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Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Titel: Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
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der Scheune verschlossen! Und einen solchen Dorn hatte er noch ein weiteres Mal gesehen.
    Simon drehte sich aufgeregt zu seinen Freunden um. »Ich glaube, ich weiß, wo ein Weltentor ist!«

45
    Iras Oma war dabei, ihre Sachen zu packen, als Simon ihr Zimmer betrat. Sie wirkte abwesend und reagierte nicht, als sie ihn sah, trotz seiner angesengten Haare und der verdreckten Kleidung. Auch Iras Anblick schien sie nicht zu bewegen. Erst als die Leopardin lautlos durch die Tür glitt, verzog sich ihr Mund zu einem schiefen Lächeln. »Da bist du ja wieder!« Ächzend ging die Alte in die Knie und streckte ihre Hand aus. Ashakida sprang zu ihr und schmiegte den Kopf an sie. Behutsam begann die Alte, die Leopardin hinter den Ohren zu kraulen. Dabei raunte sie ihr leise Worte zu. Ashakida schloss die Augen.
    Simon sah sich nach dem Dorn um, den er hier gesehen hatte. Das glänzende Metall steckte im Rahmen der Tür, durch die sie gekommen waren. Wie in der alten Scheune, war auf der flachen Seite des Metalls ein Bild eingraviert, ein blühender Rosenstock, der mit seinen Blättern, Dornen und Blüten einen Durchgang versperrte. Die Blüten waren prall und voller Kraft. Simon war erleichtert: Dieser Dorn hielt das Weltentor fest verschlossen.
    »Ist er das?« Ira trat neben ihn und betrachtete das matt glänzende Metall genauer.
    Simon nickte.
    »Und wie kriegen wir das Tor jetzt auf? Soll ich ihn rausholen?« Sie hob die Hand, um das Metall aus dem Türrahmen zu ziehen.
    »Halt!« Schnell riss Simon ihre Hand zurück. Er erzählte ihr, was er in der Scheune gemacht hatte – was danach passiert war, hatte sie selbst erlebt. »Wenn wir den Dorn einfach herausreißen, können wir das Tor nicht mehr verschließen.«
    »Und jetzt? Weißt du, wie man das Tor öffnet?«
    Simon hatte keine Ahnung. Auch Ashakida, die er fragend ansah, schüttelte den Kopf.
    Vielleicht, überlegte er, hielt der Dorn das Tor nicht nur verschlossen, sondern er war auch der Schlüssel dafür. Simon versuchte ihn zu drehen, er drückte und schob und zog auch vorsichtig, ohne dass sich etwas tat. Schließlich gingen ihm die Ideen aus. Er ließ von dem Dorn ab und setzte sich auf einen Stuhl, hilflos und erschöpft. Müde schloss er die Augen.
    Eine Stimme ließ ihn aufmerken. »Salvatore!« Iras Oma stand vor ihm, ihre trüben Augen auf ihn gerichtet.
    Simon zuckte zusammen, als sie ihn so ansprach.
    »Es ist nicht der Schlüssel!« Sie lachte keckernd, dann trat sie an den Türrahmen und betrachtete den Metalldorn, das faltige Gesicht dicht über das Bild von dem Rosenstock gebeugt. Ihre Hände zitterten, als sie mit ihren Fingern die Gravur abtastete. »Es ist nicht der Schlüssel«, wiederholte sie, und sie wirkte verwirrt, wie bei ihrer ersten Begegnung. »Es ist der Schlüsselbart. Den Schlüssel hat der Torwächter.«
    Simon sah sie erstaunt an. »Wer sagt das?«
    Sie antwortete nicht.
    »Hat das mein Opa gesagt?« Simon stockte kurz, dann setzte er nach: »Der verrückte Maler?«
    Der Blick der Alten flackerte. »Du musst ihm folgen!«
    Simon horchte auf. »Wohin muss ich ihm folgen?« War sein Großvater etwa durch das Tor gegangen?
    Doch die Alte schwieg, so als hätte sie seine Frage nicht gehört. Behutsam fuhr sie mit dem Zeigefinger die Linien der Gravur nach. Dabei summte sie leise vor sich hin.
    Was, fragte sich Simon, könnte sie mit ihren Worten gemeint haben? Der Dorn war der Schlüsselbart … Kurz musste er überlegen, was ein Schlüsselbart war, bis ihm einfiel, dass damit das Ende eines Schlüssels gemeint war, mit dem man in einem Schloss den Riegel zur Seite schob. Aber was war dann der Schlüssel? Wenn es stimmte, was Iras Oma gesagt hatte, dann musste sein Vater den Schlüssel haben, denn er war der Torwächter.
    Nachdenklich drehte Simon, während er nachdachte, den Ring an seinem Finger.
    Plötzlich hielt er inne. Der Ring! Der Großvater hatte ihn getragen, alle im Dorf hatten es gesehen. Dann hatte sein Opa den Ring an den Vater weitergegeben. Und jetzt trug er ihn selbst.
    Was, wenn der Ring der Schlüssel war?
    Simon hob seine Hand und betrachtete den Ring an seinem Finger. Es war nichts an ihm, das irgendwie an einen Schlüssel erinnerte. Auch sah er nach nichts Besonderem aus. Er war grob geschmiedet und wirkte unscheinbar, genau wie der Stein in seiner schlichten Fassung. Niemand würde auf die Ideekommen, dass er leuchten konnte, wenn ein offenes Weltentor in der Nähe war.
    Nachdenklich strich Simon mit den

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