinausgerannt war. Der kalte Regen auf ihrer nackten Haut erinnerte sie daran, dass vielleicht auch ein Pulli keine schlechte Idee gewesen wäre.
    Der leuchtende Mann starrte in die gegenüberliegende Ecke der Hütte, und Molly setzte sich in Bewegung. Drei weiche Schritte, und sie stand hinter ihm. Die Schneide ihrer Klinge lag an seinem Hals. Ein kurzer Ruck, und das Schwert würde seine Rückenwirbel durchtrennen.
    »Eine Bewegung, und du bist tot«, sagte Molly.
    »Oh-oh«, machte der leuchtende Mann.
    Mollys Klinge reichte fast einen halben Meter über das Gesicht des Fremden hinaus. Er warf einen Blick auf die Klinge.
    »Dein Schwert gefällt mir. Willst du meins mal sehen?«
    »Beweg dich, und du stirbst!«, sagte Molly und dachte, so etwas sollte man eigentlich nicht zweimal sagen müssen. »Wer bist du?«
    »Ich bin Raziel«, antwortete Raziel. »Es ist nicht das Schwert des Herrn oder so. Nichts, womit man Städte zerstören könnte, nur eine Waffe, mit der man ein, zwei Feinde gleichzeitig erledigen oder Aufschnitt schneiden kann. Magst du Salami?«
    Molly wusste nicht, wie sie weitermachen sollte. Dieser leuchtende Sandpirat schien absolut furchtlos zu sein, obwohl sie ihm eine rasiermesserscharfe Klinge an die Halsschlagader hielt. »Wieso glotzt du mitten in der Nacht in mein Fenster?«
    »Weil ich durch die Holzwand nichts erkennen kann.«
    Molly knallte Raziel die flache Seite ihrer Klinge an den Kopf.
    »Autsch.«
    »Wer bist du, und was willst du hier?«, fragte Molly. Sie ließ ihre Klinge zurückzucken, um ihm mit dem nächsten Schlag zu drohen, und in diesem Augenblick trat Raziel von ihr zurück, fuhr herum und zückte ein Schwert, das am Rücken versteckt gewesen war.
    Molly zögerte, wenn auch nur eine Sekunde, dann trat sie vor und hieb ihre Klinge abwärts, eine Attacke, die auf seine Schulter gerichtet war. Raziel parierte den Hieb und schlug zurück. Molly wehrte ihn ab und zielte mit ihrer Klinge auf seinen linken Arm. Raziel schaffte es gerade noch, ihre Klinge abwärts zu drücken, ansonsten hätte sie ihm den Arm abgehackt. Das ultrascharfe tashi schnitt ein langes Stück Stoff aus seinem Mantel und einen schmalen Hautlappen aus dem Unterarm.
    »Hey«, sagte er mit Blick auf den baumelnden Ärmel.
    Es kam kein Blut. Man sah nur einen dunklen Streifen, wo die Haut fehlte. Er begann, auf sie einzuhacken, wedelte das Zeichen für Unendlichkeit in die Luft, dann trieb

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