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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Schriftstellerin. Die Lady hat nämlich einen kranken Arm, und Miss Pink tippt ihre Manuskripte.«
    »Miss Pink?«
    Es klang so entsetzt, daß Wright den Doktor scharf musterte. »Sie kennen sie?«
    »Oh, nein«, antwortete der Doktor gleichgültig. »Ich finde den Namen nur nicht sehr gewöhnlich, und ich kannte einmal einen Mann, der so hieß. Einen Patienten. Vielleicht war er der Bruder dieser Dame. Nun, wenn Mrs. Warwick-Smith mit Mr. Gibbs beschäftigt ist, dann werde ich zu den Vieren hinterhergehen und Miss Hunt fragen, wie sie zurechtkommt. Ein Spaziergang wird auch mir guttun, und die Aussicht von da oben ist sehr hübsch.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging schnell die Auffahrt hinunter. Der Inspektor sah ihm nach und runzelte die Stirn. Der Doktor war heute anders als gestern. Auf Wrights vertrauliche Mitteilungen hatte er gar nicht freundlich reagiert. Und warum interessierte er sich so intensiv für Miss Pink? Warum verspürte er plötzlich Lust zum Spazierengehen, wo er doch erst gesagt hatte, er hätte wenig Zeit? Wright hatte ein ungutes Gefühl. Aber er zögerte noch. Sollte er ihm hinterhergehen? Dann hörte er die Stimme des Sergeanten, der gerade auf die Veranda herausgetreten war.
    »Ich habe Bert noch einmal gefragt, Sir, aber er bleibt bei seiner Geschichte. Er sagt, er wüßte auch nicht, warum er uns das nicht eher gesagt habe. Aber da er das Auto gut kannte und sein Anblick nichts Außergewöhnliches war, hatte er es einfach vergessen. Er ist jetzt hier.«
    Wright wandte sich dem jungen Konstabler zu. Sich mit Bert Mills zu unterhalten war jetzt vielleicht wichtiger, als dem Doktor nachzujagen.
    In der Zwischenzeit war Mrs. Wharton mit ihrer unwilligen Gefolgschaft tapfer den Hügel hinaufgestiegen. Der Weg war sehr schmal und führte oft hart am Abgrund vorbei. Als sie hinunterschaute, sah Delia die scharfkantigen Felsen und die ruhige Wasserfläche des Sees. In Ufernähe lag ein kleines Boot vor Anker, und etwas weiter unten am Hügel entdeckte sie einen einsamen Reiter. Jim sagte: »Das ist Keith Wallace auf seiner Stute. Ich gehe keinen Schritt mehr weiter. Ich möchte mit ihm sprechen.«
    Aber Augusta ließ diese Ausrede nicht gelten. »Unsinn, Jim. Du willst bloß nicht bis zum Gipfel klettern. Was zum Teufel macht denn der Hund da?«
    Sie waren gerade um eine Wegbiegung gegangen, als sie Trusty aus Leibeskräften die Erde aufwühlen sahen. Jim meinte: »Er wird ein Kaninchen bis zu seinem Bau verfolgt haben, oder zumindest bildet er sich das ein.« Er ging zu Trusty hinüber. »Hier findet er keine Kaninchen; der Bau ist schon lange unbewohnt. Das wird er gleich selbst merken, und dann wird ihm einfallen, daß er Keith weggelaufen ist. Trusty, du Dummkopf, gib auf.« Aber Trusty dachte nicht daran. Er hob für einen Augenblick den Kopf, wedelte kurz mit dem Schwanz und grub weiter. Jim lachte. »Nun gut, er kennt ja seinen Heimweg. Wie wär’s mit einer kleinen Verschnaufpause?«
    Zu seiner Erleichterung stimmte seine Schwiegermutter zu. Sie schwitzte, öffnete ihre unförmige Handtasche und zog ein Taschentuch heraus. Dabei sagte sie: »Schwitzen ist gut für die Haut. Minnie, Ihnen ist wohl überhaupt nicht heiß? Sie schauen sich auch gar nicht die Landschaft an! Ich möchte, daß Sie sich alles merken, falls ich etwas vergesse. Diese Szene muß sitzen.«
    Miss Pink war ziemlich blaß. Schüchtern erwiderte sie: »Ich tue mein Bestes, Mrs. Wharton. Aber um ehrlich zu sein, ich bin nicht schwindelfrei. Ein Sturz ins Wasser oder, noch schlimmer, auf die Felsen... O Gott!«
    Augusta warf ihr einen strengen Blick zu. »Ich selbst habe solchen Schwächen nie nachgegeben. Das ist alles eine Frage der Selbstbeherrschung. Mir würde es nicht im Traum einfallen, mich von meinen Nerven unterkriegen zu lassen.« Sie trat an den Felsrand und starrte in den Abgrund. Nach dieser heroischen Pose trieb sie zum Weitermarsch an. »Wir haben hier lange genug herumgesessen. Jetzt geht es auf zum Gipfel. Kommen Sie, Minnie. Sie müssen ja nicht hinuntersehen, wenn es Sie aufregt. Auf, auf!«
    Es war nicht mehr weit bis zum Gipfel. Jim blickte noch einmal zurück, um Keith auf seiner prächtigen Stute zu sehen und noch einen Blick auf Trusty zu werfen, der sich schon fast bis zu seinen langen Ohren in die lockere Erde eingebuddelt hatte. Dann folgte er gehorsam seiner Schwiegermutter, bereute aber gleichzeitig, daß er nicht sofort nach dem Mittagessen aufgebrochen war. Diese Wanderung hielt

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