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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Mond? Konnte dieser Faktor den Meteoritensturm verursacht haben? Konnte ein weiterer Faktor das Mond-bombardement sowie auch die Auslöschung der Lunarier an anderen Orten verursacht haben? Gab es vielleicht gar keinen Zusammenhang? Unwahrscheinlich.
    Dann waren da die Widersprüche, von denen Steinfield gesprochen hatte... Aus dem Nichts entstand eine absurde Idee, die von Hunt ungeduldig verworfen wurde. Aber als sich die Nacht in die Länge zog, kehrte sie mit zunehmender Eindringlichkeit zurück. Während des Frühstücks entschied er, daß er wissen mußte, was diese Milliarden Tonnen Schutt unter sich verbargen. Es mußte eine Möglichkeit geben, genügend Informationen zu gewinnen, mittels derer man rekonstruieren konnte, wie die Oberfläche unmittelbar vor dem Beginn des Bombardements beschaffen gewesen war. Später am Morgen, wieder in den Labors, fragte er Steinfield danach.

    Der schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Wir haben über ein Jahr lang versucht, ein solches Modell zu entwickeln.
    Zwölf Programmierer haben daran gearbeitet. Es war vergebens. Das Durcheinander dort oben ist einfach zu groß – alles ist umgepflügt. Nur Schutt und immer wieder Schutt.«
    »Wie wäre es mit einem Teilmodell?« beharrte Hunt.
    Gab es irgendeine Möglichkeit, eine Profilkarte zu entwickeln, die die Verteilung von Radioaktivitätsquellen unmittelbar vor dem Bombardement zeigte?
    »Wir haben auch das versucht. Bis zu einem gewissen Grad ist eine statistische Erhebung möglich, ja. Aber es gibt keine Möglichkeit zu bestimmen, wo sich jeder einzelne Stein befand, als er bestrahlt wurde. Die Einschläge haben sie kilometerweit davongeschleudert. Viele von ihnen sind durch wiederholte Einschläge immer wieder fort-gewirbelt worden. Niemand hat jemals einen Computer konstruiert, der die Bestandteile eines solchen Puzzlespiels zusammensetzen könnte. Sie haben den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gegen sich. Wenn Sie jemals ein solches Gerät bauen würden, dann wäre es bestimmt kein Computer – sondern ein Kühlschrank.«
    »Wie steht's mit einer chemikalischen Methode? Welche Techniken sind verfügbar, die offenbaren könnten, wo sich die Krater des Präbombardements befanden? Könnten ihre
    ›Schatten‹ dreihundert Meter unter der Oberfläche lokalisiert werden?«
    »Ausgeschlossen!«
    »Aber es muß doch eine Möglichkeit geben, mit der man rekonstruieren kann, wie die Oberfläche ausgesehen hat.«
    »Haben Sie jemals versucht, eine Kuh aus einer Wagen-

    ladung Hamburger zu rekonstruieren?«
    Zwei weitere Tage und während der Abende in Steinfields Wohnung und Hunts Hotel erörterten sie diese Thematik. Hunt machte Steinfield klar, warum er diese Information brauchte. Steinfield bedeutete Hunt, daß er verrückt sei. Eines Morgens dann, im Laboratorium, rief Hunt: »Die Besonderheiten auf der erdzugewandten Seite!«
    »Häh?«
    »Die Krater auf der erdzugewandten Hemisphäre, die aus der Zeit des Meteoritensturms stammen. Einige von ihnen könnten direkt in der Anfangsphase entstanden sein.«
    »Und?«
    »Im Gegensatz zu den ersten Kratern auf der Rückseite sind sie nicht zerstört worden. Sie sind unbeschädigt.«
    »Sicher... aber sie werden Ihnen nichts Neues sagen können. Sie sind durch neuere Meteoriteneinschläge entstanden wie auch die auf der Oberfläche der Rückseite.«
    »Aber Sie sagten, einige von ihnen wiesen Strahlungs-anomalien auf. Das ist es ja gerade, worüber ich mehr wissen möchte.«
    »Aber niemand hat jemals einen Anhaltspunkt für das gefunden, von dem Sie sprechen.«
    »Vielleicht haben sie nicht nach den richtigen Dingen Ausschau gehalten. Sie hatten auch nie einen Grund dazu.«
    Die physikalische Fakultät verfügte über eine umfassende Sammlung von Mondgesteinsproben, und ein beträchtlicher Anteil dieser Sammlung beinhaltete Muster, die aus dem Inneren oder der unmittelbaren Nähe der jungen, anomalen Krater der erdzugewandten Seite stammten. Unter Hunts beharrlichem Druck stimmte Steinfield zu, sie einer speziellen, wohlabgestimmten Testreihe zu unterziehen. Er schätzte, daß er einen Monat brauchen würde, um diese Arbeit zu vollenden.
    Hunt kehrte nach Houston zurück, machte sich mit dem dortigen Entwicklungsstand vertraut und flog einen Monat später erneut nach Omaha. Steinfields Experimente hatten zu einer Serie von computergezeichneten Karten geführt, die die anomalen Krater auf der erdzugewandten Mond-seite zeigten. Auf den Karten gliederten sie sich selbst in zwei

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