Der Tomorrow-Code - Thriller
sich einen Moment lang an – und lachten dann wie auf Kommando los.
Das hatte nichts mit Fatboy zu tun, dachte Tane. Nur die reine Nervosität, die sie bei dieser ganzen mysteriösen Angelegenheit empfanden, und vielleicht ein bisschen Erleichterung, dass sie
Das Problem
endlich gelöst hatten.
Nur hatten sie jetzt ein anderes Problem vor sich: Wie sollten sie die Zeit bis zur Übertragung der Lottoziehung im Fernsehen überstehen? Tane blickte auf die Armbanduhr: noch neun Stunden und siebenundvierzig Minuten.
»Unser Anteil wären vier Millionen Dollar«, sagte er. »Was kaufen wir damit?«
»Ein neues Haus«, murmelte Rebecca, ohne zu zögern, fast wie im Selbstgespräch. »Aber vergiss nicht das SOS. In dieser Sache stecken noch mehr Probleme, als nur mal schnell reich zu werden. Wer immer uns diese Zahlen geschickt hat, hatte natürlich einen bestimmten Grund.«
Tane stand auf, ein boshaftes Glitzern lag in seinen Augen. »Komm mal mit und schau dir das an.«
Tanes Computer leuchtete hell auf dem Schreibtisch neben dem Bett. Rebecca setzte sich aufs Bett, während Tane sich vor den Rechner setzte und einen Internetbrowser öffnete. Fasziniert schaute sie auf den Monitor, als er eine Reihe von Ziffern in die Adresszeile eingab.
202 . 27 . 216 . 195 .
»Aber das sind doch die Zahlen aus der Botschaft ...«, sagte sie verwundert.
Tane nickte. »Es ist eine I P-Adresse . Haben wir in Informatik letztes Jahr durchgenommen.«
»Eine Internetadresse! Natürlich!« Rebecca schlug sich klatschend auf die Stirn, wie es Comicfiguren tun. »Das Muster hätte ich doch selbst erkennen müssen! Welche Website ist es denn?«
»Schau mal.«
Sie trat hinter ihn, während sich die Seite öffnete. Als Erstes erkannte sie das blaue NAS A-Logo . Dann kam eine lange Reihe von Ziffern und Buchstaben, die sie sofort erkannten: Swift-Daten. Darunter öffnete sich eine Box, in der Name des Benutzers und Passwort einzutippen waren. Tane tippte sorgfältig »guest« in die Zeile für den Benutzer und »Compton1« als Passwort.
»Hab eine Weile gebraucht, bis ich es öffnen konnte, man muss nämlich Groß- und Kleinschreibung beachten.«
»Du kluges Häschen«, sagte Rebecca atemlos. »Und ist es das, was ich hoffe, dass es ist?«
»Es ist«, nickte Tane. »Sämtliche Swift-Daten.« Er deutete auf eine Liste. »Das sind die Daten, die wir von Professor Barnes erhalten haben. Und die hier kamen gestern durch. Die Reihen hier kamen alle in der dazwischenliegenden Zeit an. Willst du sie analysieren?«
»Ob ich will? O Mann, stellst du Fragen! Versuche mal, mich daran zu hindern.« Fast hätte sie ihn aus dem Stuhl gekickt.
Einen Augenblick später surrte ihr Programm eifrig los.
»Dieses Mal wird es nicht so lange dauern«, erklärte sie. »Ich habe es umprogrammiert, sodass es nur noch nach Mustern in Morsecodes sucht. Das ist ziemlich clever, aber auch ziemlich kompliziert. Willst du wissen, wie ...«
»Äh, ich ...«
Aber sie achtete gar nicht auf ihn. »Neulich habe ich noch mal die Originaldaten analysiert und dabei etwas Interessantes herausgefunden. Denn, verstehst du, die Blitze sind Strahlenwellen, wie eine UK W-Radiowelle , die Amplitudenvergrößerung benutzen, um die Einsen und Nullen zu übertragen ...«
»Ich glaube dir alles aufs Wort«, grinste Tane.
»Nein, es ist doch ganz einfach!«, rief Rebecca aus. »Stell dir mal die Wellen am Strand vor. Es gibt große Wellen, das sind die Einsen, und es gibt kleine Wellen, das sind die ...«
»Nullen«, nickte Tane. »Bis dahin kann ich dir tatsächlich folgen.«
»Aber manchmal gibt es auch Lücken zwischen den Wellen. Und das sind die Lücken zwischen den Morsezeichen!«
»Das ist echt clever! Und macht die ganze Sache doch wirklich ganz einfach!«, witzelte Tane.
»Ja, und schneller ...« Sie hielt inne, als ihr Tanes Grinsen auffiel. »Was gibt's da zu grinsen?«
»Ich glaube, ich weiß, wer uns die Botschaft geschickt hat.«
»Machst du Witze? Wer denn?«
»Na ja, ich rate mal, dass es der letzte Teil der Botschaft ist. Eine Art Signatur.«
»TR?«
»Wen kennst du mit den Initialen TR?«
Rebecca starrte ihn ratlos an, und Tanes Grinsen wurde immer breiter.
»Na, das ist doch so klar wie dicke Tinte! TR. Tane. Rebecca. Wir sind es! Wir schicken uns selbst die Botschaften!«
Rebecca blinzelte ein paarmal, sagte aber kein einziges Wort, als ihr allmählich dämmerte, wie ungeheuer wichtigdas war. Schließlich sagte
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