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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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schon sagte, Miss Pink, im dritten Rennen läuft ein herrlicher Hengst, Golden Lacquer. Ich glaube, er ist einen Einsatz wert.«
    »Jim, wie du weißt, interessiere ich mich nicht für Pferderennen, und ich muß dich fragen...«
    »Oh, vielen Dank, Mr. Middleton. Ich notiere mir gleich Ihren Tip«, sagte Minnie überschwenglich und besaß doch tatsächlich die Kühnheit, ihre Tasche zu öffnen und einen kleinen Bleistift sowie ein Notizbuch, auf dem »Rennen« zu lesen war, herauszunehmen. Das war zuviel für Augusta, die sich zu ihrer vollen Größe reckte und ihren Schwiegersohn anfuhr: »Wenn du jetzt vielleicht die Güte hättest, mir deine Aufmerksamkeit zu schenken, dann würde ich dir erklären, daß ich in einer ganz schrecklichen Lage bin. Mein Publikum wird höchst negativ reagieren, wenn auch nur der leiseste Verdacht auf meinen Namen fällt. Der Sergeant besaß doch die Frechheit anzudeuten, daß ich zu bleiben hätte, wo ich bin, und ich nehme an, das geschieht nur bei Leuten, die unter Verdacht stehen. Und was noch schlimmer ist, Minnie ist unfähig, Reporter auf eine liebenswürdige Weise abzuwimmeln. Heute früh war bereits eine äußerst unangenehme Frau bei mir.«
    »Ich bin sicher, daß du dir keine Sorgen zu machen brauchst«, sagte Jim zerstreut, und dann wandte er sich erneut, unverzeihlicherweise, Minnie zu. »Wenn Sie noch auf einen Außenseiter setzen wollen, dann empfehle ich Doting Boy im siebten Rennen. Falls er gewinnt, gibt es ein hübsches Sümmchen...«
    »Jim«, fauchte Augusta wütend. »Würdest du mir endlich mal zuhören! Und Minnie, legen Sie gefälligst dieses lächerliche Buch weg. Für eine Frau in Ihrem Alter ist es eine Schande... Aber Sie müssen ja selbst wissen, was Sie sich leisten können. Was mich angeht, so würde ich trotz eines beträchtlichen Einkommens durch meine Bücher nicht im Traum daran denken, mein Geld zu vergeuden.«
    Jim, der sich erinnerte, welche Summen Augusta allein mit Knight-at-Arms verdient hatte, mußte ein Lächeln unterdrücken und wandte sich nun seiner erbosten Schwiegermutter zu.
    »Es tut mir leid, aber du weißt doch, wie es ist, wenn sich Gleichgesinnte treffen.«
    Minnie geriet schier außer sich. Sie und der Besitzer von Knight-at-Arms waren Gleichgesinnte. Als sie aber Augustas zornigem Blick begegnete, klappte sie schnell das Notizbuch zusammen und verstaute es in ihrer grauen Tasche.
    »Hör zu, Jim. Der neueste Stand der Dinge ist folgender: Gestern abend kam Inspektor Wright, den du zu mögen scheinst, hier an und nahm sofort die Ermittlungen auf. Ich war überrascht. Er hat mich sehr herzlich begrüßt.« Sie tat geheimnisvoll. »Ich kenne ihn auch. Er scheint sehr liebenswürdig zu sein, aber seine Gedanken... Wer kann sie erraten?«
    Minnie schnappte nach Luft. Der Inspektor sah doch ganz harmlos aus. War er wirklich so schlimm, wie Augusta tat? Jim lächelte. »Annabel wird sich furchtbar ärgern. Sie wird mit dem Schlimmsten rechnen, wenn sie hört, daß Wright den Fall übernommen hat. Aber was hast du für Probleme, Schwiegermama? Wright kennt dich. Er würde dich nicht eine Sekunde lang verdächtigen. Ich hätte gar nicht herzukommen brauchen.«
    Augusta sah beleidigt aus. »Natürlich, wenn es dir zuviel Mühe gemacht hat...«, begann sie verärgert. Jim, der seine Schwiegermutter trotz ihrer nervtötenden Art ganz gern mochte, lenkte ein. »Das ist es nicht. Ich war nur gerade sehr beschäftigt. Wenn ich nun schon einmal hier bin, kann ich auch genauso gut mit Wright sprechen und ihm alles erklären.« Dann hörte er sich Augustas Version der »Episode im Mineralbad« an und anschließend ihre Klagen über aufdringliche Reporter.
    Er heuchelte Ernst. Dabei dachte er: Die Frau weiß, was sie will, nämlich Schlagzeilen wie: BERÜHMTE AUTORIN IN MYSTERIÖSEN MORDFALL VERWICKELT oder BERÜHMTE AUTORIN UNTER MORDVERDACHT. Laut aber sagte er nur: »Dumme Sache. Aber der Junge, der das mit angehört hat, muß ein ziemlicher Grünschnabel sein. Also gut, ich werde mit Wright sprechen.«
    Augusta strahlte einen Augenblick lang, runzelte aber sofort wieder die Stirn, als Minnie Jim zur Tür begleitete und sie sie fragen hörte: »Würden Sie mir raten, auf Ihren Tip ein Pfund zu riskieren?«
    Jim fuhr nach Sunset Lodge hinaus und fragte nach dem Inspektor. Huia, die ihm die Tür geöffnet hatte, lächelte ihn freundlich an. »He, Sie nettes Bursche mit gutes Pferd. Ich Ihr Foto in Zeitung gesehen, wenn Pferd Preis gewinnen. Kommen

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