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Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Der Tote am Hindenburgdamm: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Köster-Lösche
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Insel?«
    Schröder zuckte die Achseln.
    »Die Auskunft reicht mir nicht.«
    »Mir egal. Ich habe mich bei Herrn Sinkwitz höchstpersönlich erkundigt. Meine Partei ist in Preußen nicht verboten, und Ihr Inselverbot ist Quatsch.«
    »Die Proletarischen Hundertschaften unter kommunistischer Führung wurden bereits verboten«, unterbrach Asmus ihn.
    »Sehe ich aus wie eine Hundertschaft? Sinkwitz bestätigt mir, dass ich herumlaufen darf, wo ich will. Dies ist ein freies Land, und gegen mich liegt keine Anzeige vor. Auf Wiedersehen, Herr Wachtmeister.«
    Asmus ließ ihn wohl oder übel gehen, obwohl er sich bereits gefragt hatte, ob Schröder mit dem Anschlag auf der Werft zu tun haben könnte. Mehrfach dort gesehen worden war er ja, und eine passende Ausrede wäre immer gewesen, dass er sich wegen des Fährplans hätte erkundigen wollen.
    Schröder marschierte unbeeindruckt mit schwingenden Armen davon. Dieser kaltschnäuzige Widerling hatte sich gut geschlagen, was sein Recht betraf. Aber dass er sich ausgerechnet von höchster Stelle Schützenhilfe geholt hatte, ärgerte Asmus ganz gehörig. Sinkwitz hätte durchaus eine Formulierung finden können, die Schröder etwas vorsichtiger gemacht hätte. Als Asmus sich nach Böhrnsen umsah, der solches Interesse für Schröder gezeigt hatte, war der verschwunden.
    Dafür entdeckte er Müller, Jacobsen und Bauer, die soeben in einen offenen Wagen mit Chauffeur einstiegen und abfuhren.
    Wo er nun schon in Westerland war, machte sich Asmus zu Fuß zur Wache auf. Es wurde spät, bis er ankam, und ausnahmsweise war Sinkwitz anwesend. Er schrieb in ein Heft. »Moin, moin. Sind alle dienstlich unterwegs?«, fragte Asmus erstaunt.
    »Nein, im Gegenteil. Es ist außergewöhnlich ruhig, sie haben alle Feierabend.«
    »Dann konzentrieren sich die Bösewichte der Insel wohl hauptsächlich auf Munkmarsch.«
    Sinkwitz sah auf. »Wieso?«
    »Der Mord in der Werft. Heute zerschnittene Reifen an meinem Motorrad.«
    »Unfall in der Werft, meinen Sie wohl. Ein Bolzen im Hinterkopf. Ich habe mich im Krankenhaus erkundigt. Und dass jemand etwas gegen Polizisten und dessen Fahrzeug hat, ist normal«, entgegnete Sinkwitz gleichmütig.
    Es war zwecklos, ihn zu fragen, ob die Kollegen in Husum Bescheid erhalten hatten. »Kennen Sie zufällig einen Ferdinand Schröder?«
    »Ja, sicher. Ein Parteigenosse aus Flensburg. Sie wissen inzwischen sicher, dass ich der KPD angehöre.«
    »Ja. Ich habe ihm wegen Agitation Inselverbot erteilt.«
    »Das können Sie gar nicht.«
    »Er benahm sich in meinem Beisein unflätig einer Frau gegenüber. Es sollte ein kleiner Schuss vor den Bug sein. Ich hätte ihn auch anzeigen können.«
    »Dann machen Sie das das nächste Mal. Ich bin der Überzeugung, dass er sehr willig mitgeht.« Sinkwitz grinste hinterhältig.
    »Wieso sollte er?«
    »Eine erwiesenermaßen falsche Anschuldigung würde sich in Ihrer Personalakte nicht sehr gut machen. Das weiß einer wie Schröder, auf dem Feld ist er Spezialist. Unter anderem hat er gegen das schwachsinnige Betriebsrätegesetz gekämpft. Er war bei der Protestversammlung neunzehnhundertzwanzig vor dem Reichstagsgebäude dabei. Zweiundvierzig Tote unter unseren Genossen.«
    »Soviel ich weiß, schossen die Demonstranten als erste auf die Sicherheitspolizisten, die die Abgeordneten schützen sollten«, erinnerte sich Asmus. »Etliche von ihnen waren schon an mehreren Stellen in der Stadt von aufgehetzten Protestierern entwaffnet und misshandelt worden.«
    Sinkwitz schwieg. Asmus fand es verstörend, dass sein Vorgesetzter in erster Linie Kommunist und dann in zweiter Polizist war. Seiner Ansicht nach war die politische Einstellung Privatsache.
    »Die Probleme des einfachen Volkes und die Lebensgefahr, in die Arbeiter schnell mal geraten können, gehen an Ihrer vornehmen Familie wahrscheinlich sowieso vorbei«, murmelte Sinkwitz in Gedanken versunken.
    Asmus verzichtete auf die Erwiderung, dass mit der russischen Räterepublik, der von Sinkwitz ersehnten Staatsform, und der Machtübernahme durch die Bolschewiken als Erstes Hunderttausende politische Feinde, Gegner oder einfach nur widerspenstige Menschen ermordet worden waren. Ihm selber schien deshalb die größere Gefahr bei den Fanatikern zu liegen, die ihre Ideologie durchsetzen wollten. Aber eines war sicher: Sinkwitz und er würden sich bei dem Thema Kommunismus nicht einigen können.
    »Sie scheinen Schröder sehr gut zu kennen«, mutmaßte er.
    »Das will ich meinen. Wir

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