Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Titel: Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
Vom Netzwerk:
geöffnet, also muss ich auch dafür sorgen, dass es wieder versperrt wird.« Simon wies auf das brennende Haus. »Das hier ist alles meine Schuld, Papa.«
    Hustend richtete sich der Vater auf. »Nein, Simon. Was geschehen musste, ist geschehen. Ich wollte es die ganze Zeit nicht glauben, aber vielleicht hat dein Großvater ja recht.« Ein Hustenanfall unterbrach ihn. Erschöpft sank er zurück und schloss die Augen.
    »Was hat Opa gesagt?«
    Es dauerte etwas, bis sein Vater wieder genug Kraft zum Sprechen hatte. »Er denkt, dass du Salvatore bist.«
    In dem Moment durchbrachen Rufe die Nacht. Ira hatte die Sanitäter geholt, jetzt eilten sie herbei, den Notfallkoffer und eine Trage in der Hand. Die beiden Männer kamen zu ihnen, der größere der beiden schob Simon zur Seite und beugte sich über seinen Vater. »Können Sie mich hören?«
    Der Vater wehrte sich schwach. »Ich will mit meinem Sohn reden.«
    »Jetzt nicht.« Der Sanitäter sah seinen Kollegen an. »Erbraucht sofort Sauerstoff.« Während er die Trage aufklappte, holte der andere eine kleine Metallflasche aus dem Notfallkoffer und presste das Mundstück über den Mund und die Nase des Vaters. »Halt mal fest, Junge.« Er nahm Simons Hand und führte sie zum Mundstück. »Nicht loslassen. Ist das dein Vater?«
    Simon nickte.
    »Wir bringen ihn ins Krankenhaus. Ist noch jemand im Haus?«
    »Nein, da ist sonst keiner.«
    Die beiden Männer hoben den Vater auf die Trage. Dann brachten sie ihn zum Krankenwagen. Simon lief neben ihnen her, er hielt die Flasche fest, so wie es der Sanitäter gesagt hatte. Zischend strömte der Sauerstoff in das Mundstück.
    Sein Vater schob die Atemmaske zur Seite. »Simon, sie dürfen das Feuer nicht löschen!«
    Der Sanitäter protestierte. »Nicht reden! Sparen Sie sich Ihre Kraft.«
    Der Vater beachtete ihn nicht. Eindringlich sah er seinen Sohn an. »Es ist wichtig! Die Scheune muss brennen, bis das Weltentor zerstört ist!«
    Simon nickte. Erschöpft ließ der Vater seinen Kopf zurücksinken. Während Simon das Mundstück der Sauerstoffflasche wieder auf sein Gesicht presste, zog der Vater den leuchtenden Ring von seinem kleinen Finger und schob ihn in Simons Hand. Simon blickte ihn erstaunt an. Der Vater nickte und lächelte schwach. »Du bist so weit. Jetzt wirst du ihn tragen.« Seine Stimme war unter dem Mundstück kaum zu verstehen.
    Simon spürte, wie die Hand des Vaters seine Faust zudrückte, bis seine Finger den Ring fest umschlossen.
    Sie erreichten das auf dem Vorplatz stehende Krankenfahrzeug, die beiden Männer schoben die Trage in das Innere des Wagens.
    »Los, steig ein.« Der größere der beiden Sanitäter hatte Simon die Sauerstoffflasche aus der Hand genommen, jetzt kletterte er in den Wagen. Mit geschickten Bewegungen schnallte er das Mundstück eines Beatmungsgerätes über Mund und Nase des Vaters. »Du willst ihn doch sicher begleiten, oder?«
    Simon schüttelte den Kopf. »Nein, ich bleibe hier.«
    Der Sanitäter runzelte die Stirn. Doch er sagte nichts weiter, warf stattdessen die Tür zu. Der Motor heulte auf, wenig später fuhr der Krankenwagen mit flackerndem Blaulicht die Auffahrt hinab und verschwand durch das Tor.
    Stumm sah Simon dem Wagen nach, dann blickte er den Ring an, den sein Vater ihm gegeben hatte. Langsam schob er ihn über seinen Ringfinger. Er passte wie angegossen. Der Stein in der Fassung leuchtete.
    Ira trat neben ihn, sie hatte nach Ashakida gesehen, bevor sie Simon nachgeeilt war. Erstaunt sah sie den Ring an seiner Hand. »Was ist das?«
    »Das ist der Ring der Torwächter.«
    »Und warum leuchtet der Stein?«
    Simon zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht genau. Ich glaube, daran sieht man, dass ein Weltentor offen ist.«
    »Das Tor in der Scheune.«
    Simon nickte nachdenklich.
    Die Feuerwehrleute hatten ihre Schläuche inzwischen ausgerollt und an das Löschfahrzeug angeschlossen. Die Männer ließen das Haus brennen, es war nicht mehr zu retten. Stattdessen konzentrierten sich darauf, die Flammen an den Rändern einzudämmen, damit sie nicht auf die weitere Umgebung übergriffen. Gerade begannen sie damit, die Scheune zu löschen, um die mächtigen Bäume dahinter zu schützen.
    Simon schreckte auf. »Nicht die Scheune!« Er rannte los, um die Feuerwehrleute zurückzuhalten. Ira eilte ihm nach.
    »Hey, ihr zwei, wo wollt ihr hin?« Der Polizist hatte sie entdeckt.
    Simon reagierte nicht, und auch Ira lief nach einem Seitenblick auf Simon weiter.
    »Bleibt sofort

Weitere Kostenlose Bücher