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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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einzige
Pakeha
war   – die einzige Nicht-Maori.
    Die Halle war ein großer Saal mit hoher Decke, die von Holzsäulen getragen wurde. Die Wände waren mit traditionellen Schnitzereien und Darstellungen der Vorfahren geschmückt. Im Innern war es düster, selbst unter normalen Umständen, aber heute wurde das Licht der nackten Glühbirnen an der Decke von den schwarzen Plastikplanen, die vor die Fenster gehängt worden waren, noch mehr verschluckt.
    Die Stammesältesten saßen in einem großen Halbkreis in der Mitte des Saals. Tane fühlte sich sehr unwohl, als er mit Fatboy und Rebecca in den Halbkreis trat; er glaubte, ihre prüfenden Blicke förmlich spüren zu können   – und tatsächlich betrachteten sie die drei jungen Menschen kritisch.
    Während die Dämmerung hereinbrach, erzählten sie ihre Geschichte. Es dauerte fast eine Stunde. Sie begannen mit den Swift-Botschaften und ließen nichts Wichtiges aus, bis hin zu ihrer Rückkehr nach Hause mit der Gefreiten Shaw.
    Danach herrschte lange Zeit Schweigen. Das Licht der leicht hin und her schwankenden Glühbirnen strich über die geschnitzten Gesichter an den Wänden und ließ die tiefen Furchen in ihren ernsten Gesichtern noch tiefer erscheinen.
    Fatboy und Tane wussten, dass sie nicht unaufgefordert reden durften, und Rebecca schien nichts weiter sagen zu wollen.
    Schließlich stand einer der Ältesten auf, ein Mann mit tief zerfurchtem Gesicht und vom Alter gebeugtem Rücken. Er trug einen Anzug, der zwei Nummern zu groß für ihn schien. Langsam reckte er sich und trat in die Mitte des Kreises. Der Anzug musste ihm früher gepasst haben, dachte Tane, aber der Körper war langsam geschrumpft.
    Seine Eltern senkten ehrfürchtig die Blicke, als der alte Mann vor ihnen stand.
    Doch im Gegensatz zu seinem hinfälligen Körper klang seine Stimme überraschend stark und mächtig.
    »Wir können nicht weg von hier, aber ihr sagt, wir können auch nicht bleiben.«
    »Ihr müsst fliehen«, sagte Tane ernst. »So schnell ihr fliehen könnt. Die Versammlungshalle wird euch nicht schützen können.«
    »Nehmt jedes Auto, jeden Bus, den ihr finden könnt«, fügte Fatboy hinzu. »Ladet alle auf und fahrt so schnell und so weit nach Süden, wie ihr könnt.«
    Der Älteste wies mit einer Geste auf die Wände der Halle. »Ich habe geholfen, diese
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zu bauen. Ihr Holz hat den Schweiß und das Blut vieler tapferer Männer aufgenommen. Sie ist ein sehr starkes Gebäude.«
    »Wir haben die Kreaturen aus nächster Nähe gesehen«, sagte Tane eindringlich, aber mit mühsamer Beherrschung, denn am liebsten hätte er vor Frustration laut aufgeschrien. »Wenn ihr nicht flieht, werden alle, die hier sind, sterben!«
    Sein Vater schloss die Augen, und seine Mutter griff nach Tanes Hand.
    Der Älteste fragte: »Kann man dieses Ding noch aufhalten, auch wenn es nun schon so weit fortgeschritten ist?«
    Tane schüttelte unsicher den Kopf, aber Fatboy nickte.
    »Rebecca glaubt, dass es einen Weg gibt.«
    Alle blickten auf Rebecca, die mit niedergeschlagenem Blick und hängenden Schultern vor ihnen stand, als müsse sie eine Last tragen, die viel zu schwer für sie war. Und das war sie auch, dachte Tane. Sie hat diese Last schon viel zu lange getragen.
    »Von einem wissenschaftlichen Gesichtspunkt betrachtet«, sagte sie langsam, »ist es vielleicht sogar die beste Lösung. Sind die Menschen erst einmal verschwunden,kann sich die Erde selbst wieder heilen, und wenn sie wieder gesund ist, können vielleicht in Millionen Jahren wieder Menschen entstehen. Es wäre wie ein Waldbrand oder Buschfeuer, das von Zeit zu Zeit nötig ist, um die Vegetation auszudünnen und alles Faule und Verrottete zu beseitigen, damit neues Leben aus der Asche entstehen kann.«
    Tane wollte widersprechen, aber der Älteste gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
    »Du glaubst also, dass wir Menschen eine Krankheit sind?«, fragte er.
    Rebecca blickte zu Boden. »Ein Biologe würde uns als Seuche bezeichnen.«
    An einer Wand, in der Nähe des Eingangs, stand ein Klavier. Xena kämpfte kurz gegen Rebecca, um sich zu befreien, und rannte dann zu dem Klavier hinüber, sofort gefolgt von einer Menge Kinder. Sie sprang auf den Klavierstuhl und begann auf den Tasten herumzuhämmern. Ab und zu blickte sie sich um, als erwartete sie Applaus.
    Der Älteste ging auf Rebecca zu und hob ihr Gesicht an. »Was du sagst, stimmt vielleicht für diese neue Zeit, aber es war nicht immer so.«
    »Ich weiß.«

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