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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Bewährung ausgesetzt. Es war ein dummer Fehler, aber Sie wissen ja, wenn irgend etwas erst mal den Dienstweg geht... Der Geschäftsführer ist fuchsteufelswild geworden, daß wir von der Geschichte soviel Aufhebens machten. Eru ärgerte sich fürchterlich, denn er ist im Grunde eine ehrliche Haut. Sie kennen ja die Einstellung der Maori vom Besitz der Allgemeinheit. Die Angelegenheit hätte nie vor Gericht kommen dürfen. Seit dieser Zeit haben die beiden etwas gegen die Polizei.«
    »Ist das schon lange her?«
    »Ungefähr vier Jahre. Eru wollte seit dieser Geschichte nicht mehr in der Mühle arbeiten, und die beiden nagten am Hungertuch. Dann kamen die Warwick-Smith, und sie bekamen diesen Job hier.«
    »Kannte Warwick-Smith die Geschichte mit dem Lastwagen?«
    »Ich weiß nicht. Seine Frau kannte sie sicherlich und maß ihr die Bedeutung bei, die sie verdiente.«
    Wright dachte nach: »Natürlich kann Warwick-Smith etwas darüber erfahren haben. Das ist sogar wahrscheinlich. Vielleicht hat er es gegen sie verwandt. Eru schwieg wie ein Grab über die ganze Angelegenheit. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Frau so etwas vor ihrem Mann geheimhält.«
    »Ich würde mich allerdings nicht wundern, wenn diese Frau es für sich behalten hätte. Ich glaube nicht, daß das Verhältnis der Warwick-Smith sehr vertraulich war.«
    Wright fragte scharf: »Sie meinen, daß sie nicht gut miteinander auskamen?«
    »Auskamen? Ich glaube nicht, daß sie sich gezankt haben. Dazu ist sie nicht die Frau. Aber ich nehme an, sie hat recht bald gemerkt, daß ihre Ehe ein Irrtum war.«
    Wright dachte angestrengt nach. Eine unglückliche Ehe. Ein ihr treuergebenes Maori-Ehepaar. Die beiden würden alles für ihre Mistress tun. Alles? Sogar einen Mord? »Wußten Sie, daß Warwick-Smith Eru erzählt hatte, sein Gewehr sei aus der Garage gestohlen worden?«
    »Gestohlen? Aber es ist doch da. Das klingt wie eine typische Nörgelei von Warwick-Smith. Man sagt, daß er ständig über irgend etwas schimpfte.«
    »Wir sollten das Gewehr genau untersuchen. Und jetzt zu dem anderen Mann, der hier arbeitet. Eine Art Teilzeitgärtner. Den möchte ich mir als nächstes ansehen.«
    Cornelius Pratt war um halb zehn Uhr morgens noch nicht in Hochform. Er schien nicht lange und zudem in seinen Sachen geschlafen zu haben. Die Cordhosen waren zerbeult und schmutzig, und sein Pullover sah aus wie eine Speisekarte. Die Fragen von Inspektor Wright beantwortete er mit beleidigter Miene. Ja, er arbeite hier gelegentlich, meistens nur morgens. Er mähe Rasen und jäte das Unkraut im Gemüsegarten. »Gesindearbeiten, aber sie halten den Wolf von der Tür fern und bewahren den Künstler vor dem Hungertod. Die Welt ist undankbar.«
    Wright kannte Künstler und ihren Weltschmerz und gab Pratt deshalb keine Gelegenheit, dieses Thema weiter auszuspinnen. »Sie waren gestern früh hier?«
    »Gewiß. Wie gewöhnlich. Warum nicht?«
    »Antworten Sie gefälligst nicht mit Gegenfragen, Mr. Pratt. Die Polizei stellt die Fragen, und ich nehme an, daß Ihnen wie allen Leuten hier daran liegt, daß der Mörder gefaßt wird.«
    »Gewiß. Aber ich glaube, es war der Einbrecher. Offensichtlich ein gewalttätiger Mensch. Wenn die Polizei nach ihm suchen würde, wäre das sicher sinnvoller.«
    »Zu Ihrer Information, Mr. Pratt, kann ich Ihnen mitteilen, daß die Polizei den Einbrecher bereits gefaßt hat. Anders als Sie jedoch zieht die Polizei keine voreiligen Schlüsse. Es gibt keinen Grund, weshalb man diesem Mann auch noch den Mord anlasten könnte. Wann kamen Sie gestern früh zur Arbeit?«
    Pratt schmollte. »Es war ziemlich spät. Was ist schon Zeit für einen Künstler?«
    »Nichts, nehme ich an, aber eine ganze Menge für einen Gärtner.«
    Pratt errötete. »Schuld war mein Moped. Dieses Ding funktioniert nie, wenn es soll, und auch gestern machte es wieder Schwierigkeiten. Natürlich versteht der Künstler wenig von Mechanik, aber dennoch habe ich gestern gleich, nachdem ich angekommen war, versucht, die Ursache der Fehlzündung herauszufinden und habe im Schuppen den Motor ausprobiert.«
    »Ich verstehe. Und das war eine geräuschvolle Angelegenheit, so daß Sie nicht gehört haben, ob eventuell ein Auto vorfuhr und Mr. Warwick-Smith mitnahm. Sie haben auch unterwegs nicht zufällig einen Fremden gesehen?«
    »Nein. Ich war mit dem Moped beschäftigt, und außerdem war der Nebel zu dicht. Ich hatte schon genug damit zu tun, überhaupt zur Arbeit zu

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