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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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war’s eine unbedarfte Bullenmieze. Ich weiß nicht, was die inzwischen für Leute bei der Mordkommission einstellen. Sie hat mein Alibi gecheckt und ist dann beruhigt abgezogen.«
    »Wir müssen trotzdem vorsichtig sein«, warf Eric Lecadre ein. »Sie haben Chantal gelöchert.«
    »Und Candice?«
    Léon Soulier zuckte mit der Schulter.
    »Keine Ahnung.« Er wandte sich an JFK. »Hast du nicht versucht, sie zu erreichen?«
    »Doch. Sie sagte, sie will mit den Kindern gleich nach der Beerdigung zurück nach Texas.«
    Lecadre nickte zufrieden.
    »Gute Idee. In Paris hat sie sich sowieso nie richtig wohlgefühlt.«
    Die fünf Männer betraten die große Halle in Le Cloître . Ajax und Achill, die Dobermannrüden, lagen auf den kühlen Fliesen und hoben aufmerksam ihre Köpfe. Die drei Männer aus Paris waren ihnen vertraut. Eric Lecadre beugte sich zu Ajax und streichelte ihm den Kopf. Eifersüchtig streckte Achill seine Schnauze vor.
    »Ja, du natürlich auch!«, schmeichelte Eric und legte die andere Hand auf Achills Hals. »Ihr seid die Besten! Gute Hunde, ja, das gefällt euch …«

    »Habt ihr zu Mittag gegessen?«, wollte JFK wissen.
    »Kurz vor dem Abflug«, entgegnete Léon Soulier.
    Bouvier nickte.
    »Gut. Dann schlage ich vor, dass ihr euch erst mal frischmacht. Eure Zimmer im Ostflügel sind bereit. Wenn es euch recht ist, treffen wir uns am späten Nachmittag hier in der Halle. Sagen wir, gegen halb fünf?«

18. KAPITEL
    D ie nachmittägliche Talkrunde fand im Mitarbeiterbüro statt. Claudine hatte sich entschuldigt und gesagt, sie käme einige Minuten später. Die Staatsanwaltschaft in Nantes suchte noch nach der Akte Robert Cazeneuve alias Yves Ribanville.
    Neben LaBréa, Franck und Jean-Marc nahmen mehrere Kollegen der Abteilung zwei daran teil. Yvonne Lacarpe, eine unscheinbare Blondine undefinierbaren Alters, aber mit einem scharfen Verstand ausgestattet, hatte sich seit dem Morgen die lange Liste der Handynummern vorgenommen, die in Ribanvilles Anrufprotokoll gespeichert waren. Sie hatte noch nicht alle Nummern gecheckt. Viele waren vermutlich diversen beruflichen Kontakten des Moderators zuzuordnen. Yvonne Lacarpe hatte zunächst einmal geprüft, welche Nummern besonders häufig angerufen worden waren. Es ergab sich kein auffälliges Muster. Abgesehen von den fünf Gesprächen mit dem Ex-Staatssekretär Jean-François Kahn hatte der Ermordete unregelmäßig und, wie es schien, willkürlich Gespräche geführt. Im Privatbereich gab es in den letzten vier Wochen zwei Telefonate mit Eric Lecadre, sechs mit seinem Kandidaten Léon Soulier, eins mit Louis Bouvier in Blonville-sur-Mer, und zwar um dreizehn Uhr dreißig am gestrigen Tag. Mit dem Ex-Staatssekretär Kahn gab es insgesamt fünfundzwanzig
Telefonate von Ribanvilles Handy aus, und dreizehn von Festnetz und Handy des Staatssekretärs.
    »Das ist die wirklich einzige Auffälligkeit, Chef«, sagte Yvonne Lacarpe zum Abschluss ihrer Ausführungen. »Und natürlich die Tatsache, dass er kaum mit seiner Frau telefoniert hat und nur wenige Male mit seinen beiden Töchtern.«
    LaBréa nickte.
    »Ich wüsste gern, was einen Ex-Staatssekretär mit einem Mann verbindet, der plötzlich seinen Namen geändert hat? Wie auch immer, das werden wir rausfinden. Sonst noch irgendwas Auffälliges, Yvonne?«
    »Ich vermute, dass der Mann einiges auf seinem Handy gelöscht hatte. Claudine hatte mir nämlich gesagt, ich solle mal beim Paris Golf & Country Club nachfragen, wann Ribanville als Mitglied des dortigen Tennisclubs das letzte Mal dort war.«
    »Und?«
    »Na ja, er war wohl das letzte Mal vor etwa fünf Wochen auf dem Gelände. Zusammen mit Eric Lecadre, Léon Soulier und dem Partner von Soulier, Frédéric Dubois. Sie haben zusammen Doppel gespielt. Aber jetzt kommt’s: Ribanville hat vor zwei Tagen im Club angerufen und nach Monsieur Lecadre gefragt. Der hatte wohl sein Handy nicht eingeschaltet, weil er auf dem Platz stand. Ribanville wollte ihn dringend sprechen. Aber das Gespräch ist weder auf Ribanvilles Festnetzanschluss noch auf seinem Handy registriert. Er muss es gelöscht haben.«
    »Oder er hat ein zweites, nicht registriertes Handy«, meinte Franck.
    »Wer hat den Anruf im Club entgegengenommen?«

    »Der Barkeeper in der Bar, Chef.«
    »Hat Ribanville ihm gesagt, warum er Lecadre so dringend sprechen wollte?«
    »Nein. Er trug dem Barkeeper auf, raus auf den Platz zu gehen und Lecadre zu bitten, ihn sofort zurückzurufen. Mehr wusste der

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