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Der tolle Nick

Der tolle Nick

Titel: Der tolle Nick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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fordert ihn.«
    »Eure Majestät ist ein treuer Sohn der Kirche«, meinte Father Allen. »Das weiß die Welt. Ich möchte in aller Bescheidenheit vorschlagen, daß die Anklage der Ketzerei mit aller Intensität verfolgt wird.«
    Es folgte eine Stille. Don Cristobal wartete geduldig neben der Tür zum Vorsaal. Die Augen des Königs waren verschleiert, er war in dumpfes Brüten versunken. Niemand, nicht einmal Father Allen, konnte seine Gedanken erraten.
    »Der Verdacht der Ketzerei besteht allerdings noch nicht«, sagte der König schließlich. »Vergeßt nicht, wir haben es mit einem Untertan Frankreichs zu tun.«
    Father Allen verneigte sich und trat einen Schritt zurück. Die Dinge lagen nun ganz klar. Philipp wollte den König von Frankreich wegen solch einer Kleinigkeit nicht verärgern, außerdem wollte er nicht, daß seine geheimen Kontakte zu den Guises bekannt würden. Er würde niemals das Risiko eingehen, dem Chevalier Gelegenheit zu geben, diese Kontakte zu enthüllen. Father Allen wußte dies nur allzu gut.
    Bruder Luis, kein Jesuit, sondern nur Priester, der ein einziges Ziel vor Augen hatte, nur eine Besessenheit, konnte die Gedanken des Königs nicht erraten, und auch wenn er es gekonnt hätte, wären ihm diese Schwierigkeiten unbedeutend erschienen. Sein Glaube war einfach und brannte in ihm wie eine alles verzehrende Flamme. Weltliche Überlegungen kannte er nicht. »Die Inquisition fordert ihn«, sagte er. »Es könnte doch möglich sein, seine Seele aus den Abgründen zu retten, in die sie gesunken ist.«
    Der König schenkte diesen Worten wenig Gehör. »Wir gewinnen nichts, wenn wir überstürzt handeln«, wiederholte er.
    »Ihr, Bruder Luis, seid überzeugt, daß es sich bei diesem Mann um El Beauvallet handelt. Ich bin noch nicht sicher. Man hat Uns phantastische Geschichten erzählt, die Uns nicht überzeugt haben.«
    »Die Heilige Inquisition, Sire, ist vor allem gütig und unendlich gerecht«, erklärte Bruder Luis ernsthaft. »Sie trifft keine übereilten Entschlüsse, und ein wahrer Sohn des Herrn hat vor ihr nichts zu fürchten. Wenn der Chevalier ein solcher Mann ist, wird er gegen ein Kollegium, das zu seiner Befragung bestimmt werden müßte, keine Einwände haben.«
    Philipp hörte ihm schweigend zu. »Richtig«, sagte er nachdenklich. »Er könnte keine Einwände haben. Ein wahrer Sohn der Kirche würde vor einer Befragung nicht zurückschrecken.« Er hielt inne und runzelte die Stirn. Er wußte, daß bei derartigen Befragungen sehr viel zutage kam, in diesem speziellen Fall könnte es unter Umständen mehr sein, als Seiner Katholischen Majestät lieb war. Der König sah sich in seiner Überzeugung bestätigt, daß kein Schritt ohne reifliche Überlegung gesetzt werden sollte. Er wiederholte, was er zuvor gesagt hatte: »Wir gewinnen nichts, wenn Wir überstürzt handeln. Wenn erwiesen werden kann, daß dieser Mann nicht der Chevalier de Guise ist, werden Wir wissen, wir Wir uns zu verhalten haben. Bis Wir Nachricht von Monsieur de Lauvinière erhalten, ist der Chevalier zu bewachen.« Er wandte sich an Porres. »Dies ist Eure Aufgabe, Señor. Behandelt den Chevalier mit allem erforderlichen Respekt, aber haltet ihn in Gewahrsam.« Seine Stirn umwölkte sich wieder. »Er wird für Unsere schwierige Lage Verständnis haben. Wir wünschen jedoch keine unhöfliche oder rauhe Behandlung.«
    Don Cristobal war etwas verwirrt. »Pardon, Sire, soll er gefangengehalten werden, oder wird er auf freien Fuß gesetzt?«
    Philipp mißbilligte direkte Fragen. Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. Father Allen griff ein. »Sire, wenn dieser Mann El Beauvallet sein sollte, kann man ihn gar nicht sicher genug bewachen.«
    »Richtig«, sagte der König. »Wir müssen an die Sicherheit Unseres Königreiches denken. Habt Ihr irgendwo einen Raum, Señor, in dem Ihr ihn sicher unterbringen könnt? Einen Raum, aus dem er nicht entkommen kann. Wir sprechen nicht von Gefängniszellen.«
    »Jawohl, Sire, er befindet sich gegenwärtig in einem derartigen Raum, falls Eurer Majestät dies genehm ist.«
    »Es geht nicht an, einen Mann unwürdig zu behandeln, dessen Unschuld sich durchaus erweisen könnte«, sagte Philipp. »Ein Schloß und eine Wache vor der Tür müßten genügen. Ihr werdet danach sehen. Ich mache Euch für die Sicherheit und das Wohlergehen des Chevaliers verantwortlich. Ihr werdet sein Verhalten beobachten und Uns auch das geringste Anzeichen eines Fluchtversuchs melden.«
    Don

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