Der tote Raumfahrer
Gruppen: solche mit charakteristischem Strahlungs-muster und solche ohne.
»Und noch etwas anderes«, informierte ihn Steinfield.
»Die der ersten Gruppe, jene, die das Muster aufweisen, haben noch eine andere Sache gemeinsam, die bei denen der zweiten nicht vorkommt: Die Glasierungsstrukturen im Zentrum sind infolge einer anderen Ursache entstanden.
Somit haben wir jetzt auch auf der erdzugewandten Seite anomale Anomalien!«
Eine Woche verbrachte Hunt in Omaha, dann flog er von dort aus direkt nach Washington, um mit einer Gruppe von der Regierung unterstellten Wissenschaftlern zu sprechen und die Archive einer Abteilung einzusehen, die vor mehr als fünfzehn Jahren aufgelöst worden war. Dann kehrte er noch einmal nach Omaha zurück und unterrichtete Steinfield von seinen Erkenntnissen. Steinfield rang der Universitätsleitung die Erlaubnis ab, einige bestimmte Gesteinsproben aus ihrer Sammlung zwecks weiterer Untersuchungen von außerordentlich spezieller Natur an die UNWO-Forschungslaboratorien für Mineralogie und Gesteinskunde in Pasadena, Kalifornien, auszuleihen. Dort war eine entsprechende Geräteausstattung vorhanden, über die nur wenige Institute in der Welt verfügten.
Als direkte Folge dieser Tests autorisierte Caldwell die Herausgabe einer Direktive oberster Dringlichkeitsstufe an die UNWO-Basis Tycho, Mare Crisium, und einige andere Mondstützpunkte, damit einige spezifische Untersuchungen in den Regionen bestimmter, ausgewählter Krater durchgeführt wurden. Einen Monat später kamen die ersten Gesteinsproben in Houston an, von wo aus sie sofort nach Pasadena weiterbefördert wurden; das gleiche galt für die vielen Proben, die tief unter der Oberfläche der erdabgewandten Seite gesammelt worden waren.
Die Ergebnisse all dieser Aktivität wurden in einem Me-morandum zusammengefaßt, das die Aufschrift ›GEHEIM‹
trug und am Jahrestag von Hunts erstem Besuch in Houston erstellt wurde.
9. September 2028
AN:
G. Caldwell
Exekutivdirektor
Abteilung
Navigation und Kommunikation
VON:
Dr. V. Hunt
Sektionsleiter
Sonderauftragsgruppe L
MONDKRATER-ANOMALIEN
(1)
Hemisphärenanomalien
Seit vielen Jahren ist be-
kannt, daß bei Beschaffenheit
und Entstehung der Oberflä-
chen der erdzu- und erdabge-
wandten Seite gravierende Un-
terschiede bestehen.
(a) erdzugewandte Seite
Ursprüngliche Oberfläche, 4
Milliarden Jahre alt. Fast
alle Oberflächenkrater
durch das explosive Frei-
werden kinetischer Energie
infolge von Meteoritenein-
schlägen verursacht. Einige
jünger – z.B. Kopernikus,
850 Millionen Jahre alt.
(b) erdabgewandte Seite
Oberfläche besteht bis zu
einer durchschnittlichen
Tiefe von etwa 300 Metern
aus unlängst hinzugefügtem
Material. Krater entstanden
während der letzten Phase
dieses Bombardements. Da-
tierung dieser Ereignissen
erbringt zeitliche Überein-
stimmung mit Lunarier-Prä-
senz. Ursprung des Bombar-
dements unbestimmt.
(2)
Besonderheiten der erdzuge-
wandten Seite
Seit annähernd dreißig Jahren
ist bekannt, daß einige Kra-
ter auf der erdzugew. Seite
zur selben Zeit entstanden
sind wie die auf der Rück-
seite. Herkömmliche Theorie
schreibt Entstehung Ausläu-
fern des rückseitigen Bombar-
dements zu.
(3)
Ergebnisse der jüngsten For-
schungsarbeiten in Omaha und
Pasadena
Alle Besonderheiten der
erdzugew. Seite früher auf
Meteoriteneinschläge zurück-
geführt. Diese Annahme gilt
jetzt als unrichtig. Zwei
Gruppen von Besonderheiten
inzwischen unterscheidbar:
(a) Besonderheiten der Gruppe
I
Als vor 50.000 Jahren er-
folgte Meteoriteneinschläge
bestätigt.
(b) Besonderheiten der Gruppe
II
Abweichend von der Gruppe I
hinsichtlich Strahlungsei-
genschaften, Glasierungs-
struktur, Fehlens von Me-
teoriteneinschlags-Bestäti-
gung und sicherem Nachweis
der Elemente Hyperium,
Bonnevillium und Genevium.
Beispiel: Krater mit der
Mondkatalog-Bezeichnung MB
3076/k2/E von einer Nukle-
onbombe verursacht. Ein-
wandfrei bestätigt. Unter-
suchungen gehen weiter.
(4)
Suboberfläche der erdabgew.
Seite
Gründliche Untersuchung der
Gesteinsproben, die aus der
Nähe der ursprünglichen
Kruste stammen, deutet auf
ausgedehnte nukleonische
Detonationen vor dem Meteo-
ritenbombardement hin. Thermo-
nukleare und Kernspaltungs-
reaktionen ebenfalls ver-
mutet, aber unmöglich nachzu-
weisen.
(5)
Implikationen
(a) Zur oder nahe der Zeit der
Lunarier-Präsenz Einsatz
hochentwickelter
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