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Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Titel: Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
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Vaters. Der Stein in der Fassung leuchtete.
    Der Vater löste sich von Simon und betrachtete ihn besorgt. »Ist alles in Ordnung?«
    Simon schüttelte den Kopf. »Du musst ihr helfen!«
    »Wem? Mama?«
    »Nein. Der Leopardin.«
    Der Vater stutzte überrascht.
    »Ich bring dich zu ihr. Komm!« Simon zog ihn mit sich. Gemeinsam liefen sie um das Haus herum.
    Tim war abgestiegen und hatte seinen Helm abgesetzt, jetzt sah er ihnen erstaunt nach. Auch das Mädchen auf dem Rücksitz des Rollers hatte den Helm abgenommen: Es war Maria. Tim hob ratlos die Schultern, als sie ihn fragend anschaute.
    Simon und sein Vater erreichten den Garten, sie stießen das Gartentor auf und liefen den Weg hinunter. Die Tür zur Scheune war verschlossen. Kurz dachte Simon, Ashakida seifort, doch dann sah er hinter dem Gebüsch den gefleckten Körper auf dem Boden liegen. Ashakida hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Neben ihr saß die Mutter, sie hatte die Hand auf den Brustkorb der Leopardin gelegt und prüfte ihren Herzschlag. Erleichtert sah sie auf. »Sie lebt.«
    Vorsichtig kniete der Vater neben Ashakida nieder, er nahm den leblosen Körper auf und trug ihn zum Haus. Seine Lippen waren schmal, ein Zeichen größter Anspannung. Simon eilte voran, um ihm zu helfen.
    Sie brachten die Leopardin zur Bank neben dem Kücheneingang und legten sie auf ein Polster, das Simon aus dem Haus holte. Der Vater untersuchte Ashakida kurz, dann sah er sich zu seiner Frau um. »Bitte bring mir eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch! Und die Kräutermischung, die mein Vater hiergelassen hat.«
    Simons Mutter nickte und lief ins Haus.
    »Wird sie es überleben?« Besorgt betrachtete Simon die bewusstlose Leopardin.
    Der Vater lächelte beruhigend. »Ashakida ist zäh.« Er strich über ihr Fell.
    Simon war erstaunt. »Du kennst sie?«
    »Ja. Seit letztem Sommer.«
    »Aber wer ist sie? Was macht sie hier?«
    Der Vater zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Sie passt auf dich auf.«
    »Aber warum?«
    »Dein Großvater hat sie darum gebeten.«
    Entgeistert starrte Simon seinen Vater an. Seit vergangenemSommer beschützte ihn eine sprechende Leopardin und niemand hatte ihm etwas gesagt! Er merkte, wie er wütend wurde.
    Beruhigend legte der Vater seine Hand auf Simons Arm. »Ich werde dir bald alles erklären.«
    »Nein, erklär es mir jetzt!« Ärgerlich schob Simon die Hand zur Seite. »Warum passiert das alles? Wer bin ich, dass ich beschützt werden muss?«
    Ashakida regte sich. Sie sprach, ohne die Augen zu öffnen. »Aphyr sagt, alles passiert, weil es passieren muss.«
    »Aphyr?«
    »Die Göttin, die über die Welten herrscht. Mein Familie dient ihr, so wie auch deine.« Die Leopardin schlug die Augen auf und sah Simon an. »Du gehörst zu einer Familie von Torwächtern. Viele Jahre lang war dein Großvater ein Torwächter, so wie jetzt dein Vater einer ist. Und so wie nach ihm auch du einer sein wirst.«
    Simon verstand kein Wort. »Ein Torwächter?« Fragend sah er zu seinem Vater.
    Der nickte. »Es ist wahr. Ich bewache die Übergänge zwischen den Welten. Darum sind wir hierhergezogen.«
    »Aber was für Welten?« Simon hatte das Gefühl, sein Kopf würde gleich platzen.
    »Die Welten, die es neben unserer noch gibt.« Der Vater blickte auf den Ring an seinem Finger, der Stein in der Fassung leuchtete immer noch. »Simon, wir haben jetzt keine Zeit, über alles zu reden. Sag mir bitte, was geschehen ist.« Er warf einen beunruhigten Blick hinüber zur Scheune.
    »Aber …«
    Sein Vater unterbrach ihn ungeduldig. Er wies auf den leuchtenden Ring. »Ein Weltentor hat sich geöffnet, Simon! Das Weltentor in der Scheune. Was ist hier passiert?«
    Überrascht starrte Simon seinen Vater an. Ein Weltentor hatte sich geöffnet.
    »Simon, hörst du mich? Jemand hat den Dorn entfernt, der das Tor verschlossen gehalten hatte.«
    Jemand hatte den Dorn entfernt. Jetzt begriff Simon, warum ihm sein Vater verboten hatte, die Scheune zu betreten: Der unscheinbare Türrahmen, der in der Scheune an der Wand lehnte, war ein Übergang zwischen jenen Welten, von denen Ashakida und sein Vater gesprochen hatten. Und er, Simon, hatte das Tor geöffnet, erst nur einen Spalt breit, als er den Metalldorn im Holz gelockert hatte, doch der Spalt war groß genug gewesen, damit die winzigen Spinnen in ihre Welt eindringen konnten. Und dann hatte Simon den Dorn ganz aus dem Holz gezogen …
    »Simon, rede mit mir! Was ist hier passiert?«
    Ashakida knurrte,

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