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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Koordinaten eine Stelle am Rande des Rangitoto bezeichneten. Der Rangitoto war ein längst erloschener großer Inselvulkan, der von fast allen Stellen an der Küste von Auckland zu sehen war.
    Jetzt waren sie unterwegs zu der Stelle, während Fatboy und Goony zu Hause am Chronophon weiterbastelten.
    Es war heller Tag, aber inzwischen schien ihnen der Zeitfaktor wichtiger als die Geheimhaltung. »Was liegt vor uns?«, fragte Rebecca. »Wir haben die Koordinaten fast erreicht.«
    Auf dem GP S-Monitor am Kontrollpanel glühten rote Ziffern im schwachen Licht des Cockpits.
    »Noch nichts«, antwortete Tane. »Der Meeresboden steigt allmählich an. Wir müssen jetzt knapp vor dem Rangitoto sein. Es ist   … o Scheiße!«
    Eine Felswand ragte plötzlich vor der
Möbius
auf. Tane riss den Hebel zurück und schaltete einen Augenblick lang auf rückwärts, um die
Möbius
abzubremsen. Langsam glitten sie an der Felswand entlang.
    »Ein bisschen weiter nach rechts«, schlug Rebecca vor. Tane steuerte die
Möbius
nach rechts, und sie trieben noch näher an die Wand.
    »Nichts«, sagte er.
    »Tauche mal ein wenig tiefer.«
    »Wir sind praktisch schon auf dem Meeresboden«, widersprach Tane.
    »Dann eben ein bisschen weiter rauf.«
    Ein paar Meter weiter oben an der Wand wurde ihnen sofort klar, wofür die GP S-Koordinationsdaten bestimmt waren. Mitten in der Felswand gähnte der riesige Schlund einer Unterwasserhöhle, fast oval, mit Ausnahme der linken Seite, an der ein großer Felsbrocken herausgebrochenwar, der jetzt am unteren Teil der Öffnung einen Wulst bildete. Die Öffnung war groß genug für die
Möbius.
    »Sollen wir mal einen Blick hineinwerfen?«, fragte Tane, wartete aber nicht auf die Antwort.
    Er drückte ein paar Tasten auf dem Kontrollpanel. Im Licht der starken Unterwasserscheinwerfer der
Möbius
erstrahlte das Innere der Höhle plötzlich wie eine Kathedrale.
    »Wahrscheinlich ein Vulkanventil«, sagte Rebecca erstaunt. »Gut möglich, dass sich die Höhle noch weiter nach unten erstreckt, vielleicht noch kilometerweit.«
    Tane erinnerte sich an Geschichten, in denen es um unterirdische Wasserkanäle ging, die von der Insel Rangitoto bis zum Pupuke-See verliefen, ganz in der Nähe von Takapuna Beach, und fragte sich, ob diese Höhle etwas damit zu tun haben mochte.
    Im Innern wimmelte es von Meeresleben. Dicht wie eine Wolke flitzte ein Schwarm winziger silberner Fische vor der Glaskuppel des Cockpits vorbei.
    »Das ist es«, sagte er und manövrierte das U-Boot rund um das Innere der Höhle herum. »Das ist unser Versteck. Das ist es, wo wir uns vor dem verbergen, was immer über den Rest der Menschheit kommt, und wo wir abwarten, bis es sicher genug ist, wieder aufzutauchen.«
    Rebecca nickte. Aufmerksam betrachtete sie die Höhlendecke durch die Glaskuppel. »Wenn wir die
Möbius
dicht hinter dem Eingang parken, können wir die Boje außerhalb der Höhle an die Oberfläche steigen lassen. Wir können so viel Luft heruntersaugen, wie wir brauchen, und unendlich lange hier unten bleiben, wenn es sein muss.«
    »Ich hoffe, die Sache dauert nicht ganz so lange«, murmelte Tane. Unendlich   – so lange wollte er nun wirklich nicht in einer Unterwasserhöhle leben, eingesperrt in eine winzige Dose. »Wir können unsere Vorräte hier einlagern   –Nahrungsmittel, Diesel, was auch immer. Wir können sie in wasserdichten Fässern hier auf dem Höhlenboden stapeln.«
    »Ich glaube, Corned Beef und Pfirsiche aus Dosen werden uns bald zum Hals raushängen«, versuchte Rebecca zu witzeln, aber die immer dunkler werdenden Ringe unter ihren Augen machten selbst diesen Anflug von Galgenhumor zunichte.
    »Gott, ich hoffe wirklich, dass wir das alles völlig falsch verstanden haben«, sagte Tane. Aber er hatte das furchtbare Gefühl, dass sie es nur allzu richtig verstanden hatten.

EINE UNNATÜRLICHE KATASTROPHE
    Donnerstag, 31.   Dezember, 9.00   Uhr
    Im Fernsehen liefen die Nachrichten. Und die Nachrichten waren nicht gut. Tatsächlich wurden sie immer entsetzlicher, je mehr sie davon hörten.
    Tane hielt die Fernbedienung in der Hand, und unbewusst drückte er auf die Lautstärketaste, bis der Ton schmerzhaft laut wurde, dann fuhr er sie wieder auf normal herunter, nur um sie gleich wieder hochzufahren.
    Sie zeigten eine Pressekonferenz. Ein Raum, vollgepackt mit einer Meute eifriger, informationshungriger Reporter. Ein Wald von Mikrofonen spross vor dem Podium in die Höhe.
    Ein groß gewachsener, magerer

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